Es ist Sonntag, der 21. Mai 2023. Aerolineas Argentinas Flug AR1304 soll an diesem Tag von Buenos Aires (EZE) nach Miami (MIA) fliegen. Der Airbus A330 von Aerolineas Argentinas steht noch auf der Startbahn als das Flugzeug plötzlich evakuiert wird. Alle 270 Passiegere und die zwölfköpfige Crew verlassen das Flugzeug mit der Kennung LV-FVH unbeschadet.
Kurz bevor die Cockpit-Crew zum Start übergehen will, war eine Bombendrohung gegen den Flug nach Miami eingegangen. Die Bombendrohung trägt die Nachricht “Tell the little captain that we put three bombs in the Miami. Tell him to stop f**king around with politics and check the plane because they are going to be blown to smithereens”. Also in etwa „Teilen Sie dem Piloten mit, dass wir drei Bomben in dem Flug nach Miami deponiert haben. Er soll aufhören sich mit Politik herumzuschlagen und überprüfen sie das Flugzeug, da es sonst in Tausend Stücke gesprengt wird.“
Nach der Evakuierung wurde das Flugzeug intensiv von der Polizei durchsucht und – wenig überraschend – nichts gefunden. Der Flug, der ursprünglich um 7:35 Uhr starten sollte, begann dann mit über neun Stunden Verspätung seine Reise nach Miami.
Ein paar Tage dauerten die Ermittlungen, bis die seniore Flugbegleiterin Daniela Carbone als Hauptverdächtige ausgemacht werden konnte. Die 47-jährige ist mittlerweile bei Aerolineas Argentinas entlassen worden und seit dem 28. Mai 2023 in Untersuchungshaft. Offenbar gab es einen Hinweis, dass Carbone die Bombendrohung ausgelöst hatte. Bei einer Hausdurchsuchung wurden zwei iPhones sicher gestellt. Nach Medienberichten habe sie wohl das Mobiltelefon ihrer Tochter mit einer Einweg-SIM für die Bombendrohung genutzt. Bei der Aufgabe der Drohung hat sie einen Stimmverzerrer genutzt. Auf ihrem eigenen Telefon hat sie Internet-Recherchen betrieben, ob man ihre Stimme identifizieren könne.
Flugbegleiterin setzt Bombendrohung gegen eigene Fluggesellschaft ab | Tatmotiv
Doch was trieb Daniela Carbone zu der Tat? Nach aktuellem Stand der Ermittlungen hatte Daniela Carbone sich erst vor Kurzem von ihrem Partner getrennt, mit dem sie fünf Jahre zusammen war und der ebenfalls bei Aerolineas Argentinas arbeitet. Wie sie erfuhr, war ihr Ex-Freund mittlerweile mit einer anderen Flugbegleiterin liiert. Beide waren auf Flug AR1304 nach Miami gemeinsam zum Dienst eingeteilt. Das konnte sie scheinbar nicht ertragen und entschloss sich daher den Flug nach Miami mit einer Bombendrohung zu verhindern.
Ihr droht nun eine Verurteilung wegen mehrer Straftaten. Unter anderem wegen gefährlichem Eingriff in den Luftverkehr und schwerer Nötigung. Sollte sie in allen Anklagepunkten verurteilt werden und das Höchststrafmaß erhalten, würde sie sechs Jahre ins Gefängnis gehen müssen.
Flugbegleiterin setzt Bombendrohung gegen eigene Fluggesellschaft ab | Frankfurtflyer Kommentar
Die erfahrene Flugbegleiterin Daniela Carbone arbeitete 24 Jahre für Aerolineas Argentinas. In den letzten 14 Jahren war sie sogar Ausbilderin für die argentinische Fluggesellschaft. Normalerweise würde man von ihr solch eine Tat nicht erwarten. Und dann war es die Liebe bzw. die neue Beziehung des Ex-Partners, ausgerechnet mit einer Kollegin, die sie dazu gebracht hat, eine Bombendrohung gegen einen Aerolineas Argentinas nach Miami abzusetzen. Ein tragische Geschichte, die ihr nicht nur den Verlust ihres Arbeitsplatzes sondern sie aller Voraussicht nach die Freiheit kosten wird.
Habt Ihr schon einmal eine Bombendrohung gegen Euren Flug erlebt oder wart mittelbar betroffen? Was haltet Ihr von dieser Tat?
Quelle: PaddleYourOwnKanoo.com
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