Flugzeug beschädigt, TUI lässt Economy Passagiere am Flughafen sitzen

Ein Flughafenfahrzeug kollidierte auf Barbados mit einer Maschine der TUI aus Großbritannien, der Reiseveranstalter ließ daraufhin einen Großteil der Fluggäste am Airport hängen. Fehlendes Personal war aber scheinbar nicht der Grund, denn für Fluggäste der Premium Class wurden Hotelzimmer organisiert. Dutzende Passagiere blieben zurück und mussten an dem Flughafen übernachten.

Für viele Karibik-Urlauber endete die Auszeit nicht wie erhofft, die Briten waren schon an Bord einer Boeing 787-8 und sollten zurück nach Hause fliegen. Doch kurz vor dem Start prallte ein Bodenfahrzeug gegen den Dreamliner des Reiseveranstalters TUI. Da der Schaden untersuchte werden musste, war schnell klar, dass die Maschine nicht mehr starten kann und der Rückflug verschoben oder annulliert werden muss.

Foto: TUIfly

Die Passagiere mussten aber zunächst fünf Stunden an Bord bleiben, bevor diese wieder aussteigen durften. Der Flughafen wollte abwarten bis das weitere Geschehen geklärt werden konnte. Doch nach der ersten Hiobsbotschaft kam gleich die nächste: Aufgrund der begrenzten Hotelkapazitäten auf der Insel hat man (laut Zeugen) nur den Passagieren der Premiumklasse eine Übernachtung angeboten. Die knapp 250 Economy-Class-Passagiere hatten keine Wahl und mussten mit den Sitzgelegenheiten im Airport Vorlieb nehmen.

Viele schliefen ohne Decken oder Kissen auf Bänken oder auf dem Boden, es gab Klagen über fehlende Informationen. Medienberichten zufolge kümmerten sich später einige Mitarbeiter auch um Familien mit kleinen Kindern und behinderte, kranke und ältere Fluggäste. Der Reiseveranstalter hat sich inzwischen entschuldigt (gekürzt):

Wir möchten uns bei den Kunden entschuldigen, die am 7. März mit dem Flug TOM21 von Bridgetown nach London Gatwick abfliegen sollten. Leider wurde das Flugzeug bei einem Vorfall außerhalb unserer Kontrolle beschädigt. Zur Sicherheit unserer Kunden und der Besatzung haben alle das Flugzeug verlassen und sind in Bridgetown geblieben, während Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt wurden. Wir verstehen, wie frustrierend das für unsere Kunden ist und entschuldigen uns für die Verzögerung. Kunden werden vom Tui-Team direkt kontaktiert, sobald weitere Informationen über ihre Rückkehr nach Großbritannien vorliegen. Wir arbeiten weiterhin unermüdlich an Unterkunftsmöglichkeiten für die Betroffenen.

Für die gestrandete Gäste wurde inzwischen ein Ersatzflugzeug gemietet. Den Kunden wurde eine Kompensationszahlung von mehreren Hundert Pfund in Aussicht gestellt.

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Die Situation war ohnehin schon unbefriedigend, während alle Insassen der beschädigten Maschine warten mussten, starteten parallel diverse Jets in Richtung Großbritannien. Barbados ist ein beliebtes Ziel der Briten, die TUI hatte drei weitere Jets vor Ort. British Airways führte an jenem Abend zwei Flüge nach London durch, auch Virgin Atlantic war mit zwei Maschinen da. Doch scheinbar waren diese alle ausgebucht oder schon abgeflogen.

In solchen Situationen ist das Krisenmanagement gefragt, wobei eigentlich immer Geduld gefragt ist. Wenn das Flugzeug geboardet ist, geht das Bodenpersonal in der Regel zum nächsten Auftrag oder in den Feierabend. TUI hat inzwischen dementiert, sich nur um die Premium Passagiere gekümmert zu haben.

4 Kommentare

  1. Währen die Briten noch in der EU, wäre das ein angenehmer Urlaubsausklang geworden. Jedenfalls, wenn man dem Chef erklären kann, dass man einen Tag später kommt: Hotel in Bridgetown nehmen und die Stadt genießen. Rechnung erstattet TUI.

    Auf dem Wege habe ich mal ein sehr angenehme Nacht in einem sehr schönen Hotel verbracht. Rechnung für Hotel mit Frühstück und das Abendessen im Restaurant wurden anstandslos erstattet. Eco ohne Status bei der Fluggesellschaft. Die Kompensation für Verspätung gab es obendrauf.

      • Nee, weiß ich nicht. Wieso sollte eine EU-Verordnung im UK gelten? Klär mich auf. Die sind doch extra ausgetreten, damit EU-Regeln NICHT mehr für sie gelten.

  2. Wenn wirklich ALLE Zumutbaren Unterkünfte voll waren, warum hat man dann nicht Familien mit Kleinkindern bevorzugt untergebracht? War es wie beschrieben?
    Ich bin sicher, jeder Britisch-Gentlemen hätte Kindern den Vorrang gegeben.

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