Flugzeug zu schwer: easyJet lässt 19 Passagiere stehen

Foto: easyJet

Am Mittwoch dem 5. Juli konnte easyJet-Flug U23364 nicht planmäßig an den Start auf der Kanarischen Insel Lanzarote. Die Reise sollte von dem Flughafen Arrecife nach Großbritannien führen, Ziel war die Stadt Liverpool. Doch der am späten Abend angesetzte Abflug musste um zwei Stunden verschoben werden, da der Airbus A320 zu schwer für die berechnete Route war.

Dazu kamen weitere ungünstige Faktoren zusammen, die Piloten der mit G-EZTL registrierten Maschine gingen den Flugplan durch. Die Flugzeugführer hatten mit dem schlechten Wetter, der nutzbaren Pistenlänge, Startrichtung und den ungünstige Winden zu kämpfen. Die Maschine war stark ausgelastet, das Gesamtgewicht des knapp 14 Jahre alten Jets war unter den gegebenen Umständen zu hoch für den geplanten Flug.

Der Trip konnte also nicht wie geplant durchgeführt werden, der Kapitän nahm die Passagiere mit ins Boot. Er machte eine Ansage und informierte diese per Bordansage:

„Because there are so many of you, it’s a pretty heavy aircraft we’ve got today. That heavy aircraft combined with a fairly short runway here in Lanzarote and some winds, which aren’t completely favorable at the moment, means that the current environmental conditions here in Lanzarote, the aircraft is too heavy at the moment to depart. Of course, the one way to solve a problem with a heavy aircraft is to make it slightly lighter. If possible, I’d like to ask for up to potentially 20 volunteers to choose not to fly to Liverpool tonight.“

Wenn circa 20 Menschen den Flieger wieder verlassen würden, könne man starten. Man suche daher nach Freiwilligen, die sich bereit erklären, später zu fliegen. 19 Passagiere sind dann wieder ausgestiegen, diese wurden laut easyJet mit 500 Euro entschädigt, erhielten eine Unterkunft sowie die Umbuchung auf eine andere Verbindung.

Flugzeug zu schwer: easyJet lässt 19 Passagiere stehen | Frankfurtflyer Kommentar

Normalerweise packt ein Airbus A320 auch längere Strecken mit voller Auslastung, doch dies setzt günstige Bedingungen voraus. Immerhin konnte der easyJet Flug auch ohne weiteres Mitten in der Nacht in Liverpool landen, ein Nachtflugverbot hätte zwangsläufig zur Streichung bzw. Verschiebung des Abflugs um einen Tag bedeutet.

Die meisten europäischen Airlines fliegen mit einer Besatzung auf die Kanaren. Längere Strecken aus Mitteleuropa, Skandinavien oder UK führen dazu, dass die Crews schnell an der maximalen Dienstzeit kratzen und bei solchen Vorkommnissen oder einer nicht planmäßigen Zwischenlandung zusammen mit den Passagieren stranden.

7 Kommentare

  1. um den letzten Satz aufzugreifen: bei „anderen Airlines“ wie zum Beispiel die von Gewerkschaften geführte Lufthansa hätten das ganze vermutlich wie folgt ausgesehen:

    „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir wegen Überschreitung des Gewichts des Flugzeugs nicht starten können. Selbst wenn sich jetzt 20 Personen bereit erklären mit dem nächsten Flug morgen früh zu fliegen, würden wir dadurch so sehr verspätet, dass wir in MUC oder FRA nicht mehr landen könnten (Nachtflugverbot), ausserdem wäre bei Ankunft die maximal zulässige Arbeitszeit der Crew um ca. 30min überstiegen. Wir müssten also in Paris oder Madrid zwischenlanden, was weiteren Aufwand für uns alle bedeutete. In diesem Sinne werden wir diesen Flug heute streichen, jeder von Ihnen erhält eine Barzahlung von 400€ (EU261), Hotelübernachtung incl. Verpflegung. Wir freuen usn Sie morgen um 5:30 wieder begrüssen zu dürfen“

    There is no better way to fly – Lufthansa

    Doch: Easyjet!

    • Ich hoffe, der Aluhut sitzt gut bei dir, Jimmy. Neuste Studien haben gezeigt, dass ein Neigungswinkel von ca. fünf Grad in Richtung Sonne die Wirkung deutlich erhöht. 😉

      • Mittendrin im echten Leben. Kritiker bzw. Menscghen, die nicht jeden Mist gleich mitmachen werden verspottet und diskreditiert. Und nicht vergessen, der Fenseher erzählt einem, was „richtig“ ist und was man zu denken hat. Und alles andere ist „Verschwörungstheorie“…

        • Erfahrungen und Berichte hier auf Frankfurtflyer. Und eigene Erfahrungen mit Lufthansa und Co.

          Vom LH Management gefürchtete Mitarbeiter, gewerkschaftlich organisiert, die bei einige Minuten Überziehen der „Arbeits“-Zeit zum Kadi rennen, auch wenn es nur ein einziges Mal passiert.

          Ja Verschwörungstheorie, weil Firmen wie LH niemals ohne vorherige Arbeitsanweisung von oben selber entscheiden dürfen, ob sie auch mal die Kirche im Dorf lassen wollen.

  2. Den Gedanken von Jimmy hat ich aber auch beim Lesen des Artikels….war ja neulich so ein Fall.
    Aber eines hat Jimmy vergessen: die Lufthansa war natürlich auch verspätet aus Frankfurt angekommen auf Lanzarote…denn es stand in Frankfurt das neue ominöse Doppel Boarding Gate nicht zur Verfügung….😂🤣

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