Frankfurtflyer 4-4-4 | Unsere Challenge an die Crew

Foto: Lufthansa

Frankfurtflyer 4-4-4 | Vier Autoren, vier Klassen, vier Sterne. Unter diesem Motto waren wir letzte Woche an Bord der Lufthansa unterwegs und haben uns alle vier Reiseklassen (First-, Business-, Premium- und Economy Class) auf einem Tagflug nach Washington D.C. genauer angesehen.

Wir wollten aber nicht nur dasitzen, die Serviceabläufe beobachten und Fotos machen. Wir haben uns einige Dinge überlegt, mit denen wir die Crew herausfordern und auf die Probe stellen. Dabei war es uns besonders wichtig hier niemanden blosszustellen oder zu überfordern. Wir wollten auch nur nach Kleinigkeiten fragen, die auf jeden Fall irgendwo an Bord verfügbar sind. Unsere Wünsche sollten zudem – entsprechend der Klasse – nicht zu extravagant und mit geringem Mehraufwand erfüllbar sein.

Wer macht was?

Das Brainstorming während der Vorbereitung dazu hatte richtig Spass gemacht, uns sind mit der Zeit viele Ideen gekommen die wir dann zum Teil auf dem Flug umgesetzt haben. Am einfachsten war es für Christoph in der Economy Class, wobei wir hier nicht zu hoch greifen wollten. Ein Sitz am Notausgang, Champagner aus der Business Class oder ein Amenity Kit erschien uns etwas hoch gegriffen.

In der Premium Economy Class ist bei Lufthansa Luft nach oben, Alexander hatte hier ebenfalls mehrere Möglichkeiten bestimmte Wünsche zu platzieren. Uns sind die Bordprodukte und Servicekonzepte einiger Mitbewerber bekannt, viele haben im Vergleich zur Lufthansa die Nase vorn. Getränkesortiment oder Kopfhörer sind beim Kranich identisch zum Gebotenen in der regulären Economy, alleine dadurch taten sich einige Möglichkeiten auf.

Niko reiste in der Business Class, unsere Idee war es nach etwas Außergewöhnlicherem zu fragen. Aber auch hier wollten wir weder die Geduld noch die Zeit der Flugbegleiter überstrapazieren. Die Idee zur Challenge hatte er dann selbst, wobei er auch als HON auf der Passagierliste markiert war, was ihm sicherlich in die Karten gespielt hatte.

In der First Class war die Entscheidungsfindung am schwierigsten, wobei wir auch hier mehrere Ansätze hatten. Nicole hatte sich beispielsweise auf einem früheren Flug nach der Pasta aus der Economy Class erkundigt und war auf die Präsentation gespannt. Wie selbstverständlich wurde dieser Wunsch zügig erfüllt, auch wenn zunächst ein Plastiktablett mit zwei Aluschalen aus der Economy gebracht und auf ihrem Tisch gestellt wurden. Die zuständige Flugbegleiterin aus der First hatte sich die zerkochten und lauwarmen Nudeln in die Küche geholt, hübsch angerichtet und mit Charme serviert. Nicole war glücklich und das war es, was unterm Strich zählte.

Auflösung folgt

Ab dem kommenden Wochenende werden wir die Reviews der einzelnen Klassen veröffentlichen und die jeweilige Challenge in die Beiträge integrieren. Wir können schon jetzt verraten, dass nicht alle Wünsche erfüllt wurden. Die Reaktionen der Flugbegleiter waren unterschiedlich, haben uns allerdings auch überrascht.

Unsere Challenge an die Crew | Frankfurtflyer Kommentar

Viele von uns waren bestimmt schon in der Situation etwas während des Fluges zu benötigen was nicht am Sitzplatz war oder schlicht zuhause vergessen wurde. Vielleicht war es auch mal die Lust auf ein zweites Bier, Appetit auf Schokolade oder Bedarf für ein Kopfkissen. Crews gehen ganz unterschiedlich auf die kleinen oder großen Sonderwünsche ein, haben an dieser Stelle aber auch eine gute Möglichkeit beim Kunden zu punkten.

Während des Service ist es für die Stewardessen meist schwieriger etwas Bestimmtes zu holen, da Abläufe ins Stocken geraten können. Manches muss auch mit Kollegen oder der Kabinenchefin abgesprochen werden. Ausserdem: Der Ton macht die Musik. Ein Status kann natürlich auch hilfreich sein, wer der Crew z.B. durch freiwilliges Umsetzen entgegenkommt, hat ebenfalls gute Karten.

 

 

Frankfurtflyer 4-4-4 | Alle Beiträge aus der Reihe

12 Kommentare

  1. Solche kleinen Dinge machen den Unterschied aus. Getränke/Knabberzeug, Mahlzeit/Getränke und Kaffee/Tee sind das Minimum beim Service. Sehr gute Idee mit der „Challenge“. Viele Leser samt mir haben das ja auch schon im Vorfeld angeregt. Danke für die Umsetzung, ich freue mich bereits auf die Berichte.

    • Ja es sind die Kleinigkeiten die den Unterschied machen und daher fanden wir es auch sehr spannend, insbesondere wie mit jedem Request umgegangen wurde. Grundsätzlich wurde auch jede Challenge von der Crew zu unsere Zufriedenheit erfüllt, auch wenn es vielleicht mal im Detail geruckelt hat.

  2. Ich hoffe bei Unzulänglichkeiten wird dann im Bericht auch deutlich wer verantwortlich ist. Wenn Lufthansa bestimmte Dinge einfach nicht (mehr) im Flieger vorrätig hat kann eine noch so gute Stewardess sie nicht herzaubern.

    • Hi Peter,

      sicher wird das ersichtlich. Wir sind auch ziemlich gut informiert was LH aktuell bieten kann oder nicht, da wir viel Kontakt zu FAs haben.

      LG Nicole

      • Da ihr, wie Du sagst, Kontakte zu Flugbegleitern habt, müsstet Ihr wissen, dass die momentane Situation mehr als angespannt ist und die Versorgungslage äusserst knapp. Engpässe, Lieferschwierigkeiten, Personalknappheit etc.
        Dann solche ‚Testflüge‘ zu unternehmen und die Crew ‚herauszufordern‘, finde ich unangebracht. Es ist eine Ausnahmesituation und kein Standard. Dass man dann mit seinen Extrawünschen und Forderungen nicht immer auf Liebe und Verständnis stösst kann ich mehr als nachvollziehen. Die Crew merkt genau, wer etwas testen möchte oder herausfordern oder wer ein ehrliches Bedürfnis hat. Grosser Unterschied! Die Crews befinden sich permanent unter Beobachtung und Testphasen, Prüfungen. Da möchte man nicht auch noch von dem hundertsten selbsternannten Airline Tester aufs Korn genommen werden und mit vermeintlichen Tests, ob man in der C sitzend, den Wein aus der First bekommt, beurteilt werden. Und das dann auch noch als basiert zu veröffentlichen finde ich grenzwertig.

        • Nun ja ich will dem ganzen nichts vorwegnehmen, aber bei einem unserer „Tests“ haben wir nach etwas gefragt, was an Bord ist und zur Ausgabe vorgesehen ist. Die erste Reaktion des FA „haben wir nicht!“. Der P1 der es mitbekommen hat, hat die Situation dann gelöst und der Kollege hatte offensichtlich einfach keinen Bock. Ausnahmesituation hin oder her, keine Lust ist kein Argument.

          Wiederum haben andere SEHR gut reagiert! Wir fanden es sehr aufschlussreich.

          • Lanze für den Flugbegleiter! Du unterstellst ihm einfach, kein Bock zu haben. Eventuell wusste er nicht, dass das Gewünschte an Bord ist. Aber gut, ‚kein Bock‘ wirkt einfach ‚flashiger‘, sprich Eurem ‚Test‘ entsprechend.

          • Es gibt zwei Optionen A) er wusste nicht wo es gestaut ist oder B) er hatte keine Lust sich zu erheben. Beides ist nicht akzeptabel und ich denke der P1 der es mitbekommen hat, hat das auch angesprochen, nachdem ich nicht mehr in der Galley war.

  3. Bin sehr gespannt! Finde solch etwas abgefahrenen Berichte gut. Es gibt mittlerweile zu viele 08/15 Blogger/Vlogger, die zum 100. das Champagnerglas auf drei verschiedenen Winkeln präsentieren und jeden Unterpunkt in Entertainment System gesondert diskutieren 😉

  4. Ich finde Eure Seite und Kommentare super toll. Ich lese alles wie einen spannenden Krimi und finde viele Kritikpunkte richtig und fundiert. Als absoluter Lufthansa-Fan, früher während des Studiums Teilzeitkraft am Check-in , jetzt nach sehr vielen Jahren später als niedergelassener Arzt und zur Zeit HON , bin ich dennoch in der Lage , gewisse Punkte der Unzulänglichkeiten bei Lufthansa zu erkennen sowie zu kritisieren.
    Eure Seite ist für mich eine absolute Bereicherung und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
    Macht bitte so weiter! LG

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