Fraport möchte bis zu 4000 Stellen abbauen | Fertigstellung Terminal 3 verschiebt sich

Foto: Fraport AG

Die Coronakrise hinterlässt immer mehr Spuren in der Wirtschaft. Viele Unternehmen, darunter auch Airlines wie Lufthansa, Air France und British Airways sind auf Hilfen und Umstrukturierungen angewiesen, auch Flughafenbetreiber spüren den extremen Passagierrückgang deutlich.

Nun hat sich auch die Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, Fraport AG, zu Wort gemeldet und über die auch für sie schwierige Lage gesprochen.

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Nachdem Fraport vor drei Tagen die Verkehrszahlen für Mai vorgelegt hat, wurde erneut klar, dass die Coronakrise auch hier wieder total eingeschlagen hat. So berichtet das Unternehmen von 272.826 Passagieren im Mai, welche am Frankfurter Flughafen abgefertigt wurden, was im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 95,6% darstellt. Aber die Fraport AG betreibt nicht nur den Flughafen in Frankfurt, sondern auch einige internationale Standorte. So reduzierte sich auch hier alleine im Mai bei allen Standorten das Passagieraufkommen um 89,5 bis 99,9% gegenüber Mai 2019.

Aufgrund dieser Zahlen, welche sich wie ein schlechter Krimi lesen und den Vorhersagen für die kommenden Monate und Jahre, meldete sich nun der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Stefan Schulte, zu Wort und sagte, dass auch am Flughafen kein Weg an Personalabbau vorbeiführen würde. Mit Orientierung an der voraussichtlichen Verkleinerung des Luftverkehrmarktes von 15-20% nach der Pandemie, erwägt man daher 3000-4000 Stellen seiner 22.000 Mitarbeiter (19.000 davon in Deutschland) abzubauen.

Auch wenn betriebsbedingte Kündigungen laut Schulte nicht komplett ausgeschlossen werden können, will die Fraport AG dies möglichst sozialverträglich gestalten. Im Vordergrund dieser Maßnahme stehen daher Vorruhestand, Beschäftigungsgesellschaften und Teilzeit ohne Lohnausgleich.

Auch die Fertigstellung des Terminal 3 verschiebt sich

Aber der Rattenschwanz geht noch weiter… Aufgrund der Reduktion des Passagieraufkommens durch die Pandemie und den daraus resultierenden Reisebeschränkungen hat sich die Fraport AG in einem weiteren Schritt dazu entschlossen, das sich im Bau befindliche Terminal 3 erst 2024 oder sogar erst im Sommer 2025, statt wie ursprünglich geplant in 2023, in Betrieb zu zu nehmen.

Vor der Pandemie wurde noch scherzhaft gesagt, dass man kein BER 2.0 werden würde, sondern pünktlich eröffnet. Jetzt verschiebt es sich doch – allerdings nicht wegen diversen Baumängeln ;).

Frankfurt Terminal 3: „Das wird kein BER, keine Sorge“

Fraport möchte bis zu 4000 Stellen abbauen | Frankfurtflyer Kommentar

An nahezu niemandem geht diese Krise spurlos vorbei. Löblich ist hier definitiv das Vorhaben, dies möglichst sozialverträglich zu stemmen. Hier haben wir während der Krise schon British Airways als Negativ-Beispiel gesehen. Im Vordergrund stehen hier sicher die Mitarbeiter, welche um ihren Arbeitsplatz bangen. Die Nachricht, dass das Terminal 3 nicht wie geplant in Betrieb genommen wird ist schade, aber verständlich. Letztes Jahr wurde noch berichtet, dass der Frankfurter Flughafen aus allen Nähten platzt, nun würde man sich über mehr Passagiere sogar mehr als freuen.

Quelle: FAZ

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