Für Euch getestet: Der “grünste” SWISS Flug in Business Class (ist richtig schlecht!)

Archivfoto: Frankfurtflyer.de

Der SWISS Flug zwischen Genf und Zürich ist der letzte Inlandsflug den die Schweizer Airline noch durchführt. Alle anderen Flüge wurden inzwischen an die Bahn abgegeben und damit auch der letzte Inlandsflug der SWISS möglichst umweltfreundlich ist, müssen hier grundsätzlich alle Passagiere ihren CO2 Ausstoß kompensieren. Wir haben diesen „grünsten“ SWISS Flug für Euch in der Business Class getestet, damit Ihr es nicht machen müsst, denn ich fand ihn richtig schlecht, was aber nichts mit der CO2 Kompensation zu tun hatte.

Die CO2 Kompensation habe ich wohl auch gar nicht geleistet, denn Tarife mit integrierter CO2 Kompensation müssen nur zwangsweise auf der reinen Strecke von Zürich nach Genf und zurück gebucht werden. Wer wie ich auf einem Flug mit internationalem Anschluss unterwegs ist, ist von dieser Regelung befreit und damit wird dies wohl für die meisten Passagiere gelten, denn nur die wenigsten werden wohl nur diese Strecke alleine ohne Anschlussflug fliegen.

Ich bin diesen Flug tatsächlich erst einmal in meinem Leben vor einigen Jahren in der Gegenrichtung geflogen und konnte mich noch auf den tollen Blick auf den Mont Blanc erinnern, welcher mir aber diesmal verwehrt blieb, da ich auf der falschen Seite gesessen habe. Aber auch mit diesem tollen Blick hätte sich meine Meinung über diesen Flug nicht sonderlich geändert, denn ich fand ihn nicht wirklich gut und dies lag an dem hier gebotenen Produkt.

Swiss Business Class im Airbus A320 von Genf nach Zürich | Flugdaten

Flugdaten
Flugnr.: LX2807
Sitz: 1A (Fenster)
Reiseklasse: Business Class
Konfiguration: 24 Business Class

144 Economy Class

Buchungsart: Via Lufthansa.com
Abflug (Tatsächlich): 10:00
Ankunft (Tatsächlich): 10:55
Reisezeit: 0:55
Vielfliegerprogramm & Status: Miles&More HON Circle
Gesammelte Meilen: 388 (40QP)
Flugzeug: Airbus A320
Registrierung: HB-IJJ
Alter: 28,3 Jahre
Champagner: Jacquart

Swiss Business Class im Airbus A320 von Genf nach Zürich | Boarding

Mein kurzer Transit in Genf war grundsätzlich sehr angenehm, denn die Wege in Genf sind recht kurz und auch wenn der Flughafen durchaus einmal renoviert werden dürfte, fühlt man sich hier durchaus wohl. Als ich am Gate angekommen bin, war das Boarding schon im vollem Gange und man war bei Boardinggruppe drei angelangt.

Grundsätzlich gibt es bei Swiss, wie auch bei Lufthansa sechs Gruppen:

  • PRE Boarding: Für Familien mit Kindern und Personen die mehr Zeit zum Einsteigen benötigen
  • Gruppe 1: HON Circle und First Class Passagiere (auch mit Anschluss)
  • Gruppe 2: Senatoren, Star Gold und Business Class Passagiere
  • Gruppe 3-5: Economy Class (Fenster, Mitte, Gang)

Nachdem die meisten Passagiere schon eingestiegen waren, konnte ich an der Schlange der Economy Class vorbei gehen und direkt über die Priority Schlange einsteigen. Viel gebracht hat es mir nicht, denn ich musste dann in der Fluggastbrücke Schlange stehen, was aber nicht sonderlich überraschend war. Ärgerlich fand ich aber, dass man die Passagiere im Finger hat warten lassen, bevor das Flugzeug wirklich fertig war zum Einsteigen. Ich finde so etwas eine Unsitte, aber wenigstens war hier alles klimatisiert, denn die Glasbrücken können sehr warm werden.

Swiss Business Class im Airbus A320 von Genf nach Zürich | Kabine & Sitz

An der Flugzeugtür angekommen, wurde ich sehr freundlich von der Crew begrüßt, welche das Highlight dieses Fluges waren. Hierzu aber später mehr. Die Business Class im Airbus A320 ist bei SWISS, wie auf allen anderen Flügen von Swiss auf der Kurzstrecke inzwischen gleich und man bekommt einen Economy Class Sitz in den ersten Reihen des Flugzeuges, bei denen der Mittelsitz frei bleibt.

Was man bei Swiss positiv erwähnen kann ist, dass man in den ersten Reihen etwas mehr Platz als in den letzten Reihen des Flugzeuges hat, wobei hier der Vorteil überschaubar ist.

Absolut positiv fand ich, dass die Crew bereits Wasserflaschen und Erfrischungstücher auf den Sitz in der Mitte für alle Business Class Passagiere gelegt hat.

Tatsächlich bin ich bei Swiss im Airbus A320 immer etwas zweigespalten was Reihe 1 angeht. Zum einen fühle ich mich hier freier beim Arbeiten, wenn ich keinen Passagier vor mir habe, allerdings finde ich, dass Reihe 1 etwas weiter von der Bulkhead entfernt sein dürfte um die Beine besser ausstrecken zu können, aber das ist wohl eine persönliche Sache.

Generell wirkte die Kabine aber frisch, modern und war auch sauber, trotz des betagten Alters des Flugzeuges von über 28 Jahren.

Swiss Business Class im Airbus A320 von Genf nach Zürich | Catering

Beim Thema Catering wurde es auf diesem Flug ein wenig armselig und eigentlich hatte ich hier das bei Swiss übliche Tablett erwartet. Interessanterweise gab es nur ein Sandwich, dass ich so bei Swiss eigentlich nur aus der Economy Class kannte. Dazu gab es die volle Auswahl vom Barwagen und in meinem Fall eine Coke Zero.

Mehr gab es auf diesem Business Class Flug, der alleine schnell über 500 Euro kosten soll nicht und auch wenn es die Cola im echten Glas gab, dass man das Sandwich noch nicht einmal auf einen Teller legt, kann ich nicht verstehen.

Ich fragte auch die Crew ob dies normal sei und der super nette Maître schaute mich etwas verlegen an und musste es mit ja beantworten. Auf den sehr kurzen Flügen wie von Zürich nach Genf, Mailand oder Stuttgart, bietet man wohl nur noch ein Sandwich (wohl auch abhängig von der Tageszeit).

Natürlich ist die Flugzeit kurz, wobei man es auch hier durchaus schaffen könnte auch ein Tablett mit Essen auszuteilen wenn man wollte. Ich fand as Sandwich tatsächlich einer Business Class, egal wie kurz der Flug war, nicht angemessen und wirklich traurig. Besonders traurig auch, da solch ein Sandwich vor nicht so langer Zeit in der Economy Class bei Swiss auf Kurzstrecken verteilt wurde.

Wenn man auf Kurzstrecken schon am Essen sparen will, sollte man es in meinen Augen komplett streichen und den Passagieren neben einem Getränk noch Nüsse, etc. anbieten.

Zum Abschied gab es dann in der Luft noch die SWISS Schokolade, welche ich immer wieder eine tolle Idee finde, wie auch damals bei Air Berlin.

 

Swiss Business Class im Airbus A320 von Genf nach Zürich | Service

Auch wenn ich diesen Flug, insbesondere aufgrund des traurigen Sandwiches, welches in der Business Class einfach so nichts verloren hat, wirklich schlecht fand, will ich vor allem die Crew hier positiv hervorheben. Besonders der Maître de Cabine war ein Lichtblick und neben einer freundlichen Ansprache bot er auch einen sehr schnellen und effizienten Getränkeservice in der Business Class mit netten Worten für alle Passagiere.

Spannend fand ich, dass der Herr offensichtlich aus Deutschland kam und kein Französisch sprach, wofür er direkt von einem Passagier auf 2A lautstark und unhöflich getadelt wurde, dass er dann nicht nach Genf fliegen dürfe bei SWISS. Dass diese Regelung seit einigen Jahren nicht existiert und auch nur für die Langstrecke galt, war dem renitenten Herrn nicht bekannt, aber diese Anekdote nur am Rande.

Tatsächlich hätte es dem Erlebnis des Fluges gut getan, wenn der Maître, so wie er ihn gemacht hat, einfach einen Getränke Service durchgeführt hätte. Das Sandwich passte hier einfach nicht ins Bild.

Swiss Business Class im Airbus A320 von Genf nach Zürich | Frankfurtflyer Kommentar

Der SWISS Flug von Genf nach Zürich ist eigentlich recht überflüssig und macht wohl nur Sinn, wenn man auch einen Anschlussflug in Zürich hat und selbst hier sollte man immer bedenken, dass der Flughafen Zürich recht gut angebunden ist. Dennoch führt Swiss ihn natürlich durch um Genf nicht komplett an Air France und EasyJet abzugeben.

Wirklich Mühe gibt man sich mit diesem Flug aber nicht und das irgendjemand meint, ein Sandwich in der Business Class sei ein adäquates Catering, erschließt sich mir nicht. Dabei stört mich weniger das Sandwich an sich, als die Präsentation in der Brottüte.

Dass ich mich hier so über das Sandwich aufregen kann mag absurd wirken, aber es gibt mir einfach das Gefühl, dass man sich hier keine Mühe mehr geben will und das ist ein Problem!

1 Kommentar

  1. Sehr interessant, als Flugbegleiter die Meinungen der Gäste zu lesen. Zum Glück konnten wir zumindest im Thema Freundlichkeit überwiegend Punkten. Der Flug ist kurz und stressig wenn die Business Class voll ist. Der Focus sind natürlich die zahlenden Gäste, es werden jedoch auch stets viele Mitarbeiter zwischen den Standorten Genf und Zürich geflogen, bzw Pendeln sie nach Hause/zu ihrer Basis. Kaum ist man in der Luft, kommt nach kurzer Zeit die Durchsage „Cabin crew prepare for landing“. Ab hier müssen alle Servicetätigkeiten gestoppt werden. Hätte man noch viele Tabletts und Tassen/Gläser einzusammeln, würde das Kabinenpersonal viel zu knapp vor der Landung die Kabine auf Sicherheit überprüfen können und natürlich zu spät selbst absitzen. Aber aus reiner Gästeperspektive ist nachvollziehbar, dass für einen bestimmten Preis mehr erwartet wird.

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