Für Euch getestet: Mit British Airways ohne Maske fliegen

Die Maske fällt! Was sich anhört wie aus dem Pamphlet, welches auf einer Querdenker oder Corona Leugner Demo verteilt wird, ist bei British Airways als erste nennenswerte Airline ernst und so hat die Airline die Maskenpflicht an Bord vor einigen Tagen grundsätzlich abgeschafft.

Dabei gilt diese neue Regelung seit den 16. März und wie es der Zufall wollte, konnte ich am 17. März mit British Airways von London nach Frankfurt fliegen und diese neue alte Freiheit einmal testen. Wie fühlt es sich an wieder ohne Maske zu fliegen, nachdem sie in den letzten zwei Jahren ein unverzichtbares Accessoire für jede Flugreise (oder auch im Alltag) geworden ist und man sich sehr weit daran gewöhnt hat?

British Airways selbst hat diesen Tag ein wenig wie den im Vereinigten Königreich schon gefeierten Freedom Day inszeniert, denn die Maske ist wohl das deutlichste Zeichen der Ausnahmesituation, in welcher sich Airlines noch befinden, auch wenn es bei weitem nicht das Gravierendste ist.

From 16 March, our face mask policy is changing.

Where we’re clear the destination you’re travelling to doesn’t require a face mask on board, it will become optional 😷 ✈️

Please continue to respect fellow passengers' mask preferences in these instances.#BritishAirways pic.twitter.com/vgh5ws7DfO

— British Airways (@British_Airways) March 15, 2022

Dabei hat British Airways diesen Tag sicherlich nicht ganz zufällig gewählt, denn am 16. März hat auch London Heathrow beschlossen, dass die Maske optional und damit die Maskenpflicht für Reisende und Personal am Flughafen aufgehoben wird.

In London (oder dem Vereinigten Königreich) sind Masken schon seit einigen Wochen optional und entsprechend sind sie inzwischen eher die Ausnahme, als die Regel und selbst in U-Bahnen, Bussen, Fahrstühlen oder Hotels sieht man kaum noch Menschen mit Maske.

Dies ist zwar kein auf UK beschränktes Phänomen, denn in vielen Ländern in Europa kann man dies gerade sehen und man stellt beeindruckend fest, wie schnell die Menschen zum einen die Maske nicht mehr regelmäßig tragen, sobald die Maskenpflicht wegfällt und man erwischt sich auch selbst dabei, dass man hier sehr schnell nachlässig wird und darauf verzichtet, um nicht zu sagen, dass sich quasi jeder nach wenigen Stunden oder spätesten Tagen adaptiert hat und wie in 2019 ohne Maske das Haus verlässt.

Am Flughafen in London Heathrow wurde vor meinem Abflug zwar noch auf großen Schildern auf die Maskenpflicht am Flughafen hingewiesen, diese sollen aber nun abgebaut werden, wie man mir schon beim Betreten des Airports sagte, als ich es fotografiert habe.

Sichtlich stolz sagte die Dame, dass es nun jedem freistehen würde, ob er eine Maske tragen will oder nicht und mir wurde direkt klar, dass die Maske auch hier mehr als Symbol von Freiheit gesehen wird und eben auch der Beendigung der Ausnahmesituation der letzten zwei Jahre, welche wir alle nur all zu gerne sofort hinter uns lassen wollen.

Ich gehörte tatsächlich zu den wenigen, welche im Flughafen noch eine Maske getragen haben, immerhin habe ich sie im Uber zum Airport gemäß der globalen Richtlinie von Uber getragen und um ehrlich zu sein finde ich die Maske eigentlich nicht die schlimmste Einschränkung, im Vergleich zu allem, was es sonst noch in den letzten Jahren so gab. Am Ende bin ich wohl aber auch nur einfach darauf gedrillt immer die Maske aufzusetzen.

Aber auch hier merkte ich, wie schnell sich das eigene Verhalten wieder ändert, denn in der British Airways Lounge (in welcher immer noch eine ganze Reihe von Covid Maßnahmen installiert sind) habe ich am Platz meine Maske abgenommen und mich beim Gang zur Kaffeemaschine selbst dabei erwischt, dass ich keine Maske mehr getragen habe, obwohl ich mich doch durch die Lounge bewegt habe.

In eine Lufthansa Lounge in Deutschland sicherlich undenkbar und nach drei Metern wäre man vom Personal oder einem andere Passagier angesprochen worden. In der British Airways First Class Lounge ist es dagegen absolut normal und ich stellte tatsächlich fest: Ja, es ist angenehmer und ja, man fühlt sich freier, auch wenn hier noch irgendwie ein mulmiges Gefühl bleibt.

Ich habe mich selbst gewundert, wie schnell ich mich daran gewöhnt habe am Flughafen keine Maske mehr zu tragen und tat es dann auch tatsächlich der Masse gleich und verzichtete auf die Maske komplett. Meine Gedanken kreisten zwischen „ob das gut geht?“ über „eigentlich echt nice und angenehm“ zu „wow, einfach nur wow“.

Hinweis: Um es klar zu sagen, Masken wirken und können Infektionen verhindern und das Risiko einer Ansteckung mit dem Corona Virus ist ohne FFP2 Maske tatsächlich höher, allerdings war der Autor auch bei mehreren Tests nach der Reise bisher negativ und überwacht dies weiterhin. 

Beim Boarding gab es dann noch eine Durchsage, in welcher man aufgefordert wurde die Maske zum Abgleich des Ausweisdokumentes abzunehmen und dass es keine Verpflichtung mehr zum Tragen der Maske am Flughafen London Heathrow, sowie bei British Airways gäbe. Hiervon überrascht waren vor allem einige Transitpassagiere. 

Nun ging es zum ersten Flug ohne Maske seit März 2020, also seit etwas über zwei Jahren. Keiner der Passagiere in der Fluggastbrücke inklusive mir hatte noch eine Maske auf. An der Tür wurden wir freundlich von der Crew begrüßt, welcher uns leider nicht wie im Video anlächeln konnten, denn sie trugen noch eine Maske und forderten auch alle Passagiere auf, diese bitte im Flugzeug aufzusetzen.

Nachdem sogar eine Reihe von Passagieren keine Maske dabei hatten, wurden an der Tür auch einzeln verpackte OP- Masken verteilt. Und damit war das Projekt: Fliegen ohne Maske eigentlich auch beendet, denn Deutschland erlaubt es nicht, weshalb auch bei British Airways an Bord weiterhin eine Maske getragen werden muss.

Schade eigentlich, denn nachdem ich mich ohne Maske am Flughafen so wohl gefühlt habe, hätte ich den Flug so auch noch zu Ende gebracht, zumal man bei der extrem starken Durchlüftung im Flugzeug hier nach wie vor ein sehr sicherer Ort ist, vergleichbar mit einer outdoor Veranstaltung.

Grundsätzlich nimmt man es aber mit dem Tragen der Maske bei British Airways nicht so ganz genau. Wenn man sehr ausgiebig isst und gemütlich einen Kaffee trinkt, dann verbringt man fast den gesamten Flug ohne Maske, allerdings war dies schon vor Monaten so.

Für Euch getestet: Mit British Airways ohne Maske fliegen | Frankfurtflyer Kommentar

Ich gehöre zu den Menschen, welche die Maskenpflicht gar nicht als so gravierende Einschränkung empfinden, wie manch andere. Allerdings war ich selbst überrascht wie angenehm ich es empfunden habe mich ohne Maske am Flughafen zu bewegen und ja, auch ich freue mich darauf, wenn die Maskenpflicht irgendwann nicht mehr im Flieger zur Tagesordnung gehört.

Dabei wird es wohl vor allem von den Zielländern abhängig sein, ob man eine Maskenpflicht an Bord haben wird oder nicht. Ich selbst hätte vor einigen Monaten noch jedem Brief und Siegel gegeben, dass es vermutlich noch Jahre dauern wird, bis die Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen bei den großen Airlines fällt. Inzwischen glaube ich, dass die Situation bis Ende des Jahres schon sehr anders aussieht und ich freue mich schon darauf, dass ich bald wirklich von meiner Erfahrung ohne Maske im Flugzeug berichten kann.