Gegen Aufpreis: Kinderfreie „Adults Class“ ab Herbst

Foto: Lufthansa

Airlines bieten gegen Aufpreis alles mögliche an, neben mehr Beinfreiheit oder einem freien Nachbarsitz kann man bald bei Corendon in einer Zone nur Erwachsene Platz nehmen. Die türkische Gesellschaft will das neue Angebot ab November testen und lässt sich die Sitze im vorderen Teil des Flugzeugs bezahlen.

Geplant ist es, die Adults only-Sitze auf einem gemieteten Airbus A350-900 anzubieten, damit will man im Winter zwischen Amsterdam und Curaçao fliegen. Corendon beauftragt das Unternehmen World2Fly für das Wetleasing, in deren Jet dürfen im vorderen Bereich dann nur Passagiere ab 16 Jahren sitzen.

Foto: Corendon

Ein Preis wurde auch schon genannt, 45 Euro werden pro Strecke und Passagier für die Reservierung in der Erwachsenenzone fällig. Die erste Reihe der Sektion besteht zudem aus XL-Sitzen, um hier zu fliegen werden 100 Euro pro Flug fällig. In dem vorderen Bereich werden 102 Plätze ausschließlich für Erwachsene vorgesehen, welche von der restlichen Kabine abgetrennt sind. Laut aeroTELEGRAPH werden in der Maschine insgesamt 432 Passagiere transportiert werden können.

Word2Fly kommt aus Spanien und betreibt aktuell drei Airbus A350-900, bald soll ein A330 die kleine Flotte des Carrier verstärken. Mit Flügen in die Karibik kennt man sich aus, im Streckennetz sind bereits Ziele in Kuba und der Dominikanischen Republik.

Gegen Aufpreis: Kinderfreie „Adults Class“ ab Herbst | Frankfurtflyer Kommentar

Corendon erhofft sich nach eigenen Angaben weniger Konflikte an Bord, doch hier geht es in erster Linie um Zusatzerlöse. Ohne weiteres Servicematerial oder großen Aufwand können so bis zu 102 Sitze jeweils 45 bis 100 Euro abwerfen.

Die Idee ist nicht neu, in Asien wurde der Gedanke in der Vergangenheit schon bei mehreren Airlines umgesetzt. Ob Erwachsenenzone, Adults only oder Ruhebereich- bisher hat sich das Konzept nicht wirklich durchgesetzt. Vielleicht klappt es bei Corendon, wobei die Idee nicht nur Fans haben wird. Mit den Diskussionen werden sich die Mitarbeiter der Abfertiger am Check-In und die Flugbegleiter an Bord begnügen.

23 Kommentare

    • Warum nicht das Unterdeck bei der 747. auf den 2-3-2 Reihen ist doch viel Platz für Erwachsene. ach nein, geht ja nicht. Wer ohne Kind unterwegs ist, soll die schlechteren Plätze haben.

      • Gedanken es dort einzuführen, wo es zwei Abteile gibt, finde ich zunächst mal sehr interessant.

        Der Aspekt wer die besseren Plätze bekommt, hat mich auch in dem Artikel getrieben.

        Grundsätzlich schränkt man sich allerdings stark ein. Was macht man, wenn die Menge an Familien den vorhandenen Platz übersteigt?

        Bei LH hat aber sicher der eine oder andere Manager direkt ein feuchtes Höschen ob der potentiellen Zusatzeinnahmen bekommen.

        • Jedem ist klar, dass LH Manager für Mehreinnahmen immer sehr offen sind, aber es ist auch teil der Wahrheit, dass LH eine der Kinderfreundlichsten Airlines der Welt ist. Das gilt auch für das Miles&More Programm.

          Bei Lufthansa ist es z.B. üblich, dass Passagiere die sich über kleine Kinder beschweren zurechtgewiesen werden und sogar mit abhanden der Nörgler gedroht wird.
          Es ist eine der wenigen Airlines in Europa, die Kinderwägen noch an der Flugzeugtür wieder ausgeben.
          Auch in der Krise hat man Snacks eingespart, aber Kinder Spielsachen waren noch an Bord.
          Miles&More verlangt keine 10% des Normalen Ticketpreis für Infant…

          Man kann LH zurecht für sehr vieles Kritisieren, aber Kinderfreundlich sind sie überraschenderweise. Da fand ich den Urlaubsflieger, der die Kinder in der Bordansage explizit begrüßt, deutlich Familien untauglicher.

        • Wenn mehr Familien mit Kindern unter 16 Jahre an Bord kommen wollen, als es im hinteren Bereich Plätze gibt, dann können diese nicht mitfliegen. Auf keinen Fall darf es dann so sein, dass die Terrorkids mit ihrem Geschrei in den Bereich der 102 Plätze gesetzt werden

          • Ich glaube eher, dass im Vorfeld ein Betragenstest eingeführt wird. Die am wenigsten nervigen Kinder werden dann in die Adults Class upgegraded. Umgekehrt gehen die geringwertigsten Manager (gemessen am Jahresbrutto) bei Überbuchung in die Kids Class.

  1. Ein Kind ist nicht unruhig weil es jemanden stören will, sondern weil es sich nicht wohlfühlt (was auch immer, warum auch immer).
    Kinder, besonders Kleinkinder hinten zu befördern ist m.E. keine gute Idee; hinter den Triebwerken ist es lauter. Deshalb sind ja die höheren Klassen alle vorne.
    Ferner; Kleinkinder mit Babytasche in der Tourist-Class: nicht praktikabel.
    Haben sowas mal selbst erlebt und dann den Eltern unsere erste-reihe-Plätze angeboten.
    Deren Danke hat uns gutgetan!
    Dass die gestressten „Leistungsträger/Führungskräfte“ und sich „Leistenkönnende“ ihre Ruhe haben wollen, kann ich verstehen.
    Aber, hey, Kinder sind unser Aller Zukunft und Kinder sind heilig und unschuldig!

    • Wir begrüßen diese Idee sehr. Nervende Kinder und deren Eltern sorgen regelmäßig für Stress. Von mir aus könnte es generell Familienflieger und Adults only-Flüge geben. Bei Hotels und Restaurants ist es schon an der Tagesordnung. Warum also nicht auch beim Fliegen.

    • only-Adult Hotels kann man sich aussuchen, manche Flugverbindungen manchmal nicht. Gegenseitige Rücksichtnahme sollte oberstes Gebot sein und nicht diskriminierende Ausgrenzungen von Kindern. Ohne es selbst zu wollen, aber ich würde gerne mal den Aufschrei hören, wenn man Personen mit kleinen Hunden oder divers orientierte Personen nach hinten setzen müsste…

  2. Warum nicht stattdessen einfach eine quiet zone? viel mehr als lebendige Kinder stören mich Dauerlaberer, Schnarcher und Leute, die Videos laut auf ihren Handys anschauen. Gerne würde ich 100 Euro bezahlen für einen Sitzplatz in einer Kabine, in der die Crew aktiv für Ruhe sorgt.

  3. 432 Sitze in einem A350? Was für ein Viehtransporter ist das denn?

    Grundsätzlich gilt an Bord Leben und Leben lassen, ist halt kein Privatjet.
    Dager fände ich eine quiet zone, analog Rubenabteilen der DB, verlockender als „nur“ Kinderfrei.

    Ich behaupte mal, das meine +0,5 sobald sie eingeschlafen ist in der Business Class weniger Passagiere stört als eine Laute Crew, Dauerlaberer oder Schnarcher.

  4. Kinder waren selten ein Problem bei meinen Flügen. da stören mich doch die mehr, die alle 20 Minuten aufstehen, oder die die dauernd am Fordersitzrücklene reißen etc. alles Erwachsene.

  5. Wie menschenverachtend ist das bitte?

    Warum sollte man Sitzplätze aufgrund des Alters vergeben?

    Kein Aufpreis der Welt schützt einen davor, neben jemandem sitzen zu müssen, der/die sich wie ein A****loch benimmt – diese gibt es bekanntlich auch in der Altersklasse Ü16 zu genüge.

    Umgekehrt gibt es ja auch ganz tolle Menschen U16, die sich in jeder Flugzeugkabine respektvoll zu verhalten wissen.

    Kinder sind diejenigen, die es sich ohnehin schon am wenigsten aussuchen können, wohin und wie sie reisen, und sollen jetzt auch noch strukturell ausgegerenzt werden.

    Hinten sitzen aufgrund eines äußerlichen Merkmals gab es schonmal per Verordnung – in dem Fall waren es Stadtbusse, und das Kriterium war die Hautfarbe. Will man das ernsthaft wieder haben?

    Warum sollten Eltern, die die Mehrfachbelastung aus Arbeit und Familie tagtäglich stemmen, nicht auch aussuchen dürfen, wo und wie sie mit ihren Kindern reisen?

    Schlussendlich ist es doch nur die Angst vor der Andersartigkeit und dem Unwillen, sich mit den Bedürfnissen anderer Menschen auseinanderzusetzen. Wir alle kommen als Babys zur Welt und werden irgendwann einmal wieder diese Welt verlassen. Dazwischen sind wir alle nackt unter unserern Kleidern.

    Gegenseitige Rücksichtsnahme macht die (Flugzeug-)Sitze breiter!

    In diesem Sinne wünsche ich allen einen angenehmen Flug, und dass alle ihren jeweiligen Teil dazu beitragen mögen.

  6. Die Quiet Class ist eine super Idee. Ich bin einmal 10 Stunden in einem Flieger von Peking mit 25 frisch adoptieren Babies gewesen. Das möchte man kein zweites mal erleben.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.