Die australische Fluggesellschaft Qantas arbeitet seit geraumer Zeit an seinem ambitionierten Projekt „Sunrise“. Damit gemeint sind Non-Stop-Flüge zwischen Australien und zahlreichen Destinationen rund um die Welt. In einem exklusiven Interview mit der Sunday Times gab Qantas-CEO Alan Joyce weitere Details zum Projekt bekannt. Und dazu gehören auch weitere geplante Zielen. Neben Überraschungen wie Miami an der Ostküste der USA, sind nun auch Flüge ohne von Melbourne und Sydney Zwischenstopp nach Frankfurt bestätigt.
Direktflüge zwischen Australien und Europa sind kein völlig neues Betätigungsfeld für die Oneworld-Airline Qantas. Ganz im Gegenteil sogar. Während Qantas auch jetzt schon mit einem Airbus A380 und einem Zwischenstopp in Singapur die Kontinente Europa und Australien verbunden hat, geht das mittlerweile sogar ganz ohne Zwischenlandung von Perth nach London. Der Nonstop-Flug dauert rund 17 Stunden und wird mit dem Dreamliner von Boeing bedient.
Geht es mit Qantas bald non-stop von Frankfurt nach Sydney und Melbourne? | Ziele ab Sydney und Melbourne
Qantas plant allerdings seit geraumer Zeit im Rahmen seines Projekt „Sunrise“ auch die deutlich prominenteren australischen Städte Melbourne und Sydney mit London zu verbinden. Dafür ist nun laut Qanats CEO Joyce der Startschuss gefallen. Und mit ihm bestätigte er in dem Interview mit der Sunday Times auch weitere Non-stop-Flüge weltweit. Neben den europäischen Destinationen Frankfurt (FRA) und Paris (CDG) stehen nun auch Miami (MIA) und Chicago (ORD) auf dem Plan von Qantas.
Die geplanten Reiseziele ab Sydney und Melbourne im Überblick:
- Frankfurt 10.248 Meilen (ab/nach SYD) | 10.132 (ab/nach MEL)
- Paris 10.527 | 10.410 Meilen
- New York 10.248 | 10.374 Meilen
- Chicago 9.232 | 9.663 Meilen
- Miami 9.336 | 9.691 Meilen
- Kapstadt 6.842 | 6.416 Meilen
- Sao Paulo 8.318 | 8.163 Meilen
Für die seit langem geplanten Flüge QF1 zwischen Sydney und London-Heathrow, sowie dem Rückflug QF2 stehen auch schon konkrete Detailinformationen zur Verfügung. Demnach wird der Flug nach London abends starten und in etwa 21 Stunden die Distanz von 10.978 Meilen überwinden, um dann morgens in Heathrow zu landen. In London soll es kurz vor der Mittagszeit los gehen. Der Flug ist mit etwa 20 Stunden etwas kürzer in der Luft und landet am folgenden Tag nachmittags in Sydney.
Geht es mit Qantas bald non-stop von Frankfurt nach Sydney und Melbourne? | Airbus A350ULR
Derzeit hängt noch alles vom Fluggerät ab. Auf die Ultralangstrecken will Qantas auf Flugzeugen des Typ Airbus A350-1000 Ultra-Long-Range setzen, der sich im Wettbewerb gegen die Boeing 777-8X durchgesetzt hat. Der A350-1000 soll auf Grund seines geringeren Gewichts einfach weniger Sprit verbrauchen.
Er besteht aus einem zähen Kunststoff, der dichter als Aluminium ist. Dadurch wird die Kabine leiser und der Luftdruck ist anders als bei herkömmlichen Flugzeugen und entspricht einer Höhe von 6.000 statt 8.000 Fuß. Auch die Luft in der Kabine wird als weniger trocken beworben. Eine Erfahrung, die ich beim klassischen A350 bisher so nicht bestätigen würde.
Irre klingt der Plan, die Airbus A350-1000 in einer 4-Klassen-Konfiguration auszustatten. Denn neben einer neuen First Class mit nur sechs Sitzen und 52 Business Class Suite, die Joyce „wie die Emirates First Class“ beschreibt, gibt es auch eine Premium Economy und Economy Class an Board. Und während die Premium Economy Class mit ihren 40 Sitzen noch 40 Zoll Sitzabstand haben soll, dürfte es in der Economy Class kuschelig eng werden.
Um den Fluggästen in den niedrigeren Reiseklassen dennoch etwas Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, wird das Flugzeug über zwölf Sitze weniger verfügen. Der so geschaffene Raum wird ausreichend Platz bieten, um ein kleines Training wie z.B. Yoga durchzuführen.
Geht es mit Qantas bald non-stop von Frankfurt nach Sydney und Melbourne? | Frankfurtflyer Kommentar
Qantas hat Frankfurt schon lange auf der Wunschliste. Ziele wie Chicago und Miami sind hingegen völlig neu. Mittlerweile klingen die Pläne um Qantas Projekt „Sunrise“ sehr konkret. Alles scheint mit dem benötigten Fluggerät zu stehen oder zu fallen. Stand jetzt haben die Australier zwölf Airbus A350-1000 bestellt. Diese werden jedoch frühestens 2025 zur Flotte stoßen. Und selbst mit zwölf A350 in der Ultra-Long-Range-Version werden nicht alle Destinationen bedient werden können. Es werden dann wohl doch noch einige Kängurus durch das Land springen, ehe der Plan vollständig realisiert wird.
Quelle: thetimes.co.uk
Faszinierend, wie „klein“ die Welt mittlerweile geworden ist. Fehlt in der Aufstellung nicht die Route nach Rom, welche im Sommer mit der 787 nonstop ab Australien bedient wird?
Da die Anzahl der A350 offensichtlich nicht ausreicht, könnte ich mir auch gut vorstellen, dass die kürzeren Strecken nach Sao Paulo und Kapstadt mit der 787 bedient werden. Südafrika ist für die Qantas ja auch nichts Neues, man hatte vor der Pandemie bereits Johannesburg mit der 747-400ER nonstop bedient.
Über die Flugzeit nach Europa wundere ich mich allerdings ein wenig: ich erinnere mich, dass es zu meinen Australien Zeiten vor gut zehn Jahren eine Verbindung mit der Malaysian Airlines ab Frankfurt gab, mit welcher Melbourne in rund 21 Stunden inklusive 90 Minuten Umsteigezeit in Kuala Lumpur erreicht werden konnte. Beide Abschnitte wurden dabei mit einer B777-200 ER bedient. Dies war seinerzeit die für mich perfekte Verbindung, da man Melbourne am Abend erreichte und anschließend ausschlafen konnte. Im Vergleich zu den angekündigten nonstop Flugzeiten war diese noch nicht einmal großartig langsamer, wenn gleich wir ja hier über Frankfurt und nicht über London sprechen.
Rom taucht tatsächlich nicht auf, weil ich mich in der Liste auf die zukünftigen Sydney/Melbourne Verbindungen orientiert haben. Aber du hast natürlich recht, die Verbindung von Perth nach Rom gibt es auch.
Interessant. Ob es dann ähnlich spektakuläre Eröffnungsangebote geben wird, wie seinerzeit zwischen DOH und AKL?
Ob das mit dem Extraraum so funktioniert, dürfte interessant werden. Die A346 der LH hatte quasi so einen Extraraum in Gestalt der Toiletten im Untergeschoss. War bei den Fluggästen sehr beliebt, um sich die Füße zu vertreten, auch einmal eine Stunde lang. 🙂
Die Freude war überhaupt nicht auf Seiten der Flugbegleiter, die ständig darauf achten mussten, dass nicht mehr Fluggäste dort unten standen, als Sauerstoffmasken verfügbar waren.
Die kürzeste Strecke von FRA geht ja wie zu erwarten durch die Ukraine und Russland. Hier bin ich doch sehr auf die reale Streckenführung und damit Flugzeit gespannt.