Condor war einmal die strahlende Tochter von Lufthansa und auch wenn diese enge Verbundenheit immer noch in den Köpfen vieler Passagiere existiert, ist Condor schon seit 2009 nicht mehr Teil der Lufthansa Gruppe. Damals hat man den Ferienflieger an den Reiseveranstalter Thomas Cook verkauft, der inzwischen auch schon Insolvenz anmelden musste und Condor fliegt seither als eigenständige Airline in Konkurrenz zu Lufthansa, denn nach wie vor teilt man sich den Hub in Frankfurt.
Aber man teilt sich eigentlich nicht nur den Hub in Frankfurt, sondern es gibt nach wie vor sehr alte Verträge zwischen Lufthansa und Condor, die die ehemalige Verbundenheit zeigen. Ein sehr entscheidender Teil für Condor ist, dass man zu niedrigen Kosten das Zubringernetz von Lufthansa nutzen kann, um Passagiere auf die eigenen Langstrecken zu schaffen. Genau diese Zubringer will Lufthansa aber nicht mehr für Condor anbieten, bzw. wenn zu deutlich veränderten Konditionen.
Nachdem Lufthansa es nach der Thomas Cook Pleite nicht schaffte Condor wieder zu übernehmen, hat man mit Discover Airlines (vormals Eurowings Discover) einen eigenen, neuen Ferienflieger aus der Taufe gehoben und gleichzeitig eigentlich klar gemacht, dass man Condor als Konkurrent bekämpfen will.
So hat Lufthansa bereits 2020 das sogeannten Special Pro-Rate Agreements (SPA) mit Condor aufgekündigt, welches Condor Sitze auf den Zubringerflügen zu sehr günstigen und planbaren Konditionen geboten hat. Condor sah sich damals schon in seiner Existenz durch diese Aufkündigung des SPA bedroht und klagte dagegen.
Der Rechtsstreit ist immer noch nicht final entschieden, aber das BGH als oberste Instanz in Deutschland hat nun entschieden, dass Condor auch im Laufe des Verfahrens keinen Rechtsschutz genießt und Lufthansa entsprechend die Zubringer für Condor nun einstellen, bzw. deutlich verteuern kann. Dies scheint nun auch zum 24. Dezember passiert zu sein und es bringt Condor in eine sehr missliche Lage. Aktuell lassen sich nämlich keine Condor Langstrecken mehr mit Lufthansa Zubringern buchen.
Condor selbst hat in der Begründung im Rechtsstreit mit Lufthansa vor dem BGH angeführt, dass man 25% bis 30% der Passagiere auf der Langstrecke nach New York durch Lufthansa Zubringer erhalten würde, womit der plötzliche Wegfall dieser für Condor nun ein Desaster sein muss.
Lufthansa selbst hat die SPA für Condor in der Vergangenheit als „verrückt“ bezeichnet, denn diese seien nicht nur extrem günstig für Condor, es gäbe wohl auch weltweit keine andere Airline, die am eigenen Hub den größten Mitbewerber mit Zubringerflügen versorgen müsste.
Während vor allem die Kartellämter diese Argumentation von Lufthansa in der Vergangenheit nicht geteilt haben, deutet sich mehr und mehr an, dass dies nicht auf einer unabhängigen kartellrechtlichen Bewertung basiert hat, sondern vor allem auf politischer Einflussnahme auf die Behörden, welche von genau dieser aber nicht beeinflusst werden sollten. Eine sehr brisante Aktennotiz deutet dies zumindest an.
Für Condor gibt es nun tatsächlich erst einmal keine kurzfristige Lösung des Problems, außer dass man die Langstrecken nicht mehr mit Lufthansa Zubringern anbieten kann. Dies sorgt nun aber auch dafür, dass man vermutlich einige Passagiere auf diesen Strecken verlieren wird, weshalb man auch einige Nordamerika Ziele bereits gestrichen hat.
Eine der wenigen Optionen für Zubringer nach Frankfurt ist für Condor aktuell die deutsche Bahn, was sicher kein Vergleich ist, aber dank der guten Anbindung von Frankfurt an das Fernverkehrsnetz, erhält man so wenigstens einen vergrößerten Einzugsbereich und auch Düsseldorf, Köln und Stuttgart sind weniger als 90 Minuten ICE Fahrt entfernt.
Nach kurzer Pause können wieder Lufthansa Zubringer verkauft werden, ABER!
Nachdem Condor die Lufthansa Zubringer streichen musste, konnte man ab vielen deutschen Airports plötzlich keine Langstrecken mehr mit Condor buchen. Dieses Problem hat man nun gelöst und man kann auch wieder ab Berlin, München, Hamburg und Co. mit einem Lufthansa Zubringer die Langstreckenflüge mit Condor buchen.
Allerdings handelt es sich hierbei nicht mehr um Zubringer aus dem SPA, sondern man hat mit Lufthansa ein mehr oder weniger normales „interlining Abkommen“ geschaffen, in dem man zu deutlich höheren Preisen die Flugtickets bei Lufthansa kauft und auf einem Condor Ticket weiter geben kann. Hierdurch können die Passagiere z.B. beim Check-In in Berlin am Lufthansa Schalter bereits die Koffer bis New York auf den Condor Flug durchchecken, wie man es früher auch kannte.
Für die Passagiere bleibt hierbei erst einmal alles beim Alten, allerdings sind die Kosten für Condor offensichtlich deutlich höher und die Tarifwahl wird hierdurch eingeschränkt. So kann man z.B. keine Light Tarife ohne Gepäck mehr buchen, was dazu führt, dass Condor in den Suchmaschinen und bei den Online Travel Agents oftmals nicht als das günstigste Angebot gelistet wird. Gerade für Condor, die viel in der Economy Class an preissensible Kunden verkauft, sicher eine sehr ungünstige Situation.
Ab März fliegt Condor eigene Zubringer
Eine weitere Lösung für Condor werden eigene Zubringer ab März 2025 sein, wenn man einmal pro Tag selbst nach Berlin, Hamburg, München, Wien und Rom fliegen wird, um Passagiere auf die Langstrecken zu hohlen. Diese eigenen Zubringer werden sicherlich helfen, aber sie werden auch nicht alles auffangen können, was Lufthansa für Condor an Zu- bzw. Abbringern geflogen ist.
Daher wird Condor auch nach dem Start der eigenen Zubringerflüge nach Frankfurt noch Lufthansa Zubringer anbieten, was sicherlich wichtig (aber auch teuer) ist, denn Passagiere mögen Flexibilität.
Genickbruch: Kann Condor ohne Lufthansa Zubringer überhaupt überleben? | Frankfurtflyer Kommentar
Es wird sicherlich für Condor nicht einfach sein ohne die Zubringer von Lufthansa noch weiter die Flüge zu füllen und hier spielen günstige Preise durch das SPA eigentlich eine sehr wichtige Rolle. Diese Sonderkonditionen will Lufthansa nicht mehr bieten, insbesondere da Condor auch zunehmend in direkter Konkurrenz zu Lufthansa auf der Langstrecke unterwegs ist. Die Argumentation, dass man einen direkten Konkurrenten nicht mit Feeder Flügen unterstützen will ist mehr als nachvollziehbar.
Dass Condor die Nordamerika Flüge aufgrund der Entscheidung von Lufthansa nun zusammenstreichen musste, zeigt auch sehr klar, dass man hiermit aus Sicht von Lufthansa Erfolg hatte und für Condor bedeutet es eine deutliche Umstellung im Konzept.
Ich bin sehr gespannt wie Condor nun dauerhaft reagiert und ob man vielleicht sogar noch umfangreicher Kurzstrecken Zubringer aufbaut, denn diese wird man ohne Zweifel brauchen, wenn man die Langstrecken Ambitionen weiter vorantreiben will.
Der Verlust der Lufthansa Zubringer mag noch nicht der Genickbruch für Condor sein, aber es stellt die zweitgrößte deutsche Airline vor wirklich größere Probleme, die nun gelöst werden müssen und aktuell sehe ich es noch nicht als sicher an, dass dies sich nicht deutlich auf die Erfolge von Condor auswirkt.
Bei den Bewertungen die man so im Netz liest ist es besser die Condor gibt auf.
Ich bin am 24.12. mit Condor in der Premium Economy von Miami nach Frankfurt geflogen und kann die schlechten Bewertungen nur bestätigen.
Kann ich aus der Langstreckenbusiness gar nicht bestätigen. Das war absolut super. Da könnte LH noch was lernen. Würde ich jederzeit wieder buchen.
Woran sie arbeiten müssen, sind die Zubringer. Selbst mit der alten LH Vereinbarung war das nicht ganz so super. Das hat erst die Senator Hotline für mich geregelt.
Von Toronto nach Frankfurt geflogen ins Business. War ein sehr gutes Erlebnis. Andere sind auch begeistert und besser als LH ist Condor im Schlaf.
Also ich bin sehr oft in letzter Zeit lit Condor geflogen und bin sowohl mit Eco also auch mit premium mehr als zufrieden. Meiner Meinung nach hat Condort tatsächlich im a330-900 das modernste Design der Kabine. Premium Eco war auch sehr gut! Kann die schlechten Bewertungen nicht verstehen.
Das kann man so nicht sagen.Bin selbst schon des öfteren mit Condor in der Premium Klasse geflogen und habe durchweg positive Erfahrungen gemacht. Freundliches Personal, ein umfangreiches Entertainment Programm mit guter Verpflegung und vor allem ein sicheres Flugerlebnis wurde immer erfüllt
Über den Reisebüros wird es noch viele unerfahrene Fluggäste kommen… Wenn jeder nur einmal fliegt, kann man doch mehrere Jahre gut verdienen.
Man muss wirklich keine Wahl haben oder andere komische Gründe, um bei Condor freiwillig in der Holzklasse zu fliegen…
Also die Premium Eco bei Condor ist wirklich verbesserungswürdig. Im wesentlichen nur eine Eco mit größerem Sitzabstand. Das ist die Premium Eco bei LH oder Discover deutlich besser. Außerdem stört mich bei Condor, dass sie sehr penibel das Handgepäck wiegen. Meilen gutschreiben bei Alaska hat auch nicht geklappt. Alles in allem ist Condor ok, aber gerade in der Premium Eco können wie mit der Lufthansa Group nicht mithalten.
Condor dürfte, so oder so, bei vielen Kunden seinen guten Ruf verspielt haben – trotz Erneuerung der Flotte. Was nützen die neue A-330NEO „Vorzeige-Flagschiffe“, wenn man am Ende in einem der Billigflieger, wie „Heston“, „Bulgaria Air“, „Flyair41“ u.a. sitzt? Wir hatten einen Flug mit Condor gebucht und beim Blick auf die Buchungsbestätigung gesehen, dass der Flug von „Heston“ durchgeführt wird. Von dieser Airline hatten wir vorher noch nie etwas gehört. Erst nach ein wenig Recherche haben wir herausgefunden, dass es sich um eine Billigairline aus Litauen handelt. Lange Rede kurzer Sinn… wir haben den Flug storniert und umgebucht. Für uns ist das Kundentäuschung und dieses „Wetlease“ Geschäftsmodell wirft kein gutes Licht auf die Condor. Schade!
Können wir bestätigen, im neuen A330 in der Premium Eco auf Beinharten Sitzen, schlichtweg eine Katastrophe!!! Zubringen von Muc nach Fra wurde der LH Zubringen ganz schnell mit dem ICE getauscht, unverschämt!! Daher never ever CONDOR:-(
Würde sagen aus LH Sicht nachvollziehbar, aus Kunden und somit Wettbewerbssicht eher schwierig. Auch durch die vielen Zukäufe von LH entsteht hier aus FRA raus ein Monopol, was nicht im Sinne der Kartellbehörden sein sollte.
Ich selbst habe gestern Flüge nach New York gebucht, Condor ist tatsächlich teurer als LH. Da ich aber LH vermeide wo es nur geht und ich 6 Tickets gekauft habe ( bin da bisschen Preissensibel), nehme ich einen Umweg über Amsterdam mit KLM in Kauf.
Mein kleiner bescheidener Beitrag zu sagen, das ich damit nicht einverstanden bin. In diesem Sinne ein guten Start ins neue Jahr.
Ich weiß nicht bei welcher deutschen Firma Sie arbeiten, aber ich werde sie in jedem Fall in Zukunft meiden und lieber im Ausland kaufen.
wenn Sie es also noch offenlegen würden, bitte!?
Es ist/war besser für Condor und auch den Wettbewerb das Lufthansa Condor nicht übernommen hat.
Gerade auf Langstrecke ist Condor mit seinen neuen Fliegern noch für Jahre meilenweit besser als Lufthansa, erst recht als Discover, die ja nur alte Flieger der LH Group bekommen.
Das Lufthansa aus trotz Condor verdrängen will und aufgrund der Monopolstellung in Deutschland auch eventuell schafft, ist nicht zu hoffen.
Condor ist von der Größe und vom Konstrukt her noch flexibel genug auf dem Markt gegen Lufthansa zu bestehen.
Das merkt man ja spätestens wieder, wenn bei Lufthansa gestreikt wird. Condor schafft es ja komischerweise ohne Streiks.
Auf Langstrecke ist Condor im Vergleich zu Lufthansa ja schon das was Lufthansa gerne abseits der Ticketpreise wäre, Premium.
M.E. kann für Condor nur die Lösung darin bestehen, dass man sich vom Hub FRA löst und auf einen anderen Flughafen als Hub ausweicht und auch verstärkt Direktflüge anbietet. Ähnlich wie bei LH, aber besser organsiert, könnte auch die DB als Zubringer fungieren. Anders bei LH sollte dann der Gepäcktransport vom Einchecken bei der Bahn bis zum Zielort des Fluges von Condor geregelt werden. Die jetzige Lösung z.B mit LH per Bahn von Frankfurt nach Hamburg zu fahren ist mit einer Deutschlandreise verbunden und man muss umständlich sein Gepäck abholen und in den Zug bringen. Das die Platzreservierung durch LH Atlanta nicht klappte, wir drei Mal uns umsetzen mussten und die Zugbegleiterin in FRA die LH Fahrkarte nicht kannte, ergänzt das ungünstige Bild der LH-Bahnfahrt. Das Angebot statt von FRA nach HAM mit der Bahn zu fahren von FRA über Wien oder München nach HAM dauert auch kaum länger als die Deutschlandreise und ist deutlich bequemer.
Wer möchte denn freiwillig mit der Bahn zum Frankfurter Flughafen? Der Stress bei der vollkommenen unzuverlässigkeit der DB ist doch für keine Reise, weder geschäftlich noch privat, sinnvoll. Entweder man fährt viele Stunden vorher los, oder ist im Dauerstress, bis man FRA Fernbahnhof erreicht hat. Zumal es ja schön ist, wenn man zwar auf den nächsten Flug umgebucht wird, aber Interkontinental bedeutet dies nicht selten einen ganzen Reisetag zu verlieren. Geschäftlich ein no-go, und privat ein ganzer Urlaubstag weg.
Warum legt Condor die höheren Preise für die Zubringer nicht auf die Passagiere um? Ich frage mich auch, wie viel das wirklich ist? 50-100€ maximal?
Warum nimmt man Marabu nicht für die Zubringer ? Fehlen die Slots ?
Nun, es ist schön, dass die Condor die ganze Flüge selbst am 28.12. noch im Programm hatte. Ich hatte so einen Flug in der Buchung, die dann auch bis zur Vormerkung auf der Kreditkarte kam, und danach abbrach. Zwei mal, mit einer kryptischen Fehlermeldung blieb der Balken der Buchungsseite bei 97% hängen. Per Email kamen dann jeweils 0,00 Euro Stornorechnungen innerhalb weniger Minuten. Nur die Vormerkungen auf der Kreditkarte sind auch drei Tage später noch da (bei je über 3000 Euro dann schon lästig, zumal ich am Ende auch noch deutlich teurer LH buchen musste, weil bei Condor niemand helfen konnte oder wollte irgendeine Lösung zu finden). Die Condor Hotline war gar keine Hilfe.
Ich würde von Düsseldorf nach Frankfurt auch die Bahn nehmen, aber bei deren Zuverlässigkeit muss man mindestens vier Stunden früher los, um zur Not noch ein Auto nehmen zu können – wirklich kein Spass. Also ja, ohne Zubringerflüge hat Condor ein Problem, was aber nicht nur an der Lufthansa liegt, sondern auch an der nutzlosen Deutschen Bahn! Condor sollte endlich wieder dezentral Flüge anbieten auf der Langstrecke. Anders wird es nicht gehen, da niemand genug A320 für Zubringerflüge herumstehen hat, die Condor leasen könnte. Schon clever von LH dies jetzt zu machen, zumal man diesen Winter Richtung USA absolute Wucherpreise aufruft (NYC im Februar mit LH für 3300 Euro, bei Condor 2200 Euro – klar, dass man die loswerden will), bei praktisch leeren Fliegern.
Bin mir gar nicht sicher ob nicht sogar die neuen Statusstufen von BA und LH dazu führen, das nicht ganz so top Spender auf andere Airlines wie Condor ausweichen ( nach dem Motto; Lounge Zugang hab ich eh nicht bei LH dann schau ich was sonst noch geht).
Bahn könnte eine gute Alternative sein, wenn die a den Zubringern arbeiten (LH, EK, EY haben ja das gleiche Problem mit der Un-Pünktlichkeit).
Im W-Format kann sich auch DUS und MUC rechnen, aber die Base muss Fra bleiben (selber hätte ich gerne MUC aber sehr teuer und keine Bahn).
Da die Kostenstruktur von DE geringer als LH ist, gebe ich ihnen schon eine Chance (wir wollen doch alle etwas Konkurrenz hier zu Lande).
BER winks als neuer Condor Hub..Kapazitaeten sind da, also warum nicht
Ich bin im Dezember 24 mit Condor und LH Zubringer ab Budapest nach Havanna geflogen. Der Hinflug in der Business Klasse A 330 war excellent die Sitze als Bett umzubauen war schon First Class Feeling. Service auch sehr gut. Rückflug in Premium Economy ab Varadero nicht ok. Tische in Reihe 11 so klein dass Tablett nicht passt. Essen minderwertig lokales Catering teilweise 2 warme Gerichte zur Auswahl, viel Plastik. Frühstück 1 kleines warmes Teilchen etwas Obst und Joghurt. Sitze nicht weit nach hinten zu verstellen. Da hatte ich mehr erwartet. Wenn Condor mehr in eigene Zubringer in Europa investiert wären die Aussichten vielleicht besser langfristig zu überleben.