Großes Rätselraten um den Jumbo: Lufthansa verkauft zwei neuere Boeing 747-8

Eine Boeing 747-8 von Lufthansa. Symbolbild: Alex

Eigentlich hat Lufthansa mit ihren Boeing 747-8 noch einiges vor. Der Flugzeugtyp ist das Flaggschiff der Interkontinentalflotte in Frankfurt und fliegt auf den stark nachgefragten Routen in die USA, nach Südamerika, Afrika und Asien. Der Kranich verfügt über 19 Exemplare und ist damit der weltweit größte Betreiber der neueren Jumbojets in der Passagierversion. Nun wurde aber bekannt, dass man sich überraschend von zwei Maschinen trennen wird. Lufthansa hat die Flugzeuge verkauft, der neue Einsatzort ist vermutlich in den USA, bei der US Air Force.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Flottenplanung: Lufthansa trennt sich überraschend von zwei Boeing 747-8.
🛠️ Allegris-Ausbau: Nicht alle Jumbojets erhalten die neue Kabine.
❓ Offene Fragen: Verkauf trotz deutlich älterer Flugzeuge in der Flotte.

Folgt Frankfurtflyer auf GOOGLE NEWS

Die Boeing 747 wird als die Königin der Lüfte bezeichnet, nicht nur Luftfahrtenthusiasten finden den Anblick des markanten Jets majestätisch. In den kommenden Jahren werden wir uns aber daran gewöhnen müssen, dass man das Flugzeug mit dem Buckel und den vier Turbinen immer seltener sehen wird.

Boeing hat das Modell zwar weiterentwickelt, das Ergebnis war die 747-8. Das Flugzeug hat sich aber als Ladenhüter herausgestellt. Nur drei Fluggesellschaften haben sich für das Modell in der Passagierversion entschieden. Neben Lufthansa nutzen auch Air China und Korean Air das Fluggerät, hinzu kommen einige Frachtairlines und Business-Kunden. Insgesamt wurden 155 Einheiten gebaut, davon nur 48 für Passagiere. Der amerikanische Flugzeugbauer hat 2020 dann das Ende der Produktion bekanntgegeben.

Foto: Lufthansa

Lufthansa-Flotte im Umbruch

Lufthansa wird den Typ trotzdem noch viele Jahre behalten und weiter betreiben. Der Kranich hat auch noch das Vorgängermodell, die Boeing 747-400 will man jedoch baldmöglichst stillegen. Das älteste Exemplar geht schon auf die 28 Jahre zu. Auch die anderen Vierstrahler wie der Airbus A340 sollten eigentlich schon in Rente geschickt werden, um Platz für die neuen und viel effizienteren Modelle wie die Boeing 787 zu machen.

Durch die Verzögerungen bei der Auslieferung und Zulassung der neuen Flugzeuge wurde die Ausflottung der älteren Maschinen immer weiter verschoben, erst vor wenigen Tagen haben wir von der Verlängerung der Einsätze des Airbus A340-600 berichtet. Nun wird die Planung noch einmal verändert: Wie uns zunächst ein Leser berichtete, will man sich scheinbar kurzfristig und sehr überraschend von zwei der neueren Boeing 747-8 trennen. Die Flugzeuge sind erst zwischen 10 und 13 Jahre alt.

Auf der Platform X berichtet ein User, dass ein Flugzeug jetzt und ein weiteres Mitte 2026 ausgeflottet wird. Laut diesem Flottenguide wird der Jumbo mit der Kennung D-ABYD seine Heimat Frankfurt im Januar 2026 verlassen. Die mit D-ABYG registrierte Maschine soll dann im dritten Quartal 2026 gehen. Demnach wurden die Maschinen an die US Air Force verkauft, wobei es hier noch keine offizielle Bestätigung gibt.

Ultralangstrecken im Jumbo? | Lufthansa prüft 15-Stunden-Flüge mit der Boeing 747-8

Werden die alten Lufthansa Jumbos die neue Air Force one?

Warum genau Lufthansa diese zwei Jumbos nun verkauft hat oder verkaufen wird, ist noch nicht öffentlich bekannt, ebenso wenig der genaue Kunde. Es soll sich hierbei aber um die US Air Force handeln, und hier kann man nun über die geplante Verwendung durchaus spekulieren. Klar ist aber, dass Lufthansa wohl ein sehr gutes Angebot für diese Flugzeuge bekommen hat, um die Flottenstrategie noch einmal zu verändern und zwei der 19 Boeing 747-8 deutlich früher aus der Flotte zu nehmen als ursprünglich geplant.

Die US Air Force plant seit Jahren, die Air Force One zu ersetzen. Aktuell wird als Air Force One eine modifizierte Boeing 747-200 verwendet, die als Boeing VC-25 bezeichnet wird. Diese soll aber durch zwei modernere Boeing 747-8 ersetzt werden, welche vor Jahren von der US-Regierung gekauft wurden und ursprünglich von Boeing für die inzwischen pleitegegangene Transaero im Jahr 2015 fertiggestellt wurden. Der Umbau dieser Flugzeuge gestaltet sich allerdings als aufwendiger als bisher gedacht, und anstelle einer Auslieferung im letzten Jahr spricht man nun von einer Verspätung bis 2028 oder gar noch länger.

Auch wenn es in keiner Weise bestätigt ist, kursiert die Theorie, dass man die Boeing 747-8 von Lufthansa nun zur neuen Air Force One umbauen könnte, da man erwartet, dass hier ein Umbau einfacher ist oder schneller geht. Ob dies wirklich so ist, ist aber nicht klar, nur dass Donald Trump wohl sehr unzufrieden damit sei, dass die neue Air Force One nicht fertig wird. Daher will er als Zwischenlösung auch eine Boeing 747-8 nutzen, welche den USA von Katar geschenkt wurde.

Denkbar ist natürlich auch, dass die US Air Force die Jets für andere Anwendungen nutzen will. So gibt es neben der Air Force One (VC-25), welche als VIP-Version fliegt, auch noch die Boeing E-4, welche ebenfalls auf der Boeing 747-200 basiert und als „Doomsday Plane“ bezeichnet wird. Im Falle eines Krieges könnte dieser Jet als fliegende Basis für den Präsidenten dienen.

Die US Air Force hat aktuell vier dieser E-4 in Betrieb, und man hat in der Vergangenheit bereits fünf Boeing 747-8 von Korean Air gekauft, um genau diese zu ersetzen. Dennoch könnten die Boeing 747-8 von Lufthansa natürlich ebenfalls für eine solche Anwendung genutzt werden.

Großes Rätselraten um den Jumbo: Lufthansa verkauft zwei neuere Boeing 747-8 | Frankfurtflyer Kommentar

Im Januar will man in Frankfurt mit der Umrüstung der Boeing 747-8 beginnen. Da die Maschinen noch mehrere Jahre bei Lufthansa bleiben, erhalten diese neue Sitze und die neue Allegris Kabine. Scheinbar wird man aber nicht alle Jets umbauen, da man sich von zwei Exemplaren trennt.

Die Entscheidung wirft Fragen auf, da man in der Flotte viele deutlich ältere Maschinen hat, die eigentlich vorher gehen sollten. Diese müssen aber ein weiteres Mal in die Verlängerung. Offensichtlich gab es aber ein gutes Angebot, wir vermuteten zunächst einen lukrativen Deal mit dem Flugzeugbauer.

Um die Lücke zu füllen, könnte es bald Anpassungen im Flugplan geben. Wir bleiben dran und werden Euch an dieser Stelle auf dem Laufenden halten, wir warten noch auf eine Stellungnahme der Pressestelle.

Danke: OMAAT

9 Kommentare

  1. Nun ja, ich denke, man hat sich beiden Jumbos vergolden lassen und mich würde es auch nicht wundern, wenn in absehbarer Zeit die Umwandlung von Optionen für die 777-9x, 787-9 oder 737Max verkündet würde.

  2. Das Rufzeichen Air Force One, bedeutet das der US-Präsident sich gerade an Bord eines Hubschraubers oder Flugzeuges befindet, dann erhält es dieses Rufzeichen. Ansonsten, was sagt denn Lufthansa zu dem Gerücht?

  3. Es kann ausgeschlossen werden das die für die US Airforce umgebaut werden weil die US Airforce hat vorn Korean Air fünf Flugzeuge Boeing 747-8I erhalten hat , das einzige was wo kommt das der Leasing Vertrag wahrscheinlich Abgelaufen ist und nicht Verlängert würden ist , und es gab kürzlich ein bericht das sich ein VIP charter Airline sich zwei Boeing 747-8 zulegen will

    • Sicher? Sollen die Ex-Korean Maschinen nicht als Basis für die Erneuerung der fliegenden Kommandostandflotte, die „Weltuntergangsflieger“ dienen? Das wurde zumindest seinerzeit so berichtet.
      Als Regierungsflieger ist an sich die aus Qatar akquirierte 747-8 vorgesehen, der Flurfunk meldet aber, dass die beiden Kranichexemplare diese Flotte ergänzen bzw. die Umstellung der Flotte beschleunigen sollen.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..