Grounding von Norwegian noch diesen Winter?

Schon mehrere Wochen wird spekuliert, dass Norwegian verkauft werden soll. Der CEO von Norwegian, Björn Kjos, hat dies im August noch dementiert. Wir haben damals bereits vermutet, dass dies den Verkaufspreis in die Höhe treiben sollte.

Die Airline aus Norwegen schreibt seit Jahren rote Zahlen und muss sehr hohe Kredite tilgen. Fraglich ist auch, ob das Geschäftsmodell als Langstrecken-Billigflieger wirklich wirtschaftlich rentabel betrieben werden kann.

Grounding von Norwegian noch diesen Winter? | Problematik

Diese Problematik setzt sich aus einigen Faktoren zusammen. Norwegian ist momentan vermutlich unterfinanziert und musste dieses Jahr mit einer Reihe zusätzlicher belastender Faktoren klar kommen. So ist der Ölpreis massiv gestiegen, was nicht nur für Norwegian eine Mehrbelastung darstellt. Dabei hat Norwegian aufgrund seiner geringen Barmittel erschreckend wenig seines Treibstoffbedarfes abgesichert.

Zusätzlich hatte die Airline diesen Sommer massive Probleme mit den Triebwerken seiner Boeing 787, was zu einer Reihe außerplanmäßigen Wartungsarbeiten geführt hat. Um dies zu kompensieren mussten einige Flugzeuge von Wetlease Anbietern wie HiFly teuer und verlustreich angemietet werden.

Das amerikanische Forbes Magazine berichtet nun, dass sich die finanzielle Situation bei Norwegian aktuell massiv anspannt und es möglich ist, dass die Airline in den nächsten Wochen nicht mehr in der Lage sein wird das operative Geschäft aus eigenen Mitteln zu finanzieren.

 

 

Grounding von Norwegian noch diesen Winter? | Was bedeutet ein Grounding?

Wenn Norwegian tatsächlich diesen Winter das Geld ausgehen sollte und sich kein neuer Investor findet, welcher bereit ist direkt das Fluggeschäft zu finanzieren, muss die Airline Insolvenz anmelden. Dies führt in Europa zum sofortigen Verlust der Betriebserlaubnis und somit zum Grounding der Airline.

Insbesondere für Passagiere, welche eine Reise mit Norwegian geplant haben, ist dies sehr bitter, da sie keinen Anspruch auf Umbuchung zu einer anderen Airline haben und auf den Kosten sitzen bleiben.

Einen vergleichbaren Fall hatten wir dieses Jahr bei der Primera Air und letztes Jahr haben viele unserer Leser auch die schmerzhafte airberlin Insolvenz am eigenen Leib erfahren.

Grounding von Norwegian noch diesen Winter? | Frankfurtflyer Kommentar

Wenn Norwegian tatsächlich Insolvenz anmelden müsste, würde es einen der größten Low Cost Langstreckenplayer der Welt treffen und sehr eindrucksvoll beweisen, wie hart dieser Markt ist. Luftfahrtbeobachter stellen schon seit Jahren in frage, ob es überhaupt möglich ist mit einem reinen Low Cost Langstreckengeschäft langfristig profitabel zu arbeiten. Norwegian ist der Vorreiter in diesem Bereich und war dem Vernehmen nach bis jetzt nie profitabel.

4 Kommentare

  1. Die grossen fressen die kleinen und am ende hat eine Fluggesellschaft das alleinige sagen.

    Ich denke auch das sich bei Raynair denn selben weg gehen wird wenn sie nicht anfangen endlich nach Tarif zu bezahlen.

Antworten

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