Gutachten: Etihad haftet für airberlin Pleite!

Rund um die airberlin Insolvenz gibt es fast jeden Tag neue Nachrichten. Meistens geht es in diesen Nachrichten um aktuelle Ereignisse, wie die NIKI Insolvenz, der Stationierung von 25 EasyJet Flugzeugen in Berlin, oder auch der Übernahme von LGW durch Eurowings. Jetzt hat die Bild und B.Z. über ein Gutachten berichtet, welches von dem airberlin Insolvenzverwalter in Auftrag gegeben wurde. Aus diesem geht hervor: Etihad kann für die airberlin Pleite haftbar gemacht werden!

Am 15. August hat Etihad Airways überraschend die finanzielle Unterstützung von airberlin eingestellt. Im April hat Etihad Airways noch nach langen Verhandlungen mit airberlin einen „Comfort Letter“ ausgestellt, in welchem die Unterstützung bis Ende 2018 garantiert wurden, um die Umstrukturierung von airberlin sicherzustellen.

Nachdem die Zahlung von 300 Millionen Euro seitens Etihad Airways an airberlin ausgeblieben ist, musste airberlin umgehend Insolvenz anmelden und schlussendlich im November den Flugbetrieb komplett einstellen. Der Flugbetrieb konnte sogar nur durch einen Kredit der Bundesregierung über 150 Millionen Euro in den letzten zwei Monaten der Insolvenz aufrecht erhalten werden.

Aus einem 43 seitigen Gutachten, welches im Auftrag der Insolvenzverwalter von airberlin in Auftrag gegeben wurde, geht nun hervor, dass Etihad Airways für die Insolvenz von airberlin haftbar gemacht werden kann.

So steht im Gutachten wörtlich:

Bei Anwendung deutschen Rechts ergibt sich die Auslegung des Comfort Letter, dass er eine rechtsverbindliche Ausstattungs- und Finanzierungsverpflichtung der Etihad Airways PJSC und einen damit korrespondierenden Austattungsanspruch der Air Berlin PLC erhält.

Nach deutschem Recht habe Etihad Airways also für die finanzielle Ausstattung von airberlin gebürgt und ist demnach im August seiner Verpflichtung nicht nachgekommen. Das Gutachten schließt damit, dass man nun gegen Etihad Airways in Deutschland eine Zivilklage anstreben könnte, welche nach der Aussage der Zivilrechtsexperten sehr aussichtsvoll ist.

Sollte Etihad Airways nach einem Zivilprozess in Deutschland die entstandenen Schadensersatzansprüche nicht begleichen, könnte man sogar Flugzeuge von Etihad in Deutschland pfänden.

Gutachten: Etihad haftet für airberlin Pleite! | Frankfurtflyer Kommentar

Dies ist eine sehr spannende Entwicklung rund um die airberlin Pleite! Besonders freuen, dürften sich über eine mögliche Schadensersatzforderung gegen Etihad Airways der Bund, welcher hierdurch auf die vollständige Rückzahlung seines 150 Millionen Euro Kredites hoffen kann. Auch Gläubiger können hierdurch auf etwas mehr Geld aus der Insolvenzmasse von airberlin hoffen.

Es bleibt auf jedenfalls spannend, was noch rund um die airberlin Pleite in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren passieren wird.

Danke für den Hinweis: YHBU

2 Kommentare

    • Ich bin kein Jurist und kann dir hierüber keine detaillierte Auskunft geben, aber Air Berlin war ein Deutsches unternehmen, welches als britische PLC Firmiert hat. Immerhin fühlten sich ja auch deutsche Gerichte für die Insolvenz zuständig. Demnach bewegt man sich Juristisch hier wohl ganz klar im deutschen Recht. Air Berlin war ja auch hier aktiv und nicht vorrangig in UAE oder GB.

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