
Kurioser Vorfall bei Air France: Eine Boeing 777 auf dem Weg nach Guadeloupe musste umkehren – wegen eines verlorenen Handys. Eine Umleitung, wie sie immer mal wieder vorkommen kann. Doch diesmal war es kein technischer Defekt oder medizinischer Notfall an Bord, der den Flug zur Umkehr zwang. Der Abbruch eines Fluges wegen eines Mobiltelefons wirkt zunächst einmal kurios, ist jedoch völlig logisch.
📅 Rückflug statt Karibik: Air France-Maschine kehrt am 21. März nach Paris zurück.
📱 Sicherheitsrisiko: Ein vermisstes Smartphone war Grund für die Flugumkehr.
🛬 Ankunft mit Verspätung: Die Boeing 777 hob später erneut ab und erreichte das Ziel 3,5 Stunden später.
Doch lasst uns zunächst einmal einen Blick darauf werfen, wie der Air France-Flug verlief.
Wie verlief der Flug?
Air France-Flug AF750 sollte am Freitag, den 21. März 2025 vob Paris in die Karibik nach Guadeloupe (PTP) fliegen. Eingeplant für diesen Urlaubsflug war eine rund 17 Jahre alte Boeing 777 des französischen SkyTeam-Mitglieds.
Die Boeing 777 mit der Registrierung F-GSQX startete nur wenige Minuten nach der geplanten Abflugzeit um 12:01 Uhr am Flughafen Paris-Orly (ORY) über die Runway 25 in Richtung Osten. Nach einem kurzen Steigflug flog die Maschine eine 180-Grad Kurve in Richtung Westen, bis sie die Reiseflughöhe von 32.000 Fuß erreicht hatte. Zwischen England und Frankreich korrigierte die Cockpit-Crew kurzzeitig den Kurs in nordwestliche Richtung, wie man dem Flugverlauf auf flightradar24.com entnehmen kann.
Über dem Atlantik flog die 777 zwei Kreise, ehe sie wieder zurück auf das französische Festland flog. Nach zwei Stunden und zwölf Minuten landete die Boeing wieder in Paris Orly.

Warum entschied sich die Cockpit-Besatzung für eine Rückkehr?
Die Gründe für Umleitungen (Diversions) eines Fluges können vielfältige Gründe haben. Oft sind technische Probleme, wie zum Beispiel bei einem Air India Flug mit verstopften Toiletten, die Ursache dafür, dass Passagiere nicht an ihrem geplanten Zielort ankommen. Häufig führt auch ein medizinischer Notfall an Bord dazu, dass die Crew schnell reagieren und den nächstmöglichen Flughafen ansteuern muss. Bei Air France-Flug AF750 war der Auslöser jedoch deutlich kurioser.
Kurios zumindest auf den ersten Blick, denn nach einem Bericht des Blogs One Mile At a Time hatte ein Passagier sein Smartphone verloren. Nun könnte man solch eine Lapalie mit „Pech gehabt“ abtun, aber ein vermisstes elektrisches Gerät kann ein Sicherheitsrisiko sein. Wird ein Smartphone beschädigt, kann der Akku schnell in Brand geraten. In solch einem Fall muss es unter Kontrolle gebracht werden.
Da das vermisste Handy während des Fluges nicht wiedergefunden werden konnte, entschieden sich der Kapitän der 777 für eine Rückkehr zum Ursprungsort.
Wie ging es danach weiter?
In Paris angekommen intensivierte das Bodenpersonal die Suche nach dem mobilen Endgerät. Ob sie es tatsächlich gefunden haben oder dem Fluggast eingefallen ist, dass er sein Mobiltelefon doch zu Hause liegen lassen hat, ist bisher nicht überliefert. Die F-GSQX hat allerdings mit etwas mehr als vier Stunden Verspätung ihre Reise nach Pointe-a-Pitre noch am selben Tag erneut gestartet. Unterwegs konnte die Crew des Fluges AF750 etwas Zeit aufholen, so dass die Passagiere „nur“ mit dreieinhalb Stunden Verspätung an ihrem Zielort ankamen.
Handy verloren: Langstreckenflug von Air France kehrt nach Paris zurück | Frankfurtflyer Kommentar
Kleines Gerät, große Auswirkungen. Eine Boeing 777 von Air France musste auf dem Weg in die Karibik nach Paris Orly zurückkehren. Die zusätzlichen Kosten für die Diversion dürften einen fünstelligen Euro-Betrag ausgemacht haben. Es ist unwahrscheinlich, dass die Airline die Kosten von dem betroffenen Fluggast zurückholen kann, wenn dieser sich nicht grob vorsätzlich verhalten hat.
Ich möchte dennoch nicht in der Haut des „Täters“ stecken, denn die übrigen Passagiere waren sicher nicht erfreut darüber, so viele Extrastunden in dieser metallenen Röhre zu verbringen.
Hände hoch, wer von Euch hat schon einmal etwas Wichtiges an Bord verloren oder vergessen?
Vermutlich geht es in Flugzeugen nicht anders zu als bei Uber.
https://www.esquire.de/life/reisen/sex-toys-bh-kuriose-dinge-im-uber-vergessen
Ganz grob geschätzt bleiben täglich 837 Smartphones im Flugzeug zurück, manche auch in den Ritzen der Sessel der Businessklasse.
Klar, potentielles Brandrisiko.
Den Quatsch soll Air France gefälligst selbst bezahlen. Umkehren wegen eines nicht auffindbaren Handys ist Blödsinn. Das Handy kann überall sein, solange es keine Anzeichen für Rauch gibt, muss man den Flug nicht abbrechen. Air France hat hier völlig planlos überreagiert, das müssen sie selbst und den Passagieren eine fette Entschädigung bezahlen, denn die unnötige Flugverspätung hat allein Air France zu verantworten. Kein Mitleid!
Dein ständiges Gepolter bei kompletter Ahnungslosigkeit kann man entweder amüsant finden oder nervig.
Vielen Dank für Deine stets ausgewogenen, nur so vor fachlicher Expertise strotzenden und höchst wertvollen Kommentare in diesem Blog!
Ein ganz DICKES (!) Dankeschön lieber G. Cirsovian.
Kommen da auch noch Argumente und Fakten? Nein, das wäre zu viel verlangt. Es gab laut der Berichterstattung keinen Grund zur Annahme, dass das Handy beschädigt wäre oder in einen Sitz gefallen ist und beschädigt werden könnte. Wer dann trotzdem den Flug abbricht, ist für alle Kosten und Folgekosten für die Passagiere allein verantwortlich. Deshalb wird hier Air France die Passagiere entschädigen müssen. Ich spekuliere nicht, ich halte mich nur an die berichteten Fakten. Spekuliert ohne Fakten hat hier offenbar die Besatzung, das ist dann deren Problem.
Sehr geehrter Herr Bayerstein. Das kann man natürlich so sehen als Deutscher Fachexperte. Wenn sich das Gerät aber vielleicht entzündet hätte und es zu einem Absturz gekommen wäre, dann wären Sie uns die Deutsche Presse die ersten gewesen die die Franzosen in der Luft zerrissen hätten und über ganz Frankreich hergezogen wären, was die alles falsch gemacht haben und wie man das im so grossartigen Deutschland gelöst hätte! Beste Grüsse aus der Schweiz, Daniel Gohl
Ohne Worte. Aber der User JB sitzt ja auch am liebsten am Fensterplatz ohne Fenster.
Ein Fluggast weiß nicht, wo sein Handy ist?
Wie leitet sich daraus ab, dass das Handy nun beschädigt sein könnte?
Worin besteht da jetzt eine höhere Brandgefahr?
Das ist doch völlig irre.
Gut, auf anderen Seiten steht, das Handy sei in den Sitz gerutscht und dort bestünde dann wegen der Sitzmechanik ein Zerstörungsrisiko.
Na ja, wenn das wirklich so war…..
wenn die wüssten wie viele Smartphones auf Reisen verschwinden wo man zunächst nicht zuordnen kann wann es verschwunden ist bzw vom Passagier erst spät bemerkt wird oder der so eine Lappalie nicht meldet!
tja dann….!? müsste wohl fast jeder dritte Flug abgebrochen werden 😎
Das mag so sei. Nur in dem Moment, wo jemand von der Crew Kenntnis darüber erhält, ist die Person in der Verantwort. Der Flugbegleiter kann diese Verantwortung abschieben, indem er den Kabinenmanager informiert. Dieser wiederum, wenn er das Cockpit informiert. Die Person im Cockpit kann natürlich die Entscheidung treffen, dass die Gefahr gering ist und wird dafür vermutlich auch noch vom Arbeitgeber gelobt, weil dadurch Kosten gespart wurden. Dich kann aber auf der anderen Seite niemand feuern, weil Du Dich für die Option Sicherheit entschieden hast. Andersherum haste halt ein paar hundert Menschen in den Tod gerissen, wenn halt doch das Unwahrscheinliche passiert ist.
Vor dem Hintergrund gibt es nur wenig Motivation, den Flug nicht aus Sicherheitsgründen abzubrechen.
Ich finde eigentlich noch verrückter, dass UA einen Flug abbrechen musste, weil einer der Piloten seinen Pass vergessen hat. Das ist wirklich crazy.
Wie geht denn das? Die Crew muss doch auch durch Sicherheits und Passkontrolle.
Gute Frage, ist aber gerade vor ein paar Tagen passiert bei United von LAX, mussten nach SFO zurück.
Da kann ich auch nur hoffen, dass die Passagiere eine dicke Entschädigung von United bekommen, die US Anwälte freuen sich auf die Klage. Einen Flug wegen fehlendem Pass des Piloten abzubrechen ist so lächerlich, dass es schon weh tut. Wenn der Pilot den Pass vergisst, muss er eben mit den Konsequenzen in China leben, das heißt im Transitbereich bleiben und als Passagier zurückfliegen, oder Strafe zahlen oder zur Not Knast, selbst schuld. Der Kapitän, der das Umdrehen angeordnet hat, gehört entlassen, er hätte den Piloten mit seinen selbst verursachten Probleme in China mal schön allein lassen sollen. Paar Tage Knast in China wären für den vergesslichen Typen genau das Richtige gewesen.
Nun, wir hatten das grad, dass meine Holde ihr Tel vermisst hat und TikTokTeenie der Meinung war gesehen zu haben dass es runtergefallen war – sämtliche Sitzreihen davor und dahinter w#hrend des Fluges versucht zu untersuchen….. Zum Glück hat es sich dann ganz normal oben im „Personal Item“ befunden….
Manchmal wünscht manN sich sein Single-Leben zurück.
Insofern bleibt aber ja die eigentlich spannende Frage wie intensiv die Crew da gesucht hat und wie es nun tatsächlich ausgegangen ist