Kurz vor dem 75. Geburtstag gingen die Lichter aus, Air Namibia hatte im Februar den Betrieb eingestellt. Im Laufe der Zeit hatte die Gesellschaft Flugzeuge wie Airbus A340, MD 11, Boeing 767 und sogar Jumbo-Jets in Betrieb, zuletzt waren zwei Airbus A330-200 für Air Namibia auf der Langstrecke unterwegs. Diese Woche wurden die beiden Jets nach Deutschland geflogen.
Schon länger wurde vermutet, daß der Leasinggeber der Flugzeuge die beiden Exemplare aus Windhoek ausfliegen will. Damit will man verhindern, daß Gläubiger die Flotte festsetzen um Ansprüche geltend machen zu können. Am vergangenen Mittwoch konnte man auf Flightradar verfolgen, wie die Maschinen nach Leipzig überführt wurden.
Mit den Kennzeichen V5-ANO sowie V5-ANP kann man das Playback auch noch im Nachhinein abspielen und erkennen, daß die Airbus A330 nach 9:58 Stunden bzw. 10:06 Stunden in Leipzig gelandet sind. Dort werden die Flugzeuge geparkt und warten wohl auf den künftigen Einsatz bei einer anderen Airline. Das Portal aero.de kann keine Verbindung zum in LEJ ansässigen Fracht-Carrier DHL feststellen. Dieser hat durch die hohe Nachfrage nach Cargo zuletzt verstärkt umgebaute Frachter in die Flotte eingegliedert.
Mit einem Alter von etwa 7,5 Jahren gehören die beiden A330 keineswegs zum alten Eisen und könnten noch mehrere Jahre genutzt werden. In ihrem bisherigen Leben waren die Jets überwiegend auf der Strecke von Windhoek nach Frankfurt im Einsatz, andere Langstrecken hatte Air Namibia in den vergangenen Jahren nicht. Durch die massive Konkurrenz schaffte es SW – so das Kürzel der Airline – nicht die Route gewinnbringend zu betreiben. Unter anderem flogen Eurowings und Condor die Hauptstadt Namibias an, es gab auch Umsteigeverbindungen wie z.B. mit Qatar Airways und Ethiopian.
Eine Ära geht zu Ende | Bekommt Southwest nun den Code von Air Namibia?
Hier kommen die Air Namibia-Jets nach Deutschland | Frankfurtflyer Kommentar
Das Ende der Nationalairline war kaum noch aufzuhalten, Air Namibia galt schon vor Corona-Zeiten als Sorgenkind. Die Gesellschaft hat alleine in den letzten Jahren vor deren Ende eine halbe Milliarde Dollar Staatsgelder verbrannt.
Mit den Flugverbindungen sieht es in Namibia seitdem mau aus. Neben Eurowings und Ethiopian verbindet Airlink aus Südafrika täglich den Flughafen WDH mit den Städten Kapstadt und Johannesburg.
Irgendwie wundert mich diese Meldung nicht. Ich bin bereits mehrere Male mit diesen Maschinen die Strecke FRA-WDH geflogen. So ganz ohne kleinere ‚Vorkommnissen‘ ging der Flug selten ab. Das mir im Gedächtnis gebliebene Erlebnis war aber einmal ein Rückflug nach Frankfurt. Es sollte mein letzter mit SW sein. Warum? Ein Nightmare für mich. Die Maschine stand noch sechs Stunden nach dem geplanten Start auf dem Vorfeld in Windhoek. Keinerlei Informationen über die Gründe für die Passagiere. Dann endlich, Boarding, wieder langes Warten (90 Minuten!!) n der Maschine. Schließlich die Durchsage dass doe Maschine nun die Starterlaubnis erhält. Alle waren froh endlich fort zu kommen. Start, Steigflug und trotzed dad Gefühl, wir fliegen nicht besonders hoch, keine Reiseflughöhe. Dann die Durchsage, die Maschine wird in Luanda einen ausserplanmäßigen Stopp zum Tanken machen! Ungläubige Gesichter bei allen Passagiere der vollbesetzen Maschine. Also Landung, Tanken ohne Ausstieg der Passagiere, und Start. Dieser Aufenthalt dauerte nochmals fast zwei Stunden. Dann endlich der Start in Richtung Frankfurt. Mit fast zehn Stunden Verspätung landeten wir in Frankfurt. Ich erfuhr einige Tage später von einem Bekannten aus Kapstadt den Grund dieser Odyssee. Air Namibia stand damals bereits an der finanziellen Klippe zur Insolvenz. Selbst in Windhoek als Heimatbasis war der Carrier nicht Kreditwürdig. Nur die Tatsache, dass sich damals in der betreffenden Maschine, einige Mitglieder der politischen ‚Prominenz‘ befanden, machten eine Minimalbetankung möglich. Der Airport in Luanda hatte wohl noch Vertrauen in die Bonität der SW. Meine späteren Flüge nach Namibia machte ich alle mit LH via Johannesburg oder auch Kapstadt. Flugdauer zwar länger, aber die Carrier vermitteln nicht den Eindruck, ihre Tankrechnungen nicht zahlen zu können.
Hallo Robert,
Vielen Dank zu deinem Beitrag zum letzten Flug der beiden Air Namibia Flugzeuge A330 nach Leipzig.
Würde mich mal interessieren, welche Crew’s die Flugzeuge überführt haben?
Falls du hierzu Infos geben kannst, bereits an dieser Stelle besten Dank.
Viele Grüsse
Peter
Hallo Peter,
leider kam ich diesbezüglich mit den Recherchen nicht weiter 🙁
Hätte mich selbst auch interessiert.