Hilton und die kaum noch existierenden Executive Lounges

Hilton Malta, Foto: Robert

Wir lieben Hilton Honors. Das Bonusprogramm macht die meisten Aufenthalte bei der US-Hotelkette überhaupt erst attraktiv und lohnenswert. Wer bei dem System für Vielschläfer angemeldet ist, sammelt bei jedem Aufenthalt im Hotel der Gruppe Punkte und erreicht verhältnismäßig schnell einen Status. Dann bekommt man diverse Vorteile wie Bonuspunkte, Upgrades, Frühstück oder Loungezugang. Doch langsam sterben die Hotels mit solchen Executive Lounges immer weiter aus. Insbesondere in den USA sind kaum noch Hotels mit den besagten Einrichtungen vorhanden.

Der höchste Hilton Honors Status ist sehr wertvoll. Diamond-Kunden dürfen immer in die Lounge, auch wenn sie kein Executive Zimmer oder eine Suite gebucht haben. Wer den etwas geringeren Gold-Status besitzt, darf hingegen nur dann die Lounge nutzen, wenn ein entsprechendes Upgrade auf ein Zimmer mit Loungeberechtigung erfolgt. Alle anderen müssen dafür bezahlen, indem sie die entsprechende Kategorie buchen.

In der Regel dürfen Gäste mit Lounge-Benefit dort frühstücken, abends wird fast überall die Cocktailstunde eingeläutet, dazu werden Snacks und warme Speisen serviert. Die meisten Lounges bieten von früh bis spät kleine Knabbereien, Obst und Softdrinks. Einige haben auch Afternoon Tea mit Kuchen und Gebäck. Andere servieren kein Frühstück, dann darf man morgens in der Regel im regulären Restaurant speisen.

In Nordamerika gab es schon immer die Besonderheit, dass Alkohol zur Happy Hour extra berechnet wird. Das liegt u.a. daran, dass einige Bundesstaaten keinen Rabatt auf alkoholische Getränke gestatten bzw. den Gratis-Ausschank verbieten. Inzwischen kann man jedoch froh sein, wenn das Hotel überhaupt eine Lounge hat, denn gerade in den Vereinigten Staaten muss man sie mit der Lupe suchen.

Die meisten Hilton-Marken haben per se keine Lounge, obwohl es sich um Full-Service-Hotels handelt. Bei den Low-Budget-Labels wie Hampton oder Garden Inn darf man keine Lounges erwarten, während die High-End-Marken wie Conrad und Waldorf Astoria darauf verzichten. Es gibt jedoch einige Ausnahmen: Vereinzelt findet man auch in den unter der Hauptmarke angesiedelten DoubleTree Hotels eine Lounge.

Auch einige Luxushotels haben Lounges. Erst in diesem Jahr haben wir noble Unterkünfte wie das Conrad Abu Dhabi Etihad Towers oder das Waldorf Astoria Jumeirah auf der Palme in Dubai besucht. Beide haben Lounges, diese sind sehr exklusiv, aber auch ausschließlich für zahlende Kunden verfügbar. Ein Status bringt hier nichts.

Was ist der Lounge-Vorteil noch wert?

Das Lounge-Benefit wurde in den vergangenen Jahren also etwas verwässert. Hilton erweitert zwar stetig das Portfolio, in der monatlichen Ankündigung der neuen Hotels dominieren jedoch eindeutig die günstigeren Marken ohne Executive Floor und -lounge. In den USA sind die Lounges mit der Zeit fast komplett verschwunden. Manche haben noch geöffnet, bieten jedoch nur noch einen stark eingeschränkten Service.

In des USA sieht es in Sachen Lounge mau aus. hilton.com

Der Anteil der Hotels mit Lounges ist dort im Verhältnis zum dichten Netz lächerlich gering. Inn Deutschland bieten nur noch etwa 20 Prozent der Hiltons eine solche Einrichtung.

Hilton und die kaum noch existierenden Executive Lounges | Frankfurtflyer Kommentar

Ich habe mir erst vor wenigen Wochen die Frage gestellt, ob sich Hilton Honors selbst abwertet. Ein Knackpunkt ist die schwindende Lounge-Dichte. Die Kette wächst zwar stetig, der Anteil der Hotels mit Executive Lounge schrumpft jedoch.

In den USA ist das Thema Lounge ein Trauerspiel. Vor 20 Jahren war ich bei meinem ersten Besuch eines Hiltons in Nordamerika sehr überrascht, dass man 6 Dollar für eine Flasche Bier wollte. Heute wünsche ich mir diese Zeiten zurück. Es geht jedoch nicht nur um Alkohol, sondern um Service und eine Wertschätzung der gut zahlenden bzw. treuen Kundschaft.

Die meisten Lounges in Europa und auch in Deutschland sind ganz nett, auch wenn manche nachgelassen haben. In Asien wird im wahrsten Sinne des Wortes aufgetischt. In den asiatischen Hiltons mit Lounge kann man sich meistens den ganzen Tag über ordentlich verpflegen.

1 Kommentar

  1. Ich selbst habe den Diamond dieses Jahr verloren, erachte den Status nur um in die Lounge zu kommen aber auch nicht als erstrebenswert. Ich habe einige Lounges ausprobiert, Prag, Singapur, Abu Dhabi… Es gab bisschen Finger food, teilweise auch keine warme Speisen. Manche Gäste haben dann die happy hour genutzt um Wein zu „zapfen“ und 2h Vollgas zugegeben. Ich gehe dann lieber außerhalb essen und genieße die regionale Küche.

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