Nach meinem absolut grandiosen Aufenthalt im HOSHINOYA Tokyo hatte ich auch ähnliche Erwartungen für das Hotel in Kyoto. Auf dem Papier, beziehungsweiseim Netz sah das Hotel schon mal ganz nett aus. Allerdings konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, wie das Setup des Hotels im Detail ist. Da ich es aber nun besucht habe, möchte ich Euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.
Im Interesse der Transparenz möchte ich darauf hinweisen, dass ich vor dem Aufenthalt mit dem Hotel in Kontakt stand und die Review angekündigt habe. Um das Hotel vollumfassend vorstellen zu können, würde ich für den Aufenthalt eingeladen.
Es wurde vom Hotel kein Einfluss auf den Inhalt dieser Review genommen und sie wurde auch nicht vor der Veröffentlichung vorgelegt.
Das HOSHINOYA Kyoto ist ein sehr beschauliches Hotel. Das heißt, es gibt lediglich 25 Zimmer. Alle liegen entlang des Flusses.
Im Gegensatz zum Counterpart in Tokio ist das HOSHINOYA Kyoto nicht neu gebaut, aber dafür ist es noch wesentlich authentischer. Die Gebäude sind teilweise bis zu 150 Jahre alt und wurden alle in den letzten Jahren restauriert.
HOSHINOYA Kyoto – Lage
Nachdem ich am späten Vormittag ausgecheckt hatte, ging es für mich mit dem Shinkansen nach Kyoto. Für die gut 500 Kilometer braucht man mit dem japanischen Bullet Train nur gut 2 Stunden. Vom Bahnhof in Kyoto kann man entweder ein Taxi nehmen, das braucht dann knappe 30 Minuten, oder man fährt mit der Regionalbahn weiter. Letztere Option habe ich gewählt. Nach 10 Minuten Fußweg durch ein altes, historisches und entspanntes Viertel kam ich dann am Fluss an. Hier befindet sich das „Wartezimmer“ vom HOSHINOYA Kyoto. Man checkt hier nämlich ein, bevor man mit dem hoteleigenen Boot flussaufwärts zum Hotel gefahren wird. Nach circa 15 Minuten und einer wunderschönen Tour durch ein kleines Tal kommt man am Bootssteg des Hotels an.
HOSHINOYA Kyoto – Begrüßung und Check In
Eingecheckt wird man bereits am ersten Pier. Während man die Formulare ausgefüllt bekommt, erhält man ein warmes Tuch, sowie Tee. Bisher ist alles noch recht unspektakulär. Sobald man aber am HOSHINOYA Kyoto ankommt, beginnt die wahre Hotelerfahrung. Wir waren insgesamt vier Gäste auf dem Hinweg. Am Steg warteten also vier Assistenten, die einen dann in die Zimmer begleiteten und auf dem Weg dorthin die Einzelheiten des Hotels vorstellen. Nachdem mir das Zimmer gezeigt wurde, wurde ich in den Salon gebracht um dort einem Welcome-Drink zu mir zu nehmen.
HOSHINOYA Kyoto – Layout
Das gesamte Resort liegt entlang des Flusses. Entsprechend schön ist die Aussicht und die Lage. Vom Bootssteg führt eine Treppe in Richtung Hotel.
Nach einigen Stufen und wenigen Minuten Fußweg kommt man dann im „Hof“ an. Auf der linken Seite befindet sich das erste größere Gebäude. Dies ist das Restaurant. Zu meinem Abendessen werde ich später noch mehr schreiben. Gegenüber befinden sich einige einstöckige, kleinere Gebäude. Für jeden Gast wird bei Ankunft traditionelle Musik gespielt.
Im zweiten Gebäude auf der rechten Seite befindet sich die Rezeption und Lobby. Wobei es nicht wirklich eine Lobby im klassischen Sinn ist. Vielmehr handelt es sich um einen Bereich, in dem sich die Gäste treffen können oder um zu entspannen. Im Außenbereich befindet sich eine kleine Terrasse mit einer wunderbaren Aussicht auf den Fluss und den gegenüberliegenden Wald.
Im Innenbereich gibt es diverse Sitzmöglichkeiten. Neben einigen flachen Sesseln gibt es auch zwei große Liegecouches. Hier kann man entspannt einen Tee zu sich nehmen oder einfach etwas lesen.
Gegenüber der Lounge befindet sich ein kleiner Teich mit Wasserfällen. Bei schönem Wetter kann man an einem der Tische Platz nehmen. Wie man sieht ist hier alles auf Ruhe und Entspannung ausgelegt. Im Hotel gibt es nichts, was laut oder störend ist.
Wenn man denn den Weg weiterläuft, befinden sich auf der rechten Seite ein gutes Dutzend Zimmer.
Auf der Gegenüberliegenden Seite liegt eine alte Scheune, die vor kurzem renoviert wurde. Hier befindet sich der Salon. Am Abend wird hier auch eine Bar für die Gäste aufgebaut. Neben einer großen Auswahl an Whiskey gibt es auch andere alkoholische und nichtalkoholische Getränke. Die hohe Decke und die Einrichtung wirkt auch hier sehr geschmackvoll und modern.
Im hinteren Bereich des HOSHINOYA Kyoto befindet sich noch ein kleiner japanischer Garten. Hier wird am Morgen Yoga und andere Entspannungskurse angeboten.
HOSHINOYA Kyoto – Zimmer
Ich hatte das Zimmer 125. Dieses liegt in einem doppelstöckigen Gebäude im hinteren Bereich der Hotelanlage. Von hier hat man einen Blick auf den japanischen Garten und teilweise auf den Fluss.
Mein Zimmer hat sich im ersten Stock des Gebäudes befunden. Wie auch im HOSHINOYA in Tokio, betritt man das Gebäude nicht mit Schuhen. Hier stehen den Gästen bequeme Pantoffeln zu Verfügung.
Das Badezimmer liegt links vom Eingang. Alles ist in sehr dunklen Tönen und Farben gehalten. Die Toilette ist durch eine Wand vom restlichen Bad getrennt.
Unterhalb des großen Spiegels befindet sich das Waschbecken und eine große Ablagefläche.
Die Dusche ist durch eine Glaswand vom Bad abgetrennt. Hier befindet sich ähnlich wie in einem Onsen eine Badewanne aus Holz, sowie die üblichen kleinen Hocker, auf die man sich beim Waschen setzt. Aus diesem Grund waren auch die Amaturen sehr niedrig angebracht.
Super fand ich, dass es einen Lautsprecher mit Entspannungsmusik gibt. So kann man im eigenen Bad entspannen und zur Ruhe kommen. Vom Bad hat man einen Blick auf die gegenüberliegenden Bäume und den japanischen Garten. Natürlich kann man auch die Jalousie runterlassen um seine Privatsphäre zu wahren.
Das Zimmer war ein bisschen kleiner als im HOSHINOYA Tokyo, dennoch war es sehr gemütlich und wohnlich eingerichtet.
Im hinteren Teil befindet sich der Kleiderschrank. Da dieser mit dem Rücken in den Raum zeig, hat man das Gefühl, man hätte einen begehbaren Kleiderschrank. Auf der Rückseite befindet sich ein Sideboard. Neben einer Nespresso-Maschine liegt hier auch noch so einiges an Lesematerial. Die Philosophie ist, ganz klar, dass man sich entspannt. Aus diesem Grund gibt es im HOSHINOYA Kyoto keine Fernseher auf den Zimmern.
Dass Bett war wirklich sehr bequem. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Matratze recht hart war. In den meisten Ryokan Hotels schläft man auf einer dünnen Matratze auf dem Boden. Es gab zweierlei Kopfkissen. Erstere waren sehr hart. Letztere wiederrum extrem weich und kuschelig. Auch die Decke ist sehr bequem und angenehm.
Ich habe jedoch echt gut geschlafen und bin erholt aufgewacht.
Entlang des großen Fensters in Richtung Garten befindet sich eine Liegefläche. Dank der vielen Kissen kann man es sich bequem machen und etwas lesen, entspannen, erzählen oder einfach nur die Aussicht genießen.
Wie auch schon in Tokio befindet sich im Schrank traditionelle japanische Kleidung. Diesmal war es zwar kein Kimono, aber dafür ein sehr bequemes Outfit. Interessanterweise laufen sehr viele Gäste in diesem Dress durch das HOSHINOYA Kyoto.
HOSHINOYA Kyoto – Catering
Ich hatte leider nur einen sehr kurzen Aufenthalt im Hoshinoya Kyoto. Für das Dinner und das Frühstück hat es allerdings gereicht.
Da ich bekanntlich kein Seafood essen kann, wurde das abendliche Menü für mich ein wenig modifiziert. Was zunächst recht vegetarisch aussah, wurde jedoch mit einem grandiosen Wagyu Steak gekrönt. Die Präsentation und die Qualität des Abendessens waren auf einem sehr hohen Niveau. Schließlich hat sich der Chefkoch mit diesem Restaurant in 2015 einen Michelin Stern erkocht.
Eigentlich bin ich ja nicht der große Fan von Gemüse. Allerdings war der Geschmack wirklich super. Selten habe ich so eine Vielfalt an Geschmäckern erlebt, vor allem nicht bei Gemüse.
Am Morgen hatte ich mir den Hot Pot bestellt. Eigentlich mag ich ja lieber ein westliches Frühstück, allerdings muss man auch neue Dinge probieren.
Und ich muss sagen, es war eine neue Erfahrung. Das Frühstück wurde in meinem Zimmer auf dem Tisch aufgebaut. Die freundliche Dame fing dann wirklich an vor mir zu kochen. Und ich muss sagen, es hat mich überzeugt. Die Auswahl an Pilzen und anderen Gemüsesorten war super. Und vor allem hat es geschmeckt! Nur der Kaffee hat gefehlt. Aber deshalb gibt es ja eine Espressomaschine.
HOSHINOYA Kyoto – Aktivitäten
Es geht in erster Linie um das Abschalten. Im HOSHINOYA Kyoto wird es kein Action-Programm geben. Vielmehr soll man die Natur und das Resort erleben. Dazu gibt es ganz verschiedene Aktivitäten.
Am schönste fand ich es jedoch in der Lounge zu entspannen. Die überdachte Terrasse mit den, zugegebenermaßen ungewöhnlichen Stühlen, ist einfach der Hammer. Man sitz oberhalb des Flusses und schaut in den Wald auf der gegenüberliegenden Seite. Wenn man sich in der Lobby noch einen Kaffee oder Tee nimmt, dann ist das vom Ambiente her schon sehr schwer zu toppen.
Am frühen Morgen gibt es eine Ausfahrt mit dem Boot. Hier wird dann auf dem Wasser eine Teezeremonie abgehalten. Im Anschluss findet im japanischen Garten noch eine Stretching- Session statt.
Im Salon gibt es täglich kleine Süßwaren, sowie die dazu passenden Getränke.
HOSHINOYA Kyoto – Fazit
Das HOSHINOYA Kyoto ist dem Counterpart in Tokio sehr ähnlich aber doch auch wieder grundverschieden. Und beides meine ich im positiven Sinne.
Ich möchte mit den Ähnlichkeiten anfangen. Man merkt deutlich, dass die beiden Hotels zusammengehören. Der Service ist nahezu identisch. Das persönliche, das Aufmerksame, das Freundliche und das Zuvorkommende, das sind wahrscheinlich die Attribute, die die Servicemannschaft vor Ort auszeichnet. Es fängt beim Begrüßen an. Für uns Europäer mag dies fast schon als „too much“ erscheinen. Allerdings ist dies einfach die japanische Kultur. Auch das Essen und desen Qualität sind überragend.
Die übersichtliche Anzahl an Zimmern, sowie du wunderschöne Anlage sorgen dafür, dass man hier wirklich zur Ruhe kommt. Das HOSHINOYA Kyoto ist wirklich perfekt zum Entspannen.
Die Einrichtung der Zimmer ist geschmackvoll und sehr durchdacht.
Natürlich ist die Landschaft und die Lage direkt am Fluss nur schwer zu toppen.
Mein Aufenhtalt im HOSHINOYA Kyoto war wirklich gelungen und ich konnte trotz des kurzen Aufenthaltes super zur Ruhe kommen. Das Ryokan Konzept wurde auch hier wieder super umgesetzt und die traditionellen Elemente waren noch präsenter, als in Tokio.
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