Hotelprogramme bieten einen RIESIGEN Mehrwert | Warum ich anderer Meinung bin!

Tim hat gerade einen Beitrag veröffentlicht, in welchem er schreibt „Warum ich Hotelprogramme für unnötig halte„. Ich selbst bin ein recht loyaler Hotelkunde und habe, bzw. hatte in einer Reihe von Hotel Programmen einen Top Status. Daher denke ich, dass ich sehr gut bewerten kann, ob sich ein Hotel Status lohnt oder nicht. Warum ich finde, dass Tim falsch liegt , will ich in diesem Beitrag als Antwort schreiben.

Was uns interessiert ist, wie Ihr die Sache seht. Hinterlasst uns doch unter diesem oder dem Beitrag von Tim ein Kommentar mit Eurer Meinung.

Hotelprogramme bieten einen RIESIGEN Mehrwert | Hotelprogramme sparen viel Geld

Tim schreibt, dass seine nicht-Loyalität ihm viel Geld gespart hat. Hier muss ich ihm direkt Wiedersprechen, denn die Loyalität zu einer Hotelkette spart viel Geld! Deutlich mehr, als man anfangs denkt.

Hotelpunkte stellen einen Rabatt dar, welchen man auf eine Hotelübernachtung erhält. Fast alle Hotel Bonusprogramme sind umsatzbasiert, so dass dieser Rabatt auch nicht so verschleiert ist, wie bei Airline Vielfliegerprogrammen. Häufig gibt es noch zusätzliche Promotion, bei welchen man mehr Punkte pro Euro Umsatz bekommt.

Auch wenn man nicht bis in das letzte Detail optimiert, stellen Hotelpunkte einen Rabatt in Höhe von 5%- 18% ,je nach Promotion dar. Meistens liegt der Rabatt irgendwo in der Mitte. Auch wenn Tim schreibt, dass er bei einer Buchung über Booking.com 40 Euro auf seine Buchung zurück bekommt, ist dies nichts anderes, als ein Loyalitätsprogramm!  Zwar nicht von einem Hotel, sondern von einem Buchungsportal. Denn auch hier gilt, der „Rabatt“ wird nicht auf die aktuelle Zimmerrate gewährt, sondern nur auf folgende Buchungen, was den Kunden motivieren soll, wieder bei Booking.com zu buchen.

Auch ist die Buchung über die Hotelseite fast nie teurer, als über ein Buchungsportal. Dies liegt an der Best Preis Garantie, welche inzwischen fast alle Hotelketten bieten. Hilton bietet sogar 5% Rabatt auf jede Zimmerrate, nur wenn man Mitglied des Hilton Honors Programms ist. Dies können die Hotelketten  auch leicht garantieren, denn sie sparen bei einer Buchung über sie selbst die Provision an das Buchungsportal, welche nach Satzungen zwischen 20 und 30 Prozent liegt!

Zusätzlich bieten Hotelprogramme noch weitere, monetäre Vorteile. So bekommt man neben Upgrades, kostenlosen Early und Late Check In/ Out und Bonuspunkten auch in manchen Programmen, wie z.B. bei Hilton Honors kostenloses Frühstück ab dem Gold Status. Wenn man mich als Beispiel zugrundelegen würde, mit etwa 80 Nächten in Hiltons pro Jahr und konservativ gesetzten 15 Euro pro Frühstück, sind dies gleich 1.200 Euro pro Jahr, welche ich alleine an Frühstückskosten spare. Und dies inkludiert noch nicht einmal, wenn ich Nicole, oder einen Gast mit zum Frühstück nehme. Ganz zu schweigen von den kostenlosen Snacks und Cocktails, welche man nach Feierabend kostenlos in der Club Lounge genießen kann.

Und auch wenn man Upgrades nicht zwingend braucht, besonders wenn man im Urlaub länger an einem Ort ist, aber auch wenn man geschäftlich unterwegs ist, freut man sich doch immer sehr über eine Suite, oder auch nur ein besseres Zimmer. Auch wenn ich hier jetzt keinen monetären Vorteil anführen möchte.

Besonders spannend wird ein Status, wenn man hierfür nicht 30 oder mehr Nächte im Jahr im Hotel übernachten muss. So könnt Ihr den Hilton Honors Gold Status schon mit der Hilton Kreditkarte für 49 Euro pro Jahr „erwerben“ und habt damit bei jedem Hilton Aufenthalt enorme Vorteile. Wie dies genau funktioniert, habe ich in diesem Beitrag beschrieben. 

Hotelprogramme bieten einen RIESIGEN Mehrwert | Man verpasst so viel ?

Ein Teil von Tims Argumentation ist, dass unabhängige Hotels mehr Charme haben, als Kettenhotels mit Bonusprogramm. Und auch, dass man hier mehr interessante Leute trifft. Zwar ist es tatsächlich so, dass Kettenhotels alle einen gewissen Standard haben und man hier Elemente findet, die sich in jedem Haus der Kette finden lassen, allerdings haben auch fast alle großen Hotelketten eine Reihe von kleinen, Boutiquehotels. So haben Nicole und ich vor einiger Zeit im Hotel Le Metropolitan in Paris gewohnt. Dieses Hotel ist ein Boutiquehotel und gehört mit der Marke „a Tribute Portfolio“ zu SPG Sheraton. Hier erhielten wir ein kostenloses Upgrade auf eine Junior Suite, sammelten Punkte und hätten, wenn wir es nicht verschlafen hätte, auch das Frühstück kostenlos nutzen können.

Natürlich haben Boutiquehotels ihren ganz eigenen, individuellen Charme, was wirklich besonders sein kann. Allerdings hat auch ein hoch standardisiertes System, wie man es in Hotelketten findet, wirkliche Vorteile. Ich mag es, besonders wenn man sehr viel an vielen verschiedenen Orten wohnt, dass man hier immer genau weiß, was einen erwartet. So findet man immer die selben Amenities und auch das Zimmer ist gleich ausgestattet. Natürlich hat dies auch etwas langweiliges, aber auch Zuhause sieht es immer gleich aus. Wenn Dinge gleich funktionieren, erspart dies Stress. Beim viel Reisen, ist dies für mich ein entscheidender Faktor.

Auch muss ich Tims Aussage, dass man in unabhängigen Hotels mehr „interessante“ Leute trifft, vehement widersprechen! Interessant ist natürlich ein dehnbarer Begriff, allerdings habe ich besonders in Hotel Lounges oder Bars schon sehr interessante Menschen getroffen. Da hat man im Conrad Singapore am Abend ein „kleines Schwätzchens“ mit einem Herren bei der Happy Hour in der Lounge und plötzlich fällt dir auf, der Herr ist ein DAX Vorstand. Oder man sitzt bei den Cocktails im Conrad Bali und geht am Abend noch spontan mit einer ganzen Gruppe Australiern essen. Alles das, kann man meiner Meinung nach sowohl in Ketten mit Bonusprogramm, als auch in unabhängigen Hotels haben.

Hotelprogramme bieten einen RIESIGEN Mehrwert | Lokale Unternehmen unterstützen?

Tim will auch lokale Unternehmen unterstützen und die lokale Wirtschaft fördern. Dies macht man allerdings bereits durch die Reise, denn man ist ja vor Ort und gibt hier Geld aus. Auch sollte man immer bedenken, dass auch Hotels einer Kette nur sehr selten der Kette selbst gehören, sondern von einem privaten Unternehmen als Franchise betrieben werden. Das bedeutet, dass man lediglich eine Lizenz bei der Kette nimmt und so den Marketingkanal nutzen kann, die Kettenstandards übernimmt und eben auch das Hotelprogramm.

Man unterstützt also auch mit dem Besuch einer Kette die lokale Wirtschaft. Selbst wenn das Hotel einem ausländischen Investor gehört, sichert man mit seinem Besuch mindestens Arbeitsplätze.

Hotelprogramme bieten einen RIESIGEN Mehrwert | Frankfurtflyer Kommentar

Hotelprogramme und auch Meilenprogramme von Airlines, stellen grundsätzlich einen Rabatt dar. Diesen kann man insbesondere bei Airlineprogrammen nur schwer berechnen, da er in den wenigsten Fällen umsatzbasiert ist, wobei dies momentan bei einigen Programmen geändert wird. Bei Hotelprogrammen kann man den Rabatt meist direkt berechnen und er ist gewöhnlich durchaus nennenswert. Auch kann man die Vorteile nicht von der Hand weisen, wenn man kostenloses Frühstück, ein Upgrade und Snacks, sowie Drinks bekommt. Zwar sind dies Vorteile, welche man sich auch einfach kaufen kann, allerdings spart man hierdurch doch sehr viel Geld.

Besonders spannend wird ein Hotelprogramm auch, wenn man einen hohen Status ohne viele Übernachtungen erhalten kann, wie bei dem Hilton Honors Gold Status. 

Ich schlafe übrigens nicht ausschließlich in Kettenhotels mit einem Hotelprogramm. Nicht immer macht dies Sinn. Manchmal gibt es kein passendes Hotel, oder ein anderes Hotel liegt günstiger. Wenn es allerdings geht, nutze ich die Hotelprogramme und sie beeinflussen auch meine Kaufentscheidung. Denn mit den Punkten kann man tolle Hotels buchen und ein Luxusurlaub mit der Liebsten genießen, welcher komplett kostenlos ist, da man bei seinen Dienstreisen fleißig Punkte gesammelt hat. Das ist schon etwas Tolles.

Wie seht Ihr das? Hinterlasst uns doch ein Kommentar.

 

3 Kommentare

  1. Ich sehe dies genau so. Der wahre Vorteil von Kettenhotels ist, dass man die erworbenen Punkte für hochpreisige Hotels einlösen kann, z.B. zu Silvester bei Zimmerraten >200 EUR. Die Promotions habe auch ihren Mehrwert. Ich musste jetzt zweimal nach Köln. Dies hat mir eine kostenlose Übernachtung bei Marriott beschert, welche ich in Madrid einlöse (Zimmerrate 165 EUR) bzw. das gleiche bei Starwood, wo ich demnächst die Voucher für 2 Übernachtungen in Havanna (Je 200 USD/Nacht) privat einlöse.

    Und mal ehrlich. Das Argument „schönes Hotel und die Zimmer waren sauber“ sollten die Mindestanforderungen sein. Da lege ich mehr Wert auf ein kostenloses Suite Upgrade, kostenloses Frühstück für zwei und abends kostenlose Häppchen mit free floating Wein in der Club Lounge als auf 40 EUR cashback. Naja und Frühstück für 15 EUR pro Nase gibts maximal am Stadtrand oder in einer Pousada. Ansonsten wird meistens 27 EUR aufgerufen – pro Person.

    • Bei meiner Rechnung sage ich ja ganz klar konservativ geschätzt. Ich bin viel in den USA unterwegs und da liegt das Frühstück meist zwischen 14 und 20 USD pro Person…. Aber grundsätzlich sind wir uns ja einig.

  2. Bei der Anzahl an Reisen um die es hier geht (Hotelübernachtung wie auch Flüge), ist es fast ausgeschlossen, dass es sich um rein private Reisen handelt. Bei Dienstreisen gibt es oft so viele Einschränkungen, dass man einfach nicht die Wahl hat. „Bucht immer diese Buchungsklasse um mehr Meilen zu bekommen“, „bucht immer ein Hilton um Gold zu halten“, für ganz viele ist das völlig unrealistisch. Bei (nur?) 20 Dienstreisen im letzten Jahr habe ich in keiner großen Kette doppelt übernachtet und auch keinen Status mit ca. 50 Segmenten erflogen, weil es natürlich um Einhaltung von Terminen und Budgets geht und nicht darum immer die selbe Alianz zu fliegen. Nur durch „Zufall“ habe ich einen Status bei einer Londoner Hotelkette und bekomme bei verfügbarkeitn (=willkührlich) ein Zimmerupgrade (dann bin ich für 8 Stunden in 25 statt 23 m² untergebracht… Juhu).
    Man nimmt mit was man man eh bekommt und das war’s auch schon.

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