Israels Einreisestop stürzt El Al in die Krise

Symbolbild Boeing 737-800 von El Al. Foto: El Al

Um die Verbreitung des Covid-19 Virus einzudämmen, haben einige Regierungen auf der ganzen Welt Einreiseverbote für Personen aus bestimmten Regionen der Welt verhängt. Besonders strenge Regelungen hat nun Israel getroffen, welche keine Einreisen mehr für Passagiere erlaubt, welche in den letzten 14 Tagen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, China (inkl. Macau und Hongkong), dem Iran, Irak, Libanon, Singapur, Spanien, Syrien oder Thailand waren.

Auch wenn diese Regelung nur Ausländer trifft und Israelis weiterhin einreisen dürfen, auch wenn sie in diesen Ländern waren, treffen diese Maßnahmen besonders EL AL als nationale Airline des Landes extrem schwer und stürzen die Airline in eine Krise, welche womöglich sogar existenzbedrohend ist.

EL Al hat schon in der Vergangenheit immer wieder unter finanziellen Schwierigkeiten gelitten, was auch der komplizierten Situation im Nahen Osten geschuldet ist. So dürfen EL AL Flugzeuge zum Beispiel in vielen Nachbarländern den Luftraum nicht nutzen und müssen daher oft stundenlange Umwege fliegen.

Allerdings war man gerade dabei den Turnaround zu schaffen und modernisierte auch die alternde Flotte auf moderne Boeing 787 Dreamliner. Die Situation, welche durch das Coronavirus heraufbeschworen wird, ist nun für EL Al schon fast existenzbedrohend und daher hat man sich nun zu einem massiven und kurzfristigen Sparprogramm entschlossen.

Folgende Maßnahmen sollen in den kommenden Tagen in Kraft treten:

  • Gehaltskürzungen von 20 Prozent für den Verwaltungsrat und die Mitglieder der Geschäftsleitung von EL AL zum 1. März.
  • Eine Entlassung von 1000 Zeitarbeitskräften und Festangestellten infolge des Rückgangs des Tätigkeitsvolumens und des Einkommensrückgangs.
  • Eine Aufforderung an die israelische Gewerkschaftsföderation „Histadrut“ und den Arbeitnehmervertreter von EL AL, die Löhne der Arbeitnehmer mit höheren Löhnen unter den regulären Arbeitnehmern des Tarifvertrags um 20 Prozent zu senken.
  • Aussetzung der Aufnahme neuer Mitarbeiter in das Unternehmen, bis sich die Situation ändert.
  • Aktuelle Beseitigung aller nicht wesentlichen und nicht notwendigen Ausgaben.

Gonen Usishkin, CEO von EL AL, sagte:

Ich bin entschlossen, alles zu tun, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern und mutig, offen und fair zu handeln. Es ist kein einfacher Tag für uns, und die Schritte, die wir beschlossen haben, treffen uns persönlich mit Schmerz. Schmerz für die Menschen, von denen wir uns verabschieden müssen, die Verantwortung aller Mitarbeiter von EL AL, an den intensiven Bemühungen zur Bewältigung der Herausforderung beteiligt zu sein, und das persönliche Beispiel der Manager in einer signifikanten Kürzung ihrer Löhne. Dieser Schritt ist Teil einer Reihe von Schritten, die unternommen werden, damit das Unternehmen diese Krise überwinden und daraus hervorgehen kann.

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Das Coronavirus hat durchaus das Potenzial die Weltwirtschaft aus den Angeln zu heben und insbesondere in der Airlinebranche zu einer Reihe von Pleiten zu führen. EL AL musste einen Großteil ihrer Strecken einstellen, auch Cathay Pacific steht mit dem Rücken an der Wand und die britische Regionalairline FlyBe musste bereits als direkte Folge den Flugbetrieb einstellen.

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen, dass die WHO selbst alle Reisebeschränkungen als ineffektiv ablehnt. Es wäre bei der Arbeit der WHO nicht hilfreich, richtet massiven Schaden in der Welt an und verhindert nicht die Ausbreitung des Virus.

Schauen wir mal, wie sich die Situation weiter entwickelt, es könnte tatsächlich dramatisch werden.

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