Ist Lufthansa an einer EasyJet Übernahme interessiert?

Die Konsolidierung in der deutschen Airline Branche wird weitergehen, davon ist jeder in der Luftfahrt überzeugt, denn es gibt einfach zu viele Anbieter in Europa und damit zu viele Kapazitäten auf dem Markt. Die Lufthansa steht in ihrer jetzigen Situation sehr gut dar und will an der Neuverteilung auf dem europäischen Markt aktiv mitwirken. Daher ist quasi sicher, dass man noch weitere Airlines oder Teile davon kaufen wird.

Analyse der Investmentberatung Kepler Cheuvreux, sind in einer ihrer letzten Studien zu einem interessanten Schluss gekommen, denn sie sehen EasyJet als kommenden Übernahmekandidaten für Lufthansa “Wir glauben, Lufthansa ist sehr interessiert an Easyjet.”

Die Investmentberatung Kepler Cheuvreux ist nicht gerade für das Streuen von Gerüchten bekannt und für gewöhnlich sind solche Aussagen fundamental begründet, möglicherweise auch durch Informationen aus der Lufthansa Gruppe selbst heraus. Daher sollte man sich wirklich einmal die Frage stellen: Ist Lufthansa an einer EasyJet Übernahme interessiert?

Könnte Lufthansa wirklich EasyJet schlucken?

Warten auf den Brexit

EasyJet ist ein Aktienunternehmen und wird an der Börse gehandelt, daher müsste eine Übernahme von EasyJet durch Lufthansa auch auf dem Parkett stattfinden. Angeblich wartet man bei Lufthansa gerade auf den Brexit, um eine Offerte für EasyJet abzugeben.

Im Falle eines „no Deal Brexit“, auf welchen Großbritannien momentan zusteuert, kann man mit enormen Kursverlusten bei der EasyJet Aktie rechnen. EasyJet selbst versucht schon seit Monaten seine britischen Anteilseigner „los zu werden“ um auf über 50% Eigentumsverteilung in der EU zu kommen. Damit würde EasyJet auch nach dem Brexit als EU Airline gelten.

EasyJet hat bereits angedroht, dass man britischen Aktionären das Stimmrecht entziehen könnte, um so Aktionäre im UK zu verlieren. Sollte es wirklich zum „no Deal Brexit“ kommen, wird dies wieder sehr aktuell und man kann davon ausgehen, dass es zu deutlichen Kursverlusten kommen wird. Dies wäre ein perfekter Zeitpunkt für Lufthansa um einen Übernahme zu riskieren.

EasyJet passt perfekt zu Lufthansa

Auch wenn die Geschäftsmodelle des orangenen Billigfliegers und der blauen Kranich Airline nicht unterschiedlicher sein könnten, passen EasyJet und Lufthansa sehr gut zusammen. Dies ist insbesondere in der Flotte begründet, denn Lufthansa ist der größte Airbus A320 Betreiber der Welt und EasyJet hat eine nur unwesentlich kleinere Flotte an Airbus A320/ A319 Flugzeugen.

Hier würden sich bei einer Fusion direkt massive Synergien für Lufthansa und EasyJet ergeben. Man würde im Einkauf und der Wartung noch einmal erheblich Geld einsparen können, sowie in der Ausbildung und Schulung der Crews.

Ein weiterer Grund, warum EasyJet sehr gut zu Lufthansa passen würde ist, dass man kaum Überschneidungen im Streckennetz hat. So fliegt EasyJet größtenteils auf Strecken, auf welchen die Lufthansa Gruppe noch nicht aktiv ist und damit sind hier auch nur mit sehr wenigen kartellrechtlichen Hürden zu rechnen.

Lediglich einige der innerdeutschen Strecken, sowie z.B. die Strecken ab Genf könnten ein Hindernis bei den Kartellämtern werden.

EasyJet ist kein Pleitekandidat

EasyJet hat im letzten Jahr einen Gewinn von über 400 Millionen Pfund vor Steuern erflogen und ist damit wirtschaftlich erfolgreich. Anders als z.B. Norwegian, an welchen Lufthansa auch schon Interesse gezeigt hat, ist daher nicht mit einer baldigen Pleite von EasyJet zu rechnen.

Dennoch ist es durchaus denkbar, dass die Aktionäre von EasyJet einer Übernahme durch Lufthansa zustimmen würden, damit die Airline auch weiterhin erfolgreich durch das doch eher schwere Marktumfeld in Europa kommt. In der Lufthansa Group wäre man hier sehr gut und sicher aufgestellt.

Ist Lufthansa an einer EasyJet Übernahme interessiert? | Frankfurtflyer Kommentar

Die Idee, dass Lufthansa eine EasyJet Übernahme plant oder daran interessiert ist, ist komplett neu, allerdings würde es für beide Airlines durchaus Sinn machen. Dass es auf dem europäischen Markt eine weitere Konsolidierung geben muss ist klar und daher sind auch solche Optionen, wie eine Fusion von EasyJet und Lufthansa nicht abwegig.

4 Kommentare

  1. Aber klar doch. Damit es ja keine Konkurrenz mehr gibt und wir alle gezwungen sind LH zu den Preisen zu fliegen, die sie diktieren. Langsam macht sich der Kranich immer unbeliebter bei mir. Ich hoffe, dass sowas nicht genehmigt wird. Es gibt schließlich nur diese zwei Anbieter innerdeutsch.

    • Das ganze wäre wohl sehr einfach zu genehmigen, da die Innerdeutschen Strecken bei dem Deal lediglich ein Nebenschauplatz sind. Her müsste LH dann möglicherweise Slots abgeben, z.b. an Ryanair. Sonst fällt mir keine Airline ein, die auch innerdeutsch fliegen möchte.

  2. Ich hoffe auch sehr, dass dieses Szenario nicht eintritt. Es ist schon traurig genug das seit dem Wegfall von Air Berlin an vielen kleineren Flughäfen in Deutschland fast nur noch LH fliegt und die Preise diktieren kann.

  3. Woher kommen Ihre Quellen? Das ist doch alles zusammen gedichteter Blödsinn! EasyJet ist eine starke gesunde und Top aufgestellte Airline, die würden niemals verkaufen.

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