Lufthansa und United Airlines betreiben zusammen mit weiteren Airlines der Lufthansa Gruppe, sowie mit Air Canada ein Joint Venture, bei welchem man Flüge zwischen Europa und Nordamerika gemeinsam vermarktet. Dabei ist es in diesem Joint Venture mehr oder weniger egal für alle Airlines, mit welcher Fluggesellschaft der Passagier fliegt, denn die Einnahmen werden in einen gemeinsamen Topf geschmissen und untereinander geteilt.
Hierbei sollte man nun annehmen, dass es eine sehr positive Nachricht ist, dass United Airlines bereits wieder fast 20 Prozent mehr Kapazitäten über dem Nordatlantik wie noch 2019. Damit hat United Airlines die Krise nun auf diesem Markt hinter sich gelassen, aber Lufthansa missfällt diese hohe Kapazität ganz offensichtlich.
Lufthansa selbst bietet aktuell erst 70% der Kapazitäten an, die man vor der Krise auf den Atlantik Flügen hatte, da man aktuell auch schon in Afrika, Südamerika und Asien geöffnete Märkte hat, auf welchen man die Flugzeuge benötigt. Dabei profitiert Lufthansa durch das aktuell verknappte Angebot auf den Transatlantikflügen aber auch von traumhaften Margen und teils exorbitanten Ticketpreisen.
Genau diesen Zustand würde Lufthansa wohl gerne aufrecht erhalten und durch das deutlich erhöhte Angebot von United Airlines über dem Nordatlantik hat man in Frankfurt Sorge, dass die Ticketpreise deutlich fallen könnten. Dies würde auf die Marge der Lufthansa Gruppe drücken und könnte die Erholung der Airline gefährden. Daher versucht Lufthansa den Partner United Airlines dazu zu bewegen, dass man weniger Flüge nach Europa anbietet.
Aktuell ist Europa für Amerikaner ein extrem beliebtes Reiseziel, was unter anderem auch an dem sehr starken US Dollar liegt, welcher eine Europareise für US Amerikaner gerade sehr attraktiv macht. Daneben ist die Reiselust der Amerikaner nach der Pandemie weiterhin ungebrochen und vor allem internationale Reisen erfreuen sich sehr großer Beliebtheit.
Joint Venture Partner: Lufthansa will, dass United weniger nach Europa fliegt um die Preise hoch zu halten | Frankfurtflyer Kommentar
Dass Lufthansa ein Interesse daran hat, die Preise für Flugtickets hoch zu halten sollte niemanden überraschen, denn den höchstmöglichen Erlös zu erzielen ist durchaus die Aufgabe eines Wirtschaftsunternehmen. Dass man bei solchen Diskussionen die Joint Ventures der verschiedenen Alliance auf dem Nordatlantik Markt als Kartell bezeichnet, sollte aber andererseits auch Lufthansa dann nicht überraschen und das Ganze macht schon fast den Eindruck einer versuchten Preisabsprachen, was illegal wäre.
Grundsätzlich muss aber auch das Star Alliance Joint Venture nun die Kapazitäten über dem Atlantik massiv hochfahren um die Nachfrage zu decken, denn wenn es nicht die Airlines der Star Alliance machen, wird es eine andere Airline machen und damit möglicherweise Marktanteile verschieben, was auch nicht im Interesse der Lufthansa sein kann.
Dabei haben US Airlines aktuell den großen Vorteil, dass sie die Kapazitäten an Fluggerät zur Verfügung haben, welches man braucht, denn gerade das einst so wichtige Asien Geschäft ab den USA ist aktuell noch fast nicht existent, denn gerade China und Hongkong sind aktuell für US Airlines noch unzugänglich. Dies kann sich aber gerade bei Hongkong nun sehr schnell ändern.
Danke: Aero.de
Das Vorgehen der Lufthansa zeigt mal wieder, wie sehr wir in Deutschland eine zweite, richtig große Airline bräuchten. Seit der Air-Berlin-Pleite kann Lufthansa in Deutschland agieren, wie sie will. Vor allem viele ältere Passagiere buchen preisunabhängig immer Lufthansa, anstatt auf auf Umsteigeflüge über Paris, Amsterdam, London und Co. auszuweichen. Ausländische Airlines, kein deutschsprachiger Bordservice und Umsteigen in einem fremden Land schreckt immer noch viele ab. Condor alleine ist als deutscher Lufthansa-Wettbewerber auf der Langstrecke leider deutlich zu wenig.
Wir brauchen viel mehr auslaendische Fluggesellschaften damit Wir bald auch Angebote haben wie ab Ausland.Schluss mit Monopolismus und Preisfdiktatur.
Realistisch gibt es die Kapazitäten an Zubringerflügen aber gar nicht, mit denen man dies machen könnte. Solange sich daran nichts ändert, wird auch LH weiter ihr Monopol melken. Was derzeit egal wohin aufgerufen wird ab D ist schon nicht mehr lustig, die Preise scheinen sich in jede Richtung mehr als verdoppelt zu haben.
Wenn ich rekapituliere, was ich seinerzeit in der Vorlesung zu Konjunktur und Wettbewerb sowie in diversen Compliance Schulungen vermittelt bekommen habe, dann ist dieses Vorgehen sehr wohl ein Versuch der Marktmanipulation zum Schaden der Verbraucher mit dem Ziel der Einschränkung des freien Wettbewerbs. Eine Absprache, die den Inhalt hat zwischen Wettbewerbern Kapazitäten oder Märkte zu begrenzen bzw. aufzuteilen ist illegal und faktisch ein Fall für die Kartellbehörden – wenn sie denn so stattgefunden hat.
Ein wenig mehr Wettbewerb wäre ganz bestimmt nicht schlecht. Unmöglich erscheint das nicht. Nepal leistet sich 5 Fluggesellschaften mit – so weit ich weiß – eigenen Flugzeugen.
An virtuellen Fluggesellschaften mangelt es auch hierzulande nicht, eine wirkliche Rolle am Markt spielen die eher nicht.
Unglaublich, hoffe dass UA u AC stark genug sind.
2 Aspekte dazu:
1. UA u AC bieten ein klar überlegenes Produkt in Eco u BIZ, auch am Boden. Denke, dass LH das auch merkt.Soll den nur AC u UA das Angebot reduzieren, LH nicht. Das LH Management hat den Trend verschlafen, wenn man man aktuell nur 70% anbietet, warum nicht 100%. United wirdsfreuen, dass LH mit der Mini BIZ in 787 nach EWR fliegt. AC u UA sollten dass JV kündigen.
2. Ich MUSSTE leider letzte Woche mit LH nach SIN fliegen, nach langer Zeit. Oh Gott, wie grottig das Bordprodukt. Und die Crew gehört entlassen, Motivation gleich null….wollte 50 min vor Landung in FRA nochmal Kaffee haben, „das jetzt aber zu spät“. Danke! Eigentlich müsste man dann sagen, dann sollte Herr Spohr sie entlassen. Wann wachen die endlich auf.
Kein Wunder, dass das LH stört, LH bietet ja auch die mit Abstand schlechteste Business Class aller großen Fluglinien. Zudem den mit Abstand schlechtesten und unfreundlichsten Bodenservice. Unter den 30 größten Fluglinien der Welt nimmt LH in Sachen Qualität mit Sicherheit den letzten Platz ein, mit solidem Abstand zum 29.
Vielleicht mal weniger Preisgestaltung über das Monopol (das ohnehin unterbunden gehört) und mehr Qualität liefern?