Vor kurzem hatten ich die Chance die Air France Tochter JOON auf einem Kurzstreckenflug von Berlin nach Paris zu testen. Deshalb möchte ich über meine Erfahrungen mit der JOON Business Class im Airbus A320 berichten. Die Airline „versucht“ vor allem Millenials anzusprechen und zielt auf das jüngere Publikum ab. Das sieht man unter anderem auch an der Uniform. So trägt man bei JOON weiße Sneakers und eine vergleichsweise lässige Uniform.
JOON Business Class im Airbus A320 – Check-In und Boarding
Bisher wurde Airfrance/KLM standartmäßig aus Terminal D in Tegel abgefertigt. Mein Flug nach Paris wurde allerdings aus Terminal A abgefertigt. Da ich erst kurz vor Abflug am Flughafen eintraf, hatte ich keine Zeit mehr die Airfrance Lounge oberhalb der Haupthalle A aufzusuchen – um ehrlich zu sein, verpasst man aber auch nichts Besonderes. Das Boarding an Gate A05 begann pünktlich mit dem Einstieg für Skypriority Gäste (also First und Business Class Gäste zusammen mit Skyteam Elite Plus Kunden, gefolgt von Skyteam Elite Kunden). In der Vergangenheit habe ich bereits die Air France Business Class vorgestellt.
An dieser Stelle muss ich betonen, dass meiner Erfahrung nach Skyteam das Priority Procedere (also Check-In, Security, Boarding und Gepäckausgabe) mit Abstand am rigorosesten durchsetzt. Als Alleinreisender empfinde ich dies als sehr angenehm, allerdings wenn man als Statuskunde mit Partner in der Economy Class reist, wird einem zumal schon die bevorzugte Security verwehrt, da kein Skypriority auf der Partnerboardkarte vermerkt ist.
Das Boarding erfolgte für besagte Skypriority Gäste durch die linke Tür des Gates, während alle anderen Gäste danach durch die rechte Tür boardeten. Da die Crew ihren Tag mit diesem Flug begann, mussten wir noch einen Moment im Finger warten, bis die Vorbereitungen abgeschlossen waren.
JOON Business Class im Airbus A320 – Die Kabine
Alle Gäste wurden herzlich von den Flugbegleiterinnen in modernen Outfits und weißen Sneakern begrüßt. Zwar wirkten einige Gäste ein wenig irritiert über das Auftreten der vermeintlichen Airfrance Crew, allerdings wurde in der Ansage nach dem Boarding noch ein paar Worte über das Konzept von Joon als Airfrance Tochter verloren und es schein sich niemand daran zu stören.
Die Sitze auf meinem Flug waren die gemütlichen Standartsitze der Airfrance Kurz- und Mittelstreckenflotte. Im Vorfeld habe ich mir sagen lassen, dass der Sitzabstand geringer sei als bei Airfrance, dies kann ich aber – zumindest gefühlt – nicht bestätigen. Als einzigen Unterschied konnte ich die vorhanden USB-Slots an jeder Armlehne feststellen.
Das Farbkonzept von Joon unterscheidet sich ein wenig von der Mutter – anstelle roter Kopflehnen und Vorhängen kommt hier ein dunkelblauer Farbton mit Stich ins Violette zur Geltung.
Wie in Europa und im Airfrance/KLM Konzern üblich blockiert auch Joon den Mittelsitz in der Business Class und stellt jedem Gast ein kleines Kissen zur Verfügung. Nachdem das Boarding abgeschlossen war, wurden feuchte Tücher sowie eine kleine Flasche Wasser an die Gäste der Business Class verteilt, die auf meinem Flug nur mit 8 von 24 Plätzen belegt war.
JOON Business Class im Airbus A320 – Der Flug
Nach einem pünktlichen Start wurden die Vorhänge zwischen der Economy und Business Class zugezogen und nahezu unmittelbar nach dem Abheben eine erste Runde Getränke angeboten. Wie fast immer entscheid ich mich für ein Glas Mineralwasser und Champagner, wobei dieser leider „nur“ aus dem Hause Lanson kam. Bei Airfrance hat man auf der Kurzstrecke nahezu alle gängigen Marken im wechselnden Sortiment und so durchaus auch mal einen Krug dabei. Ob Joon ausschließlich Lanson lädt, da sie diesen auch für 14 EUR / 0.2l in der Economy Class verkaufen, kann ich nicht beurteilen.
Da ich den Mittagsflug um 14.50 Uhr nach Paris wählte, wurde ein kleiner Snack bestehend aus einer belegten Focaccia, getrocknetem Schinken mit Brötchen, einem Blaubeer- und Schokoladenküchlein, sowie einem Vanillieschaum gereicht. Bis auf letzteren war die servierte Mahlzeit durchaus reichhaltig und schmackhaft. Auffallend war, dass sich das Catering sowie Geschirr nicht von der europäischen Airfrance Business Class unterscheidet. In Puncto Service stand Joon ihrer Mutter um nichts nach, es wurden mehrfach weitere Getränke angeboten und für die Business Class waren zwei Flugbegleiterinnen zugeteilt, was den Service sehr aufmerksam machte.
Zwar hat Joon auch ein WLAN-basiertes Entertainment-System, da dieses aber auf meiner Maschine ausgefallen war konnte ich es nicht testen. Auf den kurzen Flügen, die bisher von Joon angeboten werden brauche ich persönlich es aber auch nicht wirklich, wobei es sicher ein nettes Add-on ist.
JOON Business Class im Airbus A320 – Fazit
In der Business Class konnte ich keinen großen Unterschied zu Airfrance feststellen, was ich aber durchaus als positiv bewerte, besonders im Vergleich zu anderen „günstigeren“ Töchtern wie Eurowings. Schade finde ich zwar, dass die Flugbegleiter wohl bis zu 45% weniger als bei der Muttergesellschaft verdienen, da diese über Zeitarbeitsfirmen angestellt sind, aber auf der Strecke Berlin – Paris werde ich auch zukünftig Joon Eurowings und Easyjet vorziehen.
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