Im Lufthansa-Konzern stehen wieder einmal Streiks an. Dieses Mal wird es die Tochter-Airline Discover Airlines (ehemals Eurowings Discover) treffen. Eine überwältigende Mehrheit der Piloten stimmten für Arbeitskampf-Maßnahmen.
Erst vor wenigen Tagen berichtete Frankfurtflyer darüber, dass bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines alle Zeichen auf Streik stehen. Noch immer besteht für die Piloten, die sich durch die Gewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ (VC) vertreten lassen, kein Tarifvertrag. Die Gewerkschaft wirft der Fluggesellschaft eine Verzögerungstaktik vor. Auch ein Warnstreik am 24. Dezember 2023 baute nicht genug Druck auf, um einen Erst-Tarifvertrag auszuhandeln.
Daher waren die gewerkschaftlich organisierten Piloten nun zur Urabstimmung aufgerufen. Und das Ergebnis viel eindeutig aus. 96 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder stimmten laut einem Bericht von aero.de für einen Arbeitskampf bei Discover Airlines.
Kampf um Tarifvertrag: Piloten der Discover Airlines stimmen für Streik | Streiktermin noch unbekannt
Noch können sich Fluggäste auf den anstehenden Streik allerdings nicht vorbereiten, da die VC bisher noch keinen Streiktermin genannt hat. Demnach hat der Arbeitgeber derzeit noch die Chance ein Angebot vorzulegen, über das die beiden zerstrittenen Parteien wieder verhandeln können.
Geschieht das nicht, könnte in den touristischen Luftverkehr der Lufthansa-Gruppe in den kommenden Wochen ein Loch gerissen werden. Insbesondere mit Blick auf die gar nicht mehr so weit entfernten Osterferien könnten die Auswirkungen fatal werden. Und die Discover Airlines-Piloten haben mit dem letzten Warstreik schon einmal bewiesen, dass sie auch zu unpopulären Zeiten kampfwillig sind.
Mit einer Lösung für die Piloten wäre das Thema Streik bei Discover Airlines allerdings noch gar nicht sicher erledigt. Auch die Flugbegleiter haben derzeit noch keinen Tarifvertrag und könnten eine Einigung mit den Piloten sicher zum Anlass nehmen, ihre Forderungen zu intensivieren.
Discover Airlines ist eine Fluggesellschaft, die als Tochtergesellschaft der Lufthansa-Gruppe agiert. Sie wurde im Corona-Sommer 2021 ursprünglich unter dem Namen „Eurowings Discover“ gegründet und später in „Discover Airlines“ umbenannt. Die Airline betreibt eine Flotte von 24 Flugzeugen und fokussiert sich auf Lang- und Mittelstreckenflüge, mit Drehkreuzen in Frankfurt und München.
Kampf um Tarifvertrag: Piloten der Discover Airlines stimmen für Streik | Frankfurtflyer Kommentar
Wer mit dem Zug verreist, muss sich auf Streiks einstellen. Wer auf das Flugzeug umsteigt, kann ebenfalls regelmäßig von Arbeitskämpfen betroffen sein. Gefühlt steigt die Macht der Arbeitnehmer im Bereich des Personen-Transports wieder an.
Jahrelang hat die Konzernspitze von Lufthansa eine Strategie gefahren, Mitarbeiter in Billigfirmen auszugliedern, um die lukrativen Konditionen der Mutter-Fluggesellschaft nicht zahlen zu müssen. Nun ist der Bedarf an Mitarbeiter in Cockpit, Kabine und vielen anderen Unternehmensbereicher allerdings so hoch, dass die Begehrlichkeiten beim Personal steigen.
Ich bin gespannt, wie dieser Konflikt ausgeht, kann mir aber gut vorstellen, dass die Piloten einige Ihrer Forderungen umsetzen werden.
Dank an aero.de
Hoffentlich wird der Abschluss für LH so teuer, dass Discover wieder abgewickelt und in LH reintegriert wird. diese Airline braucht kein Mensch und dient nur zur Tarifflucht.
Meiner Meinung nach sollte sich hier das LH-Managemant mal an die eigene Nase fassen und seine Qualitäten (und das damit verbundene eigene Salär) kritisch hinterfragen:
„Teures“ Personal gibt es nicht nur in der Luftfahrtbranche, sondern anderswo auch.
In der Regel weiß man das als Unternehmen.
Und wenn ich das eigene Personal besser bezahle als die Konkurrenz das Ihrige, dann muss ich mir doch überlegen, wie ich mit dem gut bezahlten Personal bei meinem Produkt den Unterschied gegenüber der Konkurrenz herstelle.
Da ist sicherlich noch mehr Unterschied machbar, liebes LH-Management!
Auf Discover wird immer recht viel rumgehackt.. mein letztes Erlebnis von Frankfurt auf eine griechische Insel war aber durchweg positiv in Business, deutlich besser als bei LH auf dem Rückflug (Freundlichkeit, Catering etc.)
Das muss ich auch sagen, bin 2 mal in der Business nach Lanzarote geflogen. Und der Service ist wirklich besser als bei der LH . Im übrigen zwingt niemand das Personal da zu arbeiten….