Kann Lufthansa wieder eine Premium Airline werden?

Lufthansa ist keine Premium Airline mehr! Zu diesem Schluss kommt man aktuell durchaus und wer hier auf der Webseite aufmerksam mitliest, der wird durchaus mitbekommen haben, dass ich auch gerne mal kritisch über den Kranich schreibe. Sei es über den unglücklichen Zustand im Sommer 2022 oder auch den Kundenservice, der die Top Kunden verprellt. Aber kann Lufthansa wieder eine Premium Airline werden oder gibt es nur noch eine Richtung und die geht nach unten? Mit genau dieser Frage will ich mich in diesem Beitrag auseinander setzen und zwar als jemand der die Lufthansa grundsätzlich mag und nun auch fast 20 Jahre Vielflieger bei der Airline ist.

Und genau das ist auch der Punkt, denn in den letzten zwei Jahrzehnten hat Lufthansa durchaus Höhen und Tiefen im Service gesehen und fast 20 Jahre Vielfliegerkarriere bedeutet auch, dass man genau diese Höhen und Tiefen live und in Farbe, direkt am Produkt miterlebt hat. In dieser Zeit habe ich sehr klar festgestellt, dass Lufthansa durchaus eine Premium Airline sein kann und eigentlich steckt es auch in der DNA der allermeisten Lufthanseaten, aber man kann auch leider richtig schlecht und mit deutscher Arroganz unterwegs sein und leider ist das aktuelle Stadium der Lufthansa näher an letzterem, als an allem anderen.

Aber gerade weil ich schon einmal eine sehr beeindruckende Transformation der Lufthansa miterlebt habe, in welcher man die Airline weiter entwickelt hat, in das Produkt investiert hat und sich zur besten Airlines Europas hocharbeiten und auch deutlich abheben wollte, bin ich tief in meinem Inneren auch davon überzeugt, dass man diesen Turn Around, der bitter nötig ist, auch schaffen kann.

Ich schreibe aber auch ganz klar „man kann“, denn bisher hat Lufthansa hier leider noch nicht viel abgeliefert. Auch wenn man nun langsam sieht, dass hier etwas passieren wird, was über Ankündigungen hinaus geht, es ist noch ein weiter Weg und man hat vor allem ein massives Problem aus der Corona Krise geerbt, welches man so in der Vergangenheit nie hatte, denn man hat neben den Problemen im Produkt und dem massiven Investitionsstau auch noch Wachstumsschmerzen durch fehlendes Personal und fehlendes Fluggerät um es auf zwei Kernprobleme herunter zu brechen.

Dabei sehe ich vor allem, dass man nun beim Personal die Weichen stellen muss, um wieder einen Premium Airline zu werden, denn vom den „alten Perlen“ hat man sich leider in den allermeisten Fällen getrennt, da sie zu teuer wurden. Also genau von den Mitarbeitern, die noch wissen, was es bedeutet eine Premium Airline zu sein.

Eine Airline arbeitet immer direkt im Kontakt mit dem Kunden und es steht und fällt hier mit den Mitarbeitern. Es gilt an jedem Punkt der Riese, die Crew macht den Unterschied!  Foto: Lufthansa

Für Lufthansa ist es nun entscheidend, dass man vor allem in das Personal investiert, dieses gut ausbilden und davon vor allem auch genug hat. Dazu kommt, dass man auch die Grundstimmung bei den Mitarbeitern heben muss, denn wenn man ganz ehrlich ist, hat Lufthansa aktuell auch ein Moral Problem. Die Stimmung im Konzern ist leider schlecht und das Management muss es nun schaffen, dass man in Aufbruchsstimmung kommt.

Insbesondere aber auch alte Fehler müssen behoben werden, denn man hat hier eindeutig zu viel gespart, wie selbst der Lufthansa CEO schon zugegeben hat. So braucht es an jeder Lufthansa Station wieder eigene Mitarbeiter (oder wenigstens mal einen) und auch Dinge wie die Abfertigung sollen von Lufthansa wieder selbst übernommen werden. Dies ist so auch in Planung, nur bei der Umsetzung hapert es gewaltig.

Und um das Thema Stimmung in der Belegschaft noch einmal aufzugreifen, man muss auch das permanente Problem mit den Tarifkonflikten unter Kontrolle bekommen. Eine Airline die permanent bestreikt wird, kann einfach nicht premium sein.

Dass der neue Lufthansa CEO, Jens Ritter, nun auch mal auf einem Flug als Flugbegleiter mitgeflogen ist, war sicherlich vor allem eine PR Aktion, aber es ist durchaus auch eine gute Möglichkeit sich einmal mit dem Zustand seiner Airline und der Arbeit seiner Crews auseinander zu setzen, weshalb ich dies persönlich sehr positiv bewertet habe.

Lufthansa CEO Jens Ritter als Flugbegleiter in der Economy Class. Foto: LinkedIn

Mit dem Personal ist es aber nicht getan, denn Lufthansa muss auch in das Produkt investieren und hier allem voran die Kabine, respektive die Sitze erneuern. Dabei hat man diesen Schritt auch schon verkündet und alle Klassen sollen neue Sitze auf der Langstrecke bekommen.  Leider ist hier bis auf die Ankündigung noch nicht wirklich viel passiert und es ist wohl auch das erste Mal in der Geschichte der Airline, dass man wirklich alle Reiseklassen auf einmal neu einführt.

Bisher hat man immer in den letzten 15 Jahren eine neue First Class, dann eine neue Business Class und zuletzt überhaupt die Premium Economy Class eingeführt. Natürlich hört es sich erst einmal charmant an, nun alles auf einmal zu erneuern, denn dann ist es geschehen, aber dieses Mammut Projekt birgt so viele Fallstricke, dass man hier nun jahrelange Verspätung angehäuft hat und sogar brandneue Flugzeuge, die man dringend braucht, in die Wüste stellt, da die neuen Sitze noch nicht da sind.

Ich mache mir allerdings nicht wirklich Sorgen, ob diese Sitze kommen. Ich bin mir sicher, man wird irgendwann die komplette Langstreckenflotte umgebaut haben, allerdings wäre es für die Kundenzufriedenheit deutlich besser, wenn es schneller als später passiert.

Mit Allegris soll auch ein neuer aufgewerteter Bordservice kommen, welcher wohl auch Personal intensiver ist. Dafür soll in der Business Class z.B. ein extra Flugbegleiter mitfliegen. Man hat hier bei Lufthansa also schon einiges verstanden, ob man es auch umsetzt, wird man sehen.

Auch am Boden muss viel passieren und hier will Lufthansa vor allem auf Self Service Automaten für die Economy Class und Premium Economy Class, was hier eigentlich auch akzeptabel ist und gut funktionieren kann. Wichtig ist hier nur weiterhin, dass auch Mitarbeiter verfügbar und ansprechbar sind.

Für die Premium Klassen steht und fällt es wieder mit dem Personal und hier muss man durchaus ansetzen. Aber auch Themen wie die Lounges sind akut und hier wird nun auch investiert und Lounges in Frankfurt, Düsseldorf oder Newark werden renoviert. Es passiert also schon etwas, nur der Forschritt ist aktuell noch langsam.

Kann Lufthansa wieder eine Premium Airline werden? | Frankfurtflyer Kommentar

Zu Beginn meiner Vielfliegerkarriere bei Lufthansa war die Airline eigentlich gar nicht mal so gut. Man hatte ein sehr großes Streckennetz und war oft aus Deutschland heraus konkurrenzlos, aber das Produkt, insbesondere in der First und Business Class war einfach veraltet. Ich liebte zwar die alten, blauen First Class Sessel, aber wirklich privat waren sie nicht und wenn ich hier nur an den Bildschirm denke, der kleiner als ein heute übliches Smartphone war.

Sie kam dann aber, die Produktoffensive und mit dem Airbus A380 kam auch die neue First Class. Davor hat man mit dem First Class Terminal in Frankfurt und den First Class Lounges auch am Boden ein extrem hochwertiges Produkt geschaffen, was damals unzweifelhaft zu den besten First Class Boden Services der Welt gehörte.

Kurz nach der neuen First Class ist dann mit der Boeing 747-8 (oder eigentlich mit zwei Airbus A330-300 in München) die neue Business Class eingeführt worden, welche zwar auch damals nicht Weltklasse war, aber ein riesiger Schritt nach vorne, gerade im Vergleich mit den „Rutschen des Grauens“ wenn sich noch jemand erinnert.

In den folgenden Jahren hat Lufthansa immer wieder das Produkt verbessert und auch in den Service investiert. Auch wenn man es in dem aktuellen Stadium der Lufthansa gerne vergisst, man hat sich damals sehr viel Mühe gegeben. Ein befreundeter Flugbegleiter brachte es mal auf den Punkt: „Was da plötzlich alles mit an Bord gekommen ist, um auszulegen oder den Gästen anzubieten, da merkte man schon, die meinen das mit dem besser werden ernst“.

Den Höhepunkt hat man wohl, als man Ende 2017 erreicht, als Lufthansa überraschend als erste Airline in Europa einen 5. Stern verliehen bekommen hat. Man kann sich nun natürlich darüber streiten ob Lufthansa wirklich zu diesem Zeitpunkt schon eine 5 Sterne Airline war, aber man war auf einen guten Weg und konnte sich wohl als Premium Airline bezeichnen.

Von diesen wirklich guten Ansetzen ist nicht mehr viel zu sehen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Lufthansa es wieder einmal schaffen kann, sich zu der Premium Airline zu entwickeln die man sein will. Dies bedeutet nicht, dass man die weltbeste Airline sein wird, aber schlicht und ergreifend eine sehr gute Airline.

ABER der Weg ist nun weit und man muss schnell arbeiten, denn der Abstand zur Konkurrenz, auch in Europa, wächst und die aktuellen Verspätungen, vor allem bei den neuen Sitzen, aber auch der anhaltende Personalnotstand, machen es Lufthansa wirklich schwer. Aber vielleicht läuft es ja doch wie versprochen und ab Mitte 2024 geht dann alles sehr schnell und in 2025 sehen wir schon wieder eine ganz andere Lufthansa.

Mich zumindest würde es freuen noch einmal eine Lufthansa zu sehen, bei welcher die Mitarbeiter mit Stolz ihr Produkt dem Kunden zeigen. Und JA! liebes Lufthansa Management, da sind die Passagiere dann auch dauerhaft bereit mehr zu bezahlen. Aber dass Lufthansa soviel besser sein muss wie man teuer ist, genau diese Aussage stammt vom aktuellen CEO der Gruppe, Carsten Spohr.

31 Kommentare

  1. War über 30 Jahre Vielflieger bei LH. In dieser Zeit war sie nie eine 5 Sterne Airlines. Leider wurde der Level in dieser Zeit immer weiter nach unten gelegt.
    Spielt aber alles keine Rolle, die Fluggäste werden nicht weniger. Warum sollte man da was ändern.
    Auch hier wird gemotzt, aber weiterhin mit LH geflogen.
    Kleiner Tipp, fliegt mit Swiss und Edelweiß. So geht es auch.

    • Oh mein Gott! Die Swiss ist jetzt wirklich nicht der Maßstab. Tolles Design, aber der Service unterirdisch. Der schlechteste Business Service den ich als Vielflieger erlebe. Ich meide die Swiss sei gut es geht.

  2. Sind keine Vielflieger jedoch fliegen auf der Langstrecke in F.
    Seit Corona mussten wir zum Beispiel folgendes feststellen:
    Im September ZRH-SIN mit Swiss in F geflogen alles OK. – kein Vergleich mit LH.
    Rückflug SIN-FRA in F mit LH geflogen. Kann bestätigen, dass auch in der First die Motivation der MA von LH sehr gelitten hat.
    Auch im FCT Terminal in FRA mussten wir folgendes feststellen: Veraltete Geräte für Sprengstoffauffindung im Handgepäck. Gerät hat angeschlagen -Polizei musste vom Airport Standort kommen um unser Handgepäck zu überprüfen. Man wartet hier wie ein Krimineller auf das Einlangen der Polizei, weil die Geräte nicht anständig funktionieren, bzw. veraltet sind.
    Neue Geräte gibt es im FCT nicht!!!!!!!!!!!!! WARUM?
    Laut FCT Personal kommt das mehrmals am Tag vor. Soviel zur Premium Airline für First Class Passagiere.
    Ankündigungen des Vorstandes allein genügen nicht.
    Ich denke bei Konzernentscheidungen findet eine Planung und eine Abstimmung mit Zeitvorgaben statt. Können diese Vorgaben nicht eingehalten werden gibt es Verantwortliche. Nur Boni zu bezahlen aber Planungen nicht umsetzten, ist zu wenig, und kann auch nicht im Sinne der Aktionäre sein.
    Der Fluggast wird seit langem vertröstet und als Kunde sollte man sich die Frage stellen warum es bei der Tochter Swiss besser funktioniert.
    Auch die Übernahmen anderer Fluggesellschaften verursachen letztendlich viel Zeitaufwand und Arbeit.
    Es wäre doch verantwortungsvoller, die anstehenden und bereits vorliegenden Angelegenheiten kompetent und rasch anzugehen und zu beseitigen, um eine bessere Kundenzufriedenheit WIEDER herzustellen.

  3. bei LH funktioniert nichts. Online Buchung mit 35 min. Übergangszeit in FRA = Schwachsinn. Marode Uralt Flieger, Defekte Sitze und Monitore.Selbst in First Essensqualität wie Eco.Personal stets frustriert LH = nichts Positives

    • Die online angebotenen Umsteigezeiten sind tatsächlich unsinnig, insbesondere bei innereuropäischen Flügen außerhalb des Schengen-Raums (z. B. Großbritannien), bei denen die Passkontrolle noch absolviert werden muss. Scheinbar weiß der LH-Computer das nicht. Das gleiche Phänomen gibt es aber auch bei der KLM/Air France und bei Brussels Airlines (LH-Gruppe) zu beobachten.

  4. Ich möchte mich an der – weitestgehend berechtigten Kritik – nur ganz ruhig beteiligen. In den letzten Monaten bin ich wieder viel geschäftlich und privat unterwegs gewesen.

    Flüge bei : SQ, Eva, Jal , Ana und Starlux sprechen für sich und zeigen einfach Unterschiede oft, aber nicht immer auf, die es vor einiger Zeit so nicht gab.

    Meilenvoucher schon vor dem Start wegen der Hardware, Sitzen in C statt Liegen , Downgrade wegen Überbuchung, kein oder schlechtes Entertainment, Wasserflaschen für den WC Besuch, Winzersekt schmeckt ja auch, sollte aber nicht als Champagner angeboten werden etc.
    gab es vor Jahren auch mal, aber nicht in dem Ausmass wie momentan

  5. Es wird viel zu viel gespart und in keine stimmungsvolle Kabinenausstattung investiert.
    Auch das FCT ist überbewertet, vor allem wenn man die Langstrecke als Anschluss hat, im Winter ein eiskalter Weg zum FCT, eine Zumutung … deshalb fliege ich F nur noch vie ZRH, die SWISS kann das noch … die LH sollte im Konzern lernen … die neuen Premium-Klassen hinsichtlich Einzelzellen gefallen mir überhaupt nicht, die Passagiere sollten auch miteinander kommunzieren und sich nicht total abschoten, wer das will, soll einen PJ buchen.

  6. ich warte noch auf eine andere Premium Airline in Europa.
    Fliegen wird mehr und mehr wie Busfahren. Und dabei wird so viel Geld wie möglich rausgepresst. Und ehrlich ist es mir egal, ob es da den Snack noch gibt oder Flugbegleiter, die deutlich weniger als Vielflieger verdienen, mich anlächeln. Viel wichtiger ist es, dass ich bei einer Unregelmäßigkeit noch ans Ziel komme und das hat LH immer gemacht.

    • mit deiner Zusammennennung „Lächeln FA“ und „viel niedrigere Einkommen der Fluggäste“ lese ch einen Hauch „Sozialismus“ heraus, vielleicht war es einfach nur so hin geschrieben?

      Es dürfte fast immer so sein, dass der Kunde (hier Fluggast) derjenige ist, der „mehr verdient“ oder „reicher“ ist als der Lieferant (hier: Lufthansa). Derjenige, der bezahlt, kann sich dei Arbeitsteilung leisten und muss eben nicht selber fahren, selber machen, selber kochen etc.

      ich wette, du bist einer, der in der Bäckerei oder im Supermarkt Trinkgeld gibt, weil die armen Angestellten ja sooooo schlecht verdienen und man die ja „unterstützen“ muss, als einer der sich Bäckerei „leisten“ kann.

      Ich sehe unsere Marktwirtschaft in einem anderen Licht: Lufthansa verkauft ihr sehr einfaches Produkt zum Premiumpreis und lässt sich vieles fast wie die LCC extra bezahlen. Da ist es ein Mindestmass, dass die Flugbegleiter motiviert sind, lächeln und nicht jede kurze Frage (auf die ich eine kurze Antwort hätte) genervt mit „was wollen SIE denn jetzt wieder“ abwimmeln.

      „Kein Bock“ ja, ich habe auch keinen Bock mehr auf LH!

      • So ein Unsinn, dass der Kunde fast immer reicher ist … und wenn jemand im Supermarkt Trinkgeld gibt oder aufrundet für eine karitative Organisation ist er einfach ein Wohltäter.

        • also dann sollte der Ulrich nicht erzählen, dass die FA deshalb so misshelaunt sind, weil die soooooo weniger verdienen.

          Du kannst dein Geld verteilen wie die willst Wilhelm, diese neue Art von „überall“ Trinkgeld geben, kommt aus der arabischen Welt und die zerstört unsere Kultur in Europa nachhaltig! (ich sage ausdrücklich Europa, um nicht ein eine Ecke gedrängt zu werden!!)

          • Diese ‚Mode‘ überall Trinkgeld zu geben (bzw. zu verlangen) kommt aber nach meinem Eindruck eher aus den USA. Da wird mittlerweile sogar im Selfservice oder beim Bäcker nach Trinkgeld gefragt. Und dann noch immer höhere Prozentsätze, mit der überzeugenden Begründung, dass ja alles immer teurer wird und das Personal eben mehr braucht. Naja, Prozentrechnung ist halt nicht jedermanns Sache 😉

          • @K-H: warst du schon mal in der Türkei oder Arabischen Ländern? Ohne Trinkgeld läuft gar nichtss (bis hin zu korrupten Ärzten und Beamten). Diese Unsitte beobachte ich seit geraumer Zeit (so. 4-5 Jahre) auch in Deutschland, vorallem bei Jüngeren, die das irgendwie vorgelebt bekommen (von wem?).

            Die Begründung warum Trinkgeld gegeben wird ist völlig unsinnig, aber entspricht etwa das was Ulrich sagt: der Verkäufer verdient ja so wenig (egal ob er selber der Chef ist oder als Angestellter), da müssen wir mit dem viel höhreren Einkommen doch unter die Arme greifen.

            Das ganze ist erstens inhaltlicht nicht nachweisbar und zweitens nicht Aufgabe der Kunde durch freiwillige Mehrzahlungen hier etwas auszugleichen, was der Arbeitgeber nicht machen will.

            Letztlich zeigt diese Art dem Verkäufer nur, dass das „Ende der Fahnenstange“ bei den Preiserhöhungen noch nicht erreicht ist. „da geht noch was“ – solange das nicht aufhört wird die Inflation nicht gestoppt!

      • komisch. ich denke in der Marktwirtschaft gibt es das Spiel von Angebot und Nachfrage, das den Preis bestimmt. Das Produkt gefällt Ihnen nicht, dann kaufen Sie es doch nicht. Aber ne, das ist dann wohl zu viel Marktwirtschaft.
        Im Übrigen geht es mir um das Angebot. Es ist mir schlichtweg nicht wichtig, ob mich jemand anlächelt. Und muss auch nicht dafür bezahlen. Wenn Ihnen das wichtig ist, dann bezahlen Sie dafür. aber ehrlich gesagt, tun Sie mir leid

        • sorry Ulrich, deine „Sie“ Form nervt und ich verstehe kein Wort?
          Es ging um die Aussage: der FA verdient sooooviel weniger als der Kunde und kann gar nicht freundlich sein.

          Diese Aussage ist absoluter Blödsinn, denn dann dürftn Mitarbeiter in allen Service Bereichen (Transport, Handel, Gastro, Hotel etc.) grundsätzlich missgelaunt sein, weil die ja sooooo schlecht verdienen im Vergleich zum Kunden?

          • @Willi: der Ulrich will uns mit seinem „Sie“ belehren „ich bin anders als ihr“ und zweitens behauptet er, dass die FA bei LH-G deshalb so schlecht drauf wären, weil ja die Gäste alle viel besser verdienen als sie selber….

  7. Es ist mir ehrlich gesagt nicht allzu wichtig, ob LH jetzt Premium ist oder nicht. Ich persönlich meine, sie waren noch nie auf dem Niveau einer Qatar, ANA oder JAL, aber das ist für mich nicht kriegsentscheidend.

    Die LH hat seit 10 Jahren keinen wettbewerbsfähigen Sitz auf der Langstrecke in Business (=jeder Sitz mit okayer Privatsphäre und direktem Gangzugang). Daher buche ich sie auf der Langstrecke max. alle zwei Jahre mal (nämlich wenn ich privat mal Eco oder Premium Eco flige).

    Selbst BA – die langsamer waren als manche andere europäischen Airlines – hat über 50% Club Suites in der Heathrwo-Flotte. Solange LH nicht aufschließt, fehlen mir die Gründe, LH zu buchen.

  8. Einen großen Unterschied gibt es auch bei den Business-Class-Lounges. Die Polaris Lounge von United bietet Essen à la carte in sehr hochwertiger Qualität an. Die Lounges von LH in FRA erinnern mich hingegen an Wartesäle oder Pauschalurlauberhotels. Beim Rückflug aus den USA kann man dann die höherwertige Polaris Lounge nutzen.

    Der Artikel gefällt mir gut. Dennoch sollte mehr Zeit zum Redigieren des Textes verwendet werden. Wenn man über Premium schreibt, sollte die Fehleranzahl niedrig gehalten werden.

    • Es gab vor Jahren wohl mal Bestrebungen bei LH, dass man nur noch SEN und Business Class in die Senator Lounges lässt und die Business Lounges für FTL und Star Gold verwendet. Hier hätte man dann die SEN Lounges deutlich aufgewertet. In meinen Augen eine gute Idee, leider ist dies nie passiert und scheint auch nicht mehr geplant zu sein.

      • Ah, das wusste ich nicht. Für einen kurzen Aufenthalt ist die normale BC-Lounge in FRA ja in Ordnung, aber die Polaris Lounge stellt ein echtes Wohlfühlklima her.

      • ich glaube nicht, dass die Feinheiten der Loyality Programm Benefits wirklich das „Premium“ ausmachten. Ja die Vielflieger sind die, die wissen, was der Wettbewerb macht, was also auch bei LH-G möglich sein sollte.
        Der Unterschied Business Lounge und SEN ist IMHO nicht so groß, oder irre ich mich?

        Da stört mich mehr die Inkonsistenz der Lounges der LH-G: LH mit „Service Center“ (unsere „Lounge Drachen“, die aber 2023 allesamt sehr nett und hilfsbereit waren, Frankfurt Panorama Lounge), Swiss ZRH A, nur Eingangskontrollen, kein Service (der ist 1 Stock tiefer und extrem null Bock – „mir machtet nur noch die heudige agduelle Sacha, isch subbr g’siah ….

  9. Entweder ist die aktuelle Entwicklung Absicht, um LH für Kunden und Personal immer unattraktiver zu machen, so dass sie sich selber zerlegt. Danach kann man die Firma billig wieder neu aufbauen, ohne unangenehme Tarifverträge etc. Vorsätzlich darf man das nicht, also versucht man es auf diesem aktuellen Wege.
    Oder aber das Management ist komplett unfähig und bekommt es einfach nicht hin. Auf diese Weise lässt sich eine Firma auch a die Wand fahren.
    Welche Alternative Realität ist, weiss ich nicht, gefallen tut mir keine davon. Leider spiegelt die aktuelle Situation bei Lufthansa die aktuelle Situation in Deutschland wieder. Wo funktioniert denn was? Alles dauert viel zu lange, Entscheidungen werden von allen Seiten torpediert und ausgebremst, Technik und IT sind nicht mehr wettbewerbsfähig. Wir werden abgehängt und bekämpfen uns lieber gegenseitig als an einem Strang zu ziehen. Aber wie soll das auch gehen, wenn man weder dem Management noch den Politikern glauben kann, möchte oder gar sollte….

    • Der Politiker schielt ständig auf die nächste Wahl, der Manager auf die nächste Bonuszahlung. Letztere gibts bekanntlich entsprechend der Jahresbilanz und nicht danach, wie gut das Unternehmen für die nächsten 5-10 Jahre aufgestellt ist.

      • Bonus Zahlungen gibt es entsprechend Zielvereinbarung oder bei Vorständen entsprechend der Entscheidung des Aufsichtsrates. Da spielt eigentlich NIE nur die Jahresbilanz eine Rolle, sondern auch ob man die strategischen Ziele (und die sind oft weit in die Zukunft formuliert) auch erreichen kann.

        • na dann träum mal weiter und verschließ die Augen davor, wie Deine (und zum Glück nur ganz geringfügig meine) Zahlungen verpulvert werden. Von LH liest man da ja leider nicht viel, aber gravierend anders als bei der Bahn wird es wohl nicht sein.
          Zitat Tagesschau:
          „Auch Ronald Pofalla, … bis April 2022 Bahnvorstand für die Infrastruktur, hat den Unterlagen zufolge offenbar sein Ziel einer möglichst guten Bestandsnetz-Qualität mit 200 Prozent übererfüllt – auch wenn das Bahnnetz von vielen Experten und Mitarbeitenden als marode und sanierungsbedürftig beschrieben wird“
          Deshalb muss der Bund demnächst bekanntlich Milliarden in die marode Infrastruktur inbestieren.

      • das sehe ich nicht ganz so: sicherlich steht in den Zielen von Spohr und Ritter Bonuszahlungen was von Umsatzrendite, aber parallel auch was von Nachhaltigkeit, Kundenzufriedenheit, Mitarbeitermotivation und Strategie für doe nächsten Jahre (z.B. Flugzeugbeschaffung, Wachstumsplanung etc). Je nach Gewichtung können die Bonuszahlungen schon auch signifikatn geringer ausfallen, wenn einzelne Ziel nicht erreicht sind. Ich denke der Aufsichtsrat prüft die Zielerreichung ganz genau bei den Jungs!

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.