Air France und KLM sind unter einer Dachgesellschaft vereint und damit genau so eine Airline Gruppe, wie British Airways und Iberia oder auch Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines. Allerdings haben Air France und KLM noch nie so viele Synergien daraus gezogen, dass man im Grunde eine Airline ist, wie es z.B. die Lufthansa Group gerade vormacht.
So haben beide Airlines eine eigene Flottenpolitik verfolgt und auch selbst Flugzeugbestellungen aufgegeben. Hiermit soll nun Schluss sein und man hat beschlossen, dass KLM und Air France im ersten Zuge Flugzeugbestellungen tauschen sollen. Hierdurch sollen die Flotten der einzelnen Airlines homogener werden und Kosten gespart werden.
Konkret geht es um die von KLM bestellten sechs Airbus A350-900. Diese werden die Holländer nicht mehr erhalten, stattdessen gehen diese alle an Air France, die dann insgesamt in den kommenden Jahren 27 Airbus A350-900 erhalten werden.
KLM wird im Gegenzug sechs von Air France bestellte Boeing 787-9 erhalten, welche die aktuelle Flotte von 13 Dreamlineren bei KLM ergänzen wird.
Neben den 13 Boeing 787-9 wird KLM auch noch neun Exemplare des größeren Boeing 787-10 Dreamliner erhalten. Von dem großen Dreamliner haben die Holländer gerade das erste Exemplar erhalten und in dem Flugzeug sind neben 34 Business Class Sesseln auch 310 Economy Class Sitze verbaut. Auf eine Premium Economy Class verzichtet KLM auch beim neusten Flugzeug und das obwohl Air France schon seit Jahren mit der Zwischenklasse erfolgreich fliegt.
Air France selbst betreibt bereits eine Flotte von neun Boeing 787-9 und es sollen noch weitere drei Flugzeuge des selben Typs hinzu kommen. Ob man diese Flugzeuge früher oder später auch zu KLM verschiebt um die 787 alle bei KLM zu bündeln ist noch nicht klar. Sicher ist nur die Entscheidung, dass es keinen Airbus A350-900 bei KLM geben wird, denn diese gehen alle an Air France.
KLM und Air France tauschen Boeing 787 und Airbus A350 | Frankfurtflyer Kommentar
Eigentlich ist es bei den großen Airline Gruppen in Europa gang und gäbe, dass man versucht die Flottenpolitik aufeinander abzustimmen, um hierdurch Geld zu sparen. So bestellt zum Beispiel Lufthansa schon seit Jahren nur für die „graue Flotte“ und verteilt die Flugzeuge erst kurz vor der Auslieferung an die verschiedenen Airlines des Konzerns.
KLM und Air France gehen nun auch einen ersten Schritt in diese Richtung und tauschen die Flugzeugbestellungen aus. Der CEO von KLM und Air France sieht die Flottenplanung beider Airlines schon seit längerem als optimierungsbedürftig. So versucht man z.B. gerade auch die Airbus A380 so schnell wie möglich los zu werden.
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