Der Airbus A380 ist wohl der Flugzeugtyp, welcher von der Coronavirus Pandemie und dem damit einhergehenden, massiven Einbruch des Flugverkehrs am schwersten getroffen wurde, denn für mehrere Wochen sind auf der ganzen Welt keine Passagierflüge mit dem Airbus A380 gestartet. Auch ein halbes Jahr nachdem fast alle Airlines der Welt den Airbus A380 abstellen mussten, fliegen weniger als 10% der Super Jumbos wieder im Liniendienst.
Nun hat sich aber Korean Air wieder in die Liste der aktiven Airbus A380 Betreiber eingetragen und ist damit nach China Southern und Emirates die dritte Airline, welche nach dem weltweiten Corona Shutdown wieder regelmäßige Linienflüge anbietet.
Korean Air hat den Airbus A380 bereits am 30. Oktober das erste mal auf dem etwa drei Stunden Flug von Seoul nach Guangzhou in China eingesetzt. Die Metropole nördlich von Hong Kong soll den gesamten Oktober immer Mittwoches mit dem Airbus A380 angeflogen werden und die hier sonst verwendete Boeing 777-300 ersetzen.
Aktuell ist noch nicht bekannt, ob dies nur eine kurze Rückkehr des Airbus A380 im Liniendienst ist, oder ob Korean Air über diese einmal die Woche stattfindenden Flüge nach China hinaus, noch weitere Flüge mit dem Airbus A380 aufnimmt.
Guangzhou ist der neue Airbus A380 Hub der Welt
Normalerweise fliegt Korean Air den Airbus A380 auf Langstrecken nach Europa, Australien und besonders nach Nordamerika, allerdings ist hier die Nachfrage weiterhin so gering, dass sich der Einsatz des Flugzeuges absolut nicht lohnt. Der Luftfahrtmarkt in China hat sich inzwischen weitestgehend erholt und dies gilt wohl nicht mehr nur für die Inlandsflüge, sondern auch für Flüge in Nachbarländer, welche auch wieder möglich sind und offensichtlich eine hohe Nachfrage haben.
So ist Korean Air auch bei weitem nicht die einzige Airline, welche mit einem Airbus A380 nach Guangzhou fliegt. Auch die beiden anderen aktiven Airbus A380 Betreiber, Emirates und China Southern, setzen den Airbus A380 auf Flügen in die Stadt in China ein. Für China Southern ist Guangzhou sogar ein Hub der Airline.
Korean Air fliegt den Airbus A380 wieder im Liniendienst | Frankfurtflyer Kommentar
Die Zukunft des Airbus A380 ist bei vielen Airlines nach wie vor mehr als unklar und oft stellt sich auch die Frage, ob das Flugzeug bei diesen Airlines überhaupt zurückkommt. Bei Korean Air scheint sich nun abzuzeichnen, dass man den Airbus A380 behalten möchte und ich hoffe, dass man auch alle Airbus A380 wieder sobald wie möglich in den Liniendienst bringt, nicht zuletzt, da der Korean Air Airbus A380 einer der wenigen Airbus A380 ist, welche ich noch nicht geflogen bin.
Interessant ist, dass es sich bei den neuen Korean Air Airbus A380 Flügen nicht um einen Einsatz handelt, welcher seine Begründung in Trainingsflügen oder Wartungsflügen findet, er ist tatsächlich getrieben von der Nachfrage. So hatte Korean Air alle zehn Airbus A380 im März in Seoul eingelagert und seither auch keine Wartungsflüge durchgeführt.
Es hat mehrere Wochen gedauert, den jetzt wieder einsatzbereiten Airbus A380 von Korean Air flugtauglich zu machen und man hat auch einen fast zweistündigen Werkstattflug durchgeführt, um das Flugzeug vor dem Linieneinsatz wieder fit zu machen.
Auch werden die Flüge nach Guangzhou nicht für das Pilotentraining benötigt, welche ihre Lizenz verlieren, wenn sie nicht mindestens alle 90 Tage drei Starts- und Landungen auf dem Muster nachweisen. Diese können auch im Simulator absolviert werden und anders als der Konkurrent Asiana, hat Korean Air einen eigenen Airbus A380 Simulator in Seoul.
Hoffen wir, dass wir schon sehr bald wieder mehr Airbus A380 im Liniendienst sehen.
Danke: Simpleflying
interessant wäre, zu erfahren, ob es sich dabei um Flüge handelt, bei denen ein Teil der Sitze ausgebaut wurde, um die Cargo Kapazität zu erhöhen?!?
Di Cargo Kapazität des A380 ist tatsächlich geringer als bei der Boeing 777 oder der Boeing 747-8, welche Korean auch hat. Ich kenne die Auslastung nicht, aber aus Cargo Sicht würde der A380 wenig Sinn machen, daher gehe ich davon aus, dass die Flüge sehr gut gebucht sind, was bei China Flügen offensichtlich fast immer der Fall ist.