Korean Air groundet alle Airbus A330 nach zwei Zwischenfällen

Foto: Korean Air

Unfälle in der Luftfahrt sind extrem selten und das Flugzeug ist nach wie vor das sicherste Verkehrsmittel der Welt. Diesen Umstand verdankt man in der Luftfahrt vor allem den sehr hohen Sicherheitsstandards und hierzu gehören teils auch drastische Reaktionen bei ungeklärten Vorkommnissen. Solch eine drastische Reaktion zeigt gerade Korean Air, welche aufgrund von zwei unabhängigen Zwischenfällen mit zwei ihrer Airbus A330 nun alle Maschinen des Typs am Boden lässt.

Dabei ist nicht geklärt, ab diese zwei Zwischenfälle im Entferntesten einen Zusammenhang aufweisen können und es sieht bei der Beschreibung der Vorfälle auch eher nicht danach aus. Dennoch geht Korean Air nun den Weg des Groundings für die Airbus A330 als Vorsichtsmaßnahme.

Dabei kam es am 23. Oktober zum ersten Zwischenfall mit einem Airbus A330-300 von Korean Air, als das Flugzeug bei starken Winden und strömenden Regen nach zwei abgebrochenen Landeversuchen in Cebu auf dem Philippinen, beim dritten Anlauf von der Bahn abgekommen ist.

Das Flugzeug wurde bei dem Unfall in Cebu so schwer beschädigt, dass es von Korean Air abgeschrieben werden musste, aber zum Glück konnten alle Passagiere unverletzt das Flugzeug verlassen. Aktuell wird die Ursache des Unglücks untersucht.

Am 30. Oktober sollten ein anderer Airbus A330-300 von Korean Air von Seoul nach Sydney fliegen, allerdings gab es kurz nach dem Start Berichten zu folge einen lauten Knall und aus einem der Triebwerke seien Funken gesprüht.

Die Crew konnte das Triebwerk abschalten und ist 35 Minuten nach dem Start wieder sicher in Seoul gelandet. Von dort wurden die Passagiere mit einer Ersatzmaschine nach Sydney gebracht.

Nachdem auch bei dem zweiten Zwischenfall die Gründe ungeklärt sind, hat Korean Air nun alle Flugzeuge des Typs aus dem Verkehr gezogen. Ob es hier einen Zusammenhang gibt ist ungeklärt, allerdings hat Airbus volle Unterstützung bei den Untersuchungen angekündigt.

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Tatsächlich ist nicht im Ansatz geklärt ob die beiden Vorfälle der Korean Air Airbus A330 irgendetwas miteinander zu tun haben und ob man hier einen kausalen Zusammenhang konstruieren kann. Korean Air begründet das Grounding auch nur als Sicherheitsmaßnahme und gibt sonst auch keinen weiteren Grund zu Spekulationen, dass es hier einen Zusammenhang geben könnte.

Für mich persönlich wirkt es so, als sei das Grounding vor allem ein Signal an die Passagiere, dass Korean Air nun alles für die Sicherheit unternimmt. Dass hierbei das Image des Airbus A330 etwas in Korea leidet, nimmt man vermutlich in Kauf um das Image der Airline zu schützen.

Die Beschreibung der Zwischenfälle wirkt so als sei der Unfall auf Cebu vor allem auf die schlechten Wetterverhältnisse zurückzuführen und der Vorfall bei dem Flug nach Sydney auf ein Problem mit dem Triebwerk. Dass es hier wirklich ein systematisches Problem bei Airbus A330 geben könnte halte ich für sehr unwahrscheinlich, aber warten wir die Untersuchung der Vorfälle ab und wie lange Korean Air die Airbus A330 am Boden lässt.

Aktuell kann man es sich vermutlich sehr einfach leisten auf die Flugzeuge zu verzichten, denn Korean Air hat bei weitem noch nicht die Kapazitäten im Markt, die man vor der Pandemie hatte und die Flotte ist noch nicht voll ausgelastet.

Danke: Aerotelegraph

1 Kommentar

  1. Der kausale Zusammenhang ist recht leicht erkennbar, zumindest für die meisten aller Zwischenfälle mit koreanischen Airlines. Es liegt an der Cockpit Crew. Da ist nur einer der Chef! Alle anderen sind nur Schmuck am Nachthemd. Meist ist der Captain höheren Alters und setzt viel auf die moderne Technik, obwohl er sie keinesfalls versteht.
    Es gibt da eine sehr interessante Aufarbeitung zum Unfall von Asiana in San Francisco, da kommt mit 100% Sicherheit raus, daß es mehrfaches menschliches Versagen gab.
    Es ist schon sehr auffällig, wie oft koreanische Airlines in Unfälle verwickelt sind, das ist eigentlich Wahnsinn. Ende des letzten Jahrtausends war es so krass, daß Asiana zum Beispiel sehr viele Ausländer ans Steuerhorn gesetzt hat. Wobei das auch Zweifel hervorruft. Warum sollte ein Pilot aus UK oder US unbedingt für eine Airline aus Korea fliegen wollen? Wo doch dort bis heute immer noch Kriegszustand herrscht und nur ein Waffenstillstand verhandelt wurde. Warum haben diese Piloten zu Hause keinen Job? War da etwa was? Gibt es einen Grund, daß man in der Heimat vielleicht nicht mehr arbeiten darf?

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