Kurzes Vergnügen: Lufthansa streicht Langstrecke nach wenigen Monaten

Die Freude währte nur kurz: Lufthansa plant, die im Juni 2024 eingeführte Nonstop-Verbindung von Frankfurt (FRA) nach Minneapolis-St. Paul (MSP) im nächsten Jahr wieder einzustellen. Die Entscheidung, diese Langstrecke aufzugeben, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Lufthansa – wie viele andere Fluggesellschaften – noch mit den Folgen globaler Lieferengpässe zu kämpfen hat. Der Mangel an verfügbaren Flugzeugen sowie Verzögerungen bei Zertifizierungen beeinflussen das Streckennetz und fordern von der Airline eine strenge Priorisierung.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Lufthansa stoppt neue USA-Route: Die erst im Juni 2024 gestartete Verbindung von Frankfurt nach Minneapolis wird ab April 2025 eingestellt – voraussichtlich aufgrund von Flugzeugengpässen.
  • Discover Airlines übernimmt die Strecke: Statt Lufthansa wird ab Frühjahr 2025 Discover Airlines die Route bedienen, allerdings mit einem älteren Kabinenprodukt.
  • Mögliche Rückkehr 2026: Lufthansa plant, die Route nach einer Pause wieder aufzunehmen, sofern neue Maschinen verfügbar sind.

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Minneapolis und die angrenzende Hauptstadt St. Paul bilden gemeinsam die „Twin Cities“, eine bedeutende Metropolregion im Mittleren Westen der USA. Der Minneapolis-St. Paul International Airport ist außerdem ein großes Drehkreuz der Lufthansa-Konkurrentin Delta Air Lines. Daher war die Einführung der Lufthansa-Verbindung zwischen diesen beiden Hubs im Juni ein bedeutsamer Schritt, denn zuvor gab es jahrelang keine direkte Verbindung zwischen den beiden Flughäfen.

Einige Branchenportale berichteten, dass Lufthansa mit der Nachfrage und den Buchungszahlen durchaus zufrieden war: Im Juni und Juli 2024 lag die Auslastung auf der Strecke bei rund 83 Prozent. Doch offenbar war diese solide Auslastung nicht ausreichend, um die Verbindung dauerhaft im Flugplan zu halten. Ein Mangel an Flugzeugen, so ein Sprecher der Airline, machte eine langfristige Fortführung unmöglich. Auf der Strecke wird derzeit eine Boeing 787-9 eingesetzt. Diese Maschinen werden jedoch ab Frühjahr 2025 an anderer Stelle benötigt.

Discover Airlines übernimmt

Lufthansa hat bereits angekündigt, im Jahr 2026 auf die Route zurückkehren zu wollen, sobald mehr Flugzeuge zur Verfügung stehen. Bis dahin soll die Tochtergesellschaft Discover Airlines die Strecke übernehmen. Allerdings bedeutet die Übernahme durch Discover ein gewisses Downgrade für die Kunden: Die Boeing 787 von Lufthansa bietet eine moderne Business-Class-Kabine mit einer 1-2-1-Bestuhlung, die mehr Privatsphäre und Komfort ermöglicht. Discover hingegen verwendet die ältere 2-2-2-Konfiguration, die weniger Platz und Abgeschiedenheit bietet.

Parallel dazu wird auch Condor ab Mai 2025 wieder Direktflüge zwischen Frankfurt und Minneapolis im Programm haben. Das Jahr 2025 könnte also durchaus spannend werden, da Lufthansa eine mögliche Rückkehr im Jahr darauf prüft, aber bis dahin ihre Kapazitäten neu ordnet.

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Dass Lufthansa die Minneapolis-Strecke so früh aufgibt, ist eine Überraschung, insbesondere da die Nachfrage im Sommer stabil war. Es scheint, dass Lufthansa weniger die Auslastung als vielmehr der Flugzeugmangel zu schaffen macht, denn die Airline benötigt die Dreamliner während der Hauptreisezeit im Sommer auf anderen, stärker frequentierten Langstrecken.

Discover Airlines wird übernehmen, ob Lufthansa tatsächlich 2026 zurückkehrt, bleibt offen. Allerdings stehen die Chancen gut, wenn die vielen bestellten Airbus A350 und Boeing 787 dann endlich in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen.

Was aber wenn sich Delta dazu entscheidet ebenfalls in diesen Markt einzusteigen und zwischen Minneapolis und Frankfurt zu fliegen? Dagegen würde Lufthansa wohl alt aussehen und den Kürzeren ziehen.

 

Danke: Simple Flying

4 Kommentare

  1. Das Problem ist Hausgemacht.Denn wenn Mann Flugzeuge Jahrzehnte fliegt,und Meint ,da Sie ja bezahlt sind ,bringen Sie Geld,dann muss Mann sich nicht Wundern….747-8usw keiner wollte sie,,LH Hat sie…das ganze geht auf die Führung zurück..cullman,Abraham…usw…..und wer hat denn den Schlamassel mit der Cabine verzapft….Aber da Verliert keiner ein Wort drüber…Früher über andere gelacht,nur diese fliegen jetzt moderneren gerät

  2. Olá!
    Ich habe Ihren Newsletter gerne verfolgt, aber in Bezug auf Südamerika kam wenig Aktuelles vor. Jetzt wird der Direktflug von GRU nach MUC gestrichen und es ist keinen Kommentar wert.
    Schade. Darum nehme ich von Ihnen Abstand. Alles Gute.

  3. Bei aller Begeisterung für LH, aber eine lange überfällige Strecke wieder aufzugeben, nur weil der dort eingesetzte Dreamliner an anderer Stelle benötigt wird? Da muß ich mich wohl oder übel kritisch äußern; zumal der Dreamliner durchaus von einer anderen Strecke abgezogen werden kann: Beispielsweise auf der Strecke Frankfurt – Denver, wo derzeit ein A 340-600 eingesetzt wird, dieser kann doch ab Sommerflugplan von einem Jumbo, also 747-400 oder 747-8 ersetzt werden, was der Nachfrage am ehesten gerecht wird. Jedenfalls waren die Jumbos auf dieser Strecke das ganze Jahr nahezu immer voll. Eine Beibehaltung von Flug LH 482/483 wäre also möglich und absolut sinnvoll. Außerdem kann man die für 2025 zur Auslieferung anstehenden Dreamliner bis zur endgültigen Zulassung von Allegis mit der aktuellen Kabine ausstatten. Und was die 747-400/-8 angeht, so werden durch den möglichen Wegfall der Strecke Frankfurt – Schanghai Ende März mindestens 2 747-8 Kapazitäten frei, sodaß der Jumbo ab FRA auch nach Seattle zurückkehren könnte.

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