Kurzreview: Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Los Angeles

Swiss ist innerhalb der Lufthansa Gruppe so etwas wie die Premium-Luxus-Airline. Schließlich haben alle Langstreckenflugzeuge eine First Class und man hält in Zürich einiges auf sich. Und so umweht die Swiss First Class, die gewöhnliche Meilenbucher erfolgreich aussperrt, ein gewisser Nimbus. Im Folgenden beschreibe ich kurz, wie sich First Class bei Swiss anfühlt. Da es weder die erste noch einzige Review zur Swiss First Class ist, gehe ich hier nicht auf alle Details ein.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Los Angeles | Daten

Flugdaten
Flugnr.: LX40
Sitz: 1K (Fenster & Gang)
Reiseklasse: First Class
Konfiguration: 8 First Class
62 Business Class
24 Premium Economy
226 Economy Class
Buchungsart: Miles & More / Lufthansa App
Abflug (Tatsächlich): 14:00 (15:09)
Ankunft (Tatsächlich): 16:15 (16:37)
Reisezeit: 11:23 h
Vielfliegerprogramm & Status:
Gesammelte Meilen: 0
Flugzeug: Boeing 777-300ER
Registrierung: HB-JND
Alter: 8 Jahre
Champagner: Cuvée Louise 2016

 

Wer viel über die Swiss First Class wissen möchte, kann hier Reviews zu Flügen in der Boeing 777-300ER und im A330 sowie im A340 lesen.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Los Angeles | Buchung

Aufgrund einer Flugplanänderung wurde ich ca. zwei Wochen vor Abflug von der Lufthansa First Class in die Swiss First Class umgebucht. Das war auf so vielen Ebenen besser, denn Lufthansa hat bei der Buchung irgendetwas vermasselt. Meine ursprüngliche Sitzplatzreservierung ging verloren, der Sitz wurde neu vergeben und ich hatte einen Stehplatz in der First Class. Aber zum Glück gibt es auf der Strecke nach Los Angeles noch eine Alternative in der First Class – Swiss. Und so kam ich als statusloser Meilenbucher in den Genuss bei Swiss ganz vorne mit dabei zu sein.

Zum Zeitpunkt der Umbuchung war ich der einzige fest gebuchte Passagier in der First Class. Vier Sitze waren geblockt, ansonsten war wenig los. Das hatte jedoch nichts zu sagen, denn auf dem Flug war die First Class dann voll.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Los Angeles | Lounges

Swiss betreibt in Zürich zwei First Class Lounges. Eine bei den A Gates und eine im Satellitenterminal bei den E Gates. Nach meiner Ankunft aus Frankfurt durfte ich mich entscheiden erst einen Stopp in der First Class Lounge an den A Gates einzulegen oder direkt mit dem Heidiexpress zu den E Gates zu fahren.

Die Lounge an den A Gates war mittags bemerkenswert voll. Ein Elternpaar ließ ihr Kind die laut schreiend durch die Lounge rennen und ich bat darum, möglichst schnell zur anderen Lounge gefahren zu werden.

Zum verabredeten Zeitpunkt ging es dann durch viele Gänge zum Transferbus. Dort fand ich das Interieur, das die Flugzeugsitze der Swiss First Class rezipiert ansprechend.

Die Lounge an den E Gates ist für Aviation Fans ein Traum. Oberhalb der Gates mit tollem Blick auf die Taxiways und Startbahn – bei gutem Wetter kann es kaum etwas besseres geben. Zum Glück war es in der Lounge deutlich ruhiger. Das Catering war beeindruckend gut. An der Bar habe ich mir Mocktails nach eigenen Präferenzen mixen lassen – jeder war erfrischend und lecker.

Ich hatte sogar das Glück, ein Zimmer zu bekommen und dort in aller Ruhe chillen und mich dann auf den Flug vorbereiten zu können.

Leider bin ich den Mitarbeitern in der Lounge irgendwie durch die Lappen gegangen, denn anders als ich es in einer First Class Lounge gewohnt bin, fragte niemand, wann ich denn an Bord gehen möchte oder machte mich auf das beginnende Boarding aufmerksam.

Rückblickend hat an diesem Tag die Lufthansa First Class Lounge an den A Gates in Frankfurt den besten Service geboten.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Los Angeles | Boarding

Beim Boarding kam ich mitten in der Masse ins Flugzeug und als Vorletzter in die First Class. Dabei löste sich auch das Mysterium der vier geblockten Sitze: sie waren für Fotografen und Mitarbeiter einer Firma gebucht, die gerade in Monaco ein Fotoshootings mit Top-Top-Supermodels beendet hatten, reserviert. Woher ich das weiß? Die Herren haben es jedem Passagier in der First Class einzeln aufs Ohr gedrückt.

Ich richtete mich schnell am Platz ein, warme Nüsse und ein Getränk halfen, die Wartezeit bis zum Abflug zu vertreiben. Dazu trug auch der Kapitän bei, der jedem Passagier auf einem Tablet die Flugroute zeigte und verschiedene Daten und Informationen zum Flug parat hatte. Ein netter Touch, den ich außer bei Swiss bisher nur bei Air France erlebt habe.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Los Angeles | Catering

Das Catering bei Swiss hat mich überzeugt, wenngleich einige Gerichte auf der Speisekarte irgendwie das Cost-Cutting bis in die First Class Kabine brachten. Es gab eine Vorspeise mit Tomate und Scampo. Ja, richtig, Scampo ist der Singular von Scampi und so gab es in dem ganzen Glas mit Tomatenstückchen genau einen kleingehackten Scampo. Bemerkenswert.

Da ich (anscheinend als einziger First Class Gast seit einiger Zeit) mein Essen vorbestellt hatte, bekam ich auch genau das Gericht, das ich mir ausgesucht hatte.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Los Angeles | Service

Der Service der beiden Flugbegleiterinnen war der First Class entsprechend einwandfrei. Getränke wurden immer wieder aufgefüllt und alle Anliegen schnell erledigt. Einzig führten ein, zwei Missverständnisse dazu, dass ich mehr zu essen bekam als ich haben wollte. Aber das war eher angenehm als störend.

Anscheinend bestellt außer mir kaum jemand sein Essen in der First Class vor. Ich wurde, wie alle anderen Passagiere auch, nach meiner Menüauswahl gefragt. Und dann noch einmal, ob ich bei meiner Vorauswahl und Auswahl (identisch) bleiben wolle. Anscheinend waren die Purserin und ich nicht optimal synchronisiert.

Der Käsewagen bleibt weiterhin in der Garage, jetzt gibt es vorportionierte Teller mit einer Käseauswahl.

So toll der Service in der Luft ist, so nichtexistent war er nach der Ankunft in Los Angeles. Tür auf, Ade und Schluss.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Los Angeles | Frankfurtflyer Kommentar

Für mich war der Flug in der Swiss First Class ein gelungenes Erlebnis. Ob das Gebotene so viel mehr „premium“ ist als beim Kranich, darüber lässt sich vortrefflich streiten. Aus meiner Sicht hat die First Class bei Swiss den Vorteil, dass man sich dort suiteähnlich einen Kokon bauen kann und weniger von den Mitreisenden mitbekommt, wenn man es denn möchte. Allerdings hat auch das Grenzen, wie die Episode mit den Fotografen zeigt. Vielmehr mag die Laune und Serviceorientierung der Crew am Reisetag den Ausschlag geben, wie das Flugerlebnis ausfällt, denn in der First Class hängt für mich viel von der Crew ab.

Der Service von Swiss rund um den Flug, also die Betreuung in der Lounge und nach Ankunft, sind praktisch nicht existent. Das bekommen sogar einige Konkurrenten in Europa besser hin.

Nichtsdestotrotz ist die Swiss First eine tolle First Class und immer einen Flug wert.

 

Weitere Teile des Tripreports:

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2 Kommentare

  1. hört sich im gesamterlebnis wirklich nicht nach First Standard an. aber im Vergleich zu Emirates und cathay und anderen, kann man den LH Konzern definitiv nicht Premium nennen. die Fotos vom Essen hast du sensationell gemacht. die kalte Wurst und Fleischplatte hätte ich wohl nachbestellt, bis nix mehr an Bord gewesen wäre.

  2. Will ich nicht mit der grossen Masse im Heidi-Express zusammengepfercht zum Terminal E gefahren werden, so statte ich gleich als erstes der Lounge im A einen Besuch ab.
    Dort kann ich dann auch gleich die Modalitäten für den Transfer per schwarzer Limousine festlegen.

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