Review: Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Singapur

Nach nun drei Flügen bin ich endlich in Zürich, an dem Ort von wo aus mein erster First Class Flug mit der Swiss starten sollte, angekommen. Mehrere Monate habe ich mich auf den bevorstehenden Flug gefreut, denn mit einem Meilen-Upgrade konnte ich mir einen der acht Plätze auf dem Weg nach Singapur sichern.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Singapur | Die Zeit am Boden

Noch mit den netten Worten des Pursers im Ohr, begab ich mich auf die Suche nach der Swiss First Class Lounge im Terminal A. Diese liegt gut versteckt hinter einer unscheinbaren Tür und einem darauffolgenden Gang.

Bei der Ankunft wurde ich sehr herzlich begrüßt und auf ein köstliches Glas Champagner an der Bar eingeladen. Während ich jenes Glas genoss, wurden alle Formalitäten von der Lounge-Mitarbeiterin erledigt und ein Transfer in die First Class Lounge im Terminal E vorgemerkt. Die verbleibenden fünf Minuten bis zum Transfer vergingen mit einem weiteren Champagner und extrem leckerem Popcorn viel zu schnell. Falls Euch die Swiss First Class Lounge im Terminal A interessiert, kann ich Euch die Review von Nicole empfehlen.

Der Transfer-Desk war am Ende eines Ganges, welcher an der Business Class Lounge vorbeiführte. Dort wurden uns (ein weiterer Gast und ich) die Taschen von unserem Fahrer abgenommen, welcher uns zur privaten Passkontrolle und anschließend zum Fahrzeug brachte.

 

Die darauffolgende Fahrt war leider nicht sooo aufregend wie gedacht, da wir die meiste Zeit durch einen Tunnel gefahren sind und ich somit keine frei Sicht auf die ganzen Flugzeuge hatte. Gemütlich und vor allem exklusiv war dieses Erlebnis aber auf jeden Fall.

Angekommen in der Swiss First Class Lounge im Terminal E wollte ich etwas Essen und bog hinter dem riesigen Weinhumidor nach links in den Dining-Bereich ab. Dieser hat mich ebenso wie die Lounge selbst mit ihrem schlichten und sehr hochwertigen Design nachhaltig beeindruckt.

Mit einem Caesar-Salad gefolgt von Züricher Geschnetzeltem und einem kombinierten Wein- und Gintasting mit dem sehr aufgeweckten Kellner und den Gästen vom Nachbartisch, verging die Zeit erneut viel zu schnell und gegen 22:15 Uhr hieß es für mich: Boarding. Angenehmer habe ich noch nie mehrere Stunden am Flughafen verbracht und ich kann Euch nur empfehlen minimum vier Stunden Transferzeit einzuplanen.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Singapur | Boarding

Der Weg von der Lounge bis zum Gate bestand aus einer Fahrstuhlfahrt und 50 m Fußweg. Vor dem Gate standen eine Vielzahl an Reisenden, welche durch verschiedene Schlangen nach Gruppen sortiert wurden. Bei meiner Ankunft wurde gerade mit dem Boarding für Familien und Personen die auf Hilfe angewiesen sind begonnen. Wenige Augenblicke später wurden HON-Circle und First Class Passagiere gebeten einzusteigen. Somit konnte die eigentliche Reise nun beginnen.

An der Tür wurde ich wieder einmal sehr herzlich begrüßt und zu meinem Sitz an Bord der Boeing 777-300ER begleitet.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Singapur | Flugzeug und Kabine

Die Boeing 777-300ER ist das Flaggschiff der Langstreckenflotte der Swiss. Zwölf dieser Flugzeuge bedienen ab Zürich die Ziele: Hongkong, São Paulo, Bangkok, Los Angeles, Miami, Montreal, San Francisco und wie bei meinem Flug Singapur (Stand: vor Corona). An Bord des 73,9 m langen und knapp 900 km/h schnellen Flugzeug finden 340 Passagiere und 16 Crewmitglieder Platz. Während drei Piloten das Flugzeug fliegen, arbeiten 13 weitere Crewmitglieder für das Wohlergehen der Passagiere. Diese verteilen sich bei voller Auslastung auf acht Plätze in der First Class, 62 Plätze in der Business Class und weitere 270 Plätze in der Economy Class.

WOW beschreibt wahrscheinlich am besten meinen ersten Eindruck. Die Kabine wirkte durch die angenehme Farbwahl und das indirekte Licht der Lampen einladend und gemütlich. Auch der Sitz, in meinem Fall Platz 2A, sah zwar wuchtig aber sehr bequem aus.
Von den acht Semi-Suiten, welche in einem 1-2-1 Layout angeordnet waren, blieben 2D und G frei. Somit versprach es ein noch entspannterer Flug zu werden, da mein „Nachbarsitz“ frei blieb.

Die Kabine der First Class endete hinter meinem Sitz und war mittels einer Wand und eines Vorhanges zum „Stübli“ der Business Class abgetrennt. Lärm oder Licht von der Business Class drang zu keiner Zeit vor in die First Class. Ebenso wenig gab es Beeinträchtigungen bezüglich der Toiletten, denn die Swiss First Class in der Boeing 777 verfügt über zwei Toiletten, welche nur von den Gästen der First Class sowie den Piloten genutzt werden. Apropos Toiletten: Diese waren beide angenehm groß und immer im perfekten sauberen Zustand.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Singapur | Sitz

Platz ist hier das richtige Wort, denn davon hat man in der Swiss First Class eine ganze Menge. Nachdem ich Platz genommen hatte, wirkte der Sitz noch größer als schon vom Anblick her.

Dies ist jedoch auch kein Wunder, denn einem First Class Passagier steht ein 55,9 cm breiter und bis zu 203 cm langer Sitz zur Verfügung. Ergänzt wird dies noch durch die ganzen Ablageflächen neben dem Sitz. Also Platz gab es wirklich genug. Integriert in die Ablage waren die Sitz- und Bildschirm Steuerung, welche nur über die Fernbedienung funktionierte.

Meine persönlichen Highlights waren über den Sitz hinaus jedoch das Lichtkonzept, welches aus viel indirektem Licht bestand und somit nie geblendet, bzw. gestört hat; und auf jeden Fall der 32 Zoll große Bildschirm, welcher den Sitz ideal ergänzt und einem ein Kinofeeling gibt.

Seine wahre Stärke spielt der Sitz in der Nacht bzw. immer dann aus, wenn Ihr schlafen wollt. Mit 203 cm sollte keiner mit den Füßen am Hocker anstoßen oder mit dem Kopf am Sitz. Entgegen wirken hierbei auch die sehr bequemen Kissen. Zum Schlafen wird der angenehme Sitz mittels einer Matratze noch bequemer gemacht und bot zumindest mir den besten Schlaf, den ich bis jetzt an Bord eines Flugzeuges hatte.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Singapur | Service

Zur Begrüßung wurde mir ein Glas Champagner angeboten, welches ich natürlich gerne annahm. Auch ein kleiner Gruß aus der Küche wurde gereicht, ein sehr angenehmer Start.

Gleich im Anschluss stellten sich die zwei Flugbegleiter vor. Die Dame brachte mir die Speise und Getränke Karte und stellte sich humorvoll als fliegendes Urgestein vor. Ehrlich gesagt hätte sie meine Oma sein können, doch genau das brachte die Empathie zu ihr und mir gegenüber zeigte sie, wie sehr sie ihren Job noch liebt und genau das ist es ja, was jeder in seinem Job empfinden sollte. Der zweite Flugbegleiter der First Class war ein junger Mann, welcher mir den Pyjama der Firma Zimmerli und den Internet-Voucher überreichte. Auch er zeigte ab der ersten Minute, wie sehr ihm sein Job Spaß macht.

Die Zeit am Boden wurde mit Smalltalk mit dem Maitre de Cabine und später mit dem Kapitän verbracht. Ein wohl einzigartiges Erlebnis, wenn der Kapitän an den Platz kommt und einen persönlich begrüßt. Auch er hat einmal auf der Cessna 172 begonnen und fliegt sie bis heute, mal sehen wie lange ich der Cessna treu bleibe …

Noch am Boden wurde die Wünsche für das Abendessen abgefragt. Noch sehr gut gesättigt habe ich mich dennoch dazu entschieden, einiges aus dem Menü zu probieren.

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Wenige Minuten später rollten wir schon Richtung Startbahn und hoben in den Nachthimmel über Zürich ab.

Angekommen auf der Reiseflughöhe begann sofort der Service. Ganz filigran wurde der Tisch vor mir gedeckt und mein Aperitif gereicht. Auch das obligatorische heiße Tuch fehlte natürlich nicht.

Das Menü, welches aus Produkten aus dem schweizerischen Kanton Zug zubereitet wird, wurde mit Swiss Klassikern und einem Tagesgericht ergänzt, welches bei der Menü Wahl noch mal ausführlich vorgeschlagen wurde. So selbstverständlich wie der Kaviar in der Lufthansa First Class ist, ist es ebenso der Balik-Lachs in der Swiss First Class. Normalerweise bin ich kein Fisch-Freund, jedoch hat mich der Lachs geschmacklich überwältigt.

Immer präsent, jedoch nie aufdringlich waren beide Flugbegleiter, welche versuchten zügig durch das Menü zu kommen, um uns Gästen ein Maximum an Schlaf zu ermöglichen. So folgte auf den Balik-Lachs eine Weißweinsuppe mit Buttermilch und als Hauptgang das Tagesgericht, eine Art Roulade.

Alles hat wirklich vorzüglich geschmeckt, jedoch war ein „Verdauerli“, wie es die Flugbegleiterin anbot, wirklich nötig.

Kurze Zeit später wurde mir mein riesiges Bett zurechtgemacht, während ich mich umzog und wusch. Und damit ging sehr schnell, wie schon häufig an diesem Tag, der erste Teil des Fluges vorbei.

Nach der erholsamsten Nacht an Bord eines Flugzeuges wurde mir noch in der Galley ein „Wachmacher-Saft“ angeboten und gefragt, ob ich gleich oder später Frühstücken möchte. Als ich an meinem Platz wieder ankam war mein Sitz schon wieder aufgeräumt und mein Saft und Tee stand für mich bereit, um gemütlich in den Tag zu starten.

Rund eine Stunde später wurde die Kabine aufgehellt und die Plätze für das Frühstück vorbereitet. Gleichzeitig wurden gefragt, ob man Hilfe beim Ausfüllen der Einreisescheine benötigt.

 

Zum Frühstück bot das Menü erneut eine Auswahl an. Ich habe mich für ein Spiegelei mit Speck sowie einen sehr leckeren Joghurt mit Obst entschieden.

Ab da an verging die Zeit bis zum Landeanflug wieder einmal leider viel zu schnell und der Flug endete überpünktlich mit einer sanften Landung auf dem Flughafen in Singapur.

Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich nach Singapur | Frankfurtflyer Kommentar

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, denn leider verging die Zeit viel zu schnell. Alles begann mit dem Abschied in Zürich und zog sich bis zum Gepäckband in Singapur durch. Swiss bietet einen sehr kontinuierlichen perfekten Service, welcher zumindest bei mir voll und ganz funktioniert hat. Getoppt wurde alle durch den überaus freundlichen und proaktiven Service. Ich werde, sobald es mir wieder möglich ist, ordentlich Meilen sammeln, um mir genau dieses Erlebnis nochmal leisten zu können.

 

Alle Reviews des Tripreports findet Ihr hier:

4 Kommentare

  1. Man merkt, mit welcher Begeisterung du dabei bist. Kann das sehr gut verstehen, jetzt weiß ich auch wofür ich die Meilen sammeln werde.

    Bin neugierig auf die kommenden Berichte deiner Reise.

  2. Sehr schöner Artikel, da kommt wieder Fernweh auf!
    Ich klicke mich gerade durch das kommende Jahr und habe gesehen, dass manchmal der Unterschied zwischen den Preisen für Business- und für First Class nicht so riesig ist wie normal. Der Beitrag hier hat mich bestärkt, ernsthaft die First in Betracht zu ziehen, wenn es sich ergibt. 😉 Danke

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