Mit den neuen Versionen des Airbus A321 können Fluggesellschaften neue Märkte erschließen und Langstrecken von kleineren Airports anbieten. Die Versionen LR (Long Range) und XLR (Xtra Long Range) haben im Vergleich zu klassischen Langstreckenflugzeugen eine geringere Sitzplatzkapazität, mit der Reichweite der modernen Jets sind Flüge über den Atlantik kein Problem.
Genau dies nutzt SAS im kommenden Jahr und bietet ab April Flüge von kleineren skandinavischen Flughäfen nach New York an. Dreimal wöchentlich geht es dann von Aalborg in Dänemark und Göteborg in Schweden direkt in Richtung Big Apple und zurück. An Bord gibt es richtige Business-Sitze mit Schlaffunktion und weitere Annehmlichkeiten.
Airbus A321neo, LR & XLR
Schon 2014 wurde bekannt, dass der Flugzeughersteller die neuen Typen auf den Markt bringen möchte. Man wollte einen Nachfolger für Boeings Erfolgsmodell B757 entwickeln. Die Maschine ist und war insbesondere auf Mittelstrecken oder kurzen Langstrecken beliebt. Darauf gibt es mit den neuen A321-Typen eine Antwort, die in Zukunft noch wichtiger werden könnte.
SAS schwächelte bereits vor Beginn der Pandemie und leidet immer noch unter hohen Betriebskosten und der scharfen Konkurrenz. Derzeit will man das regionale Angebot in Skandinavien stärken, die Verantwortlichen sehen eine hohe Nachfrage an Sekundärstädten. Hier scheint der A321LR von der Größe her gut geeignet und bietet alle drei SAS-Reiseklassen Business, Plus und Go.
Insgesamt kann der Jet 157 Reisende befördern, dieser ist mit 22 Business-, 12 Plus- und 123 Go-Sitze konfiguriert. Jeder Platz ist mit IFE-Bildschirmen, PC-Stromversorgung bzw. Hi-Power-USB Schnittstellen ausgestattet. Das Moodlight sorgt für eine angenehmere Atmosphäre, die Maschinen bieten die Möglichkeit sich über WLAN mit dem Internet zu verbinden.
SAS feiert die Airbus A321LR Premiere | Echte Business Class im Schmalrumpfjet
New York ist ein Dauerbrenner bei Business-Reisenden und Touristen, von dem Flughafen Newark sind Anschlüsse mit dem Star Alliance Partner United machbar. Göteborg und Aalborg bieten samt dem Umland viele Möglichkeiten für amerikanische Touristen, man hofft aber auch auf Geschäftsreisende. Die Flüge werden jeweils montags, freitags und sonntags in Skandinavien starten und zum ersten Mal am 27. April 2023 abheben.
Langstrecken von kleineren Flughäfen | Frankfurtflyer Kommentar
Mit der Beschaffung von drei Airbus A321LR hatte SAS wohl ein gutes Händchen, vorausgesetzt die Kundschaft springt auf das neue Angebot auf. Doch in dem Bereich gibt es sicherlich zahlreiche Alternativen, TAP in Portugal macht es vor und fliegt damit entweder kleinere Städte in Brasilien an oder bietet erfolgreich Langstrecken vom kleineren Flughafen in Porto.
Auch kleinere deutsche Airports schielen auf dieses Fluggerät, damit wären zusätzliche Langstrecken von Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf oder Berlin wirtschaftlich machbar. Jetzt müssen sich nur noch die Airlines finden, die das auch wollen.
Würde ich gerne mal fliegen.
Hatten für Anfang Dezember extra einen Flug von Frankfurt nach New York mit SAS gebucht um auf dem Rückweg A321LR fliegen zu können. Dann wurde SK902 (EWR-CPH) aber leider abgesagt, unser Flug ging 7h früher als geplant und wir saßen „nur“ im A330.
…ich glaub ich muss das nochmal gezielt buchen 😀
Spannend.
Wie weit kommt man mit den XLR Flugzeugen? Bzw. welche Ziele wären von Deutschland aus möglich?
Und was würde das dann für das türkische und die arabischen Drehkreuze bedeuten?
Als „Frankfurtflyer“ 🙃 bin ich auch ein verwöhnter Direktflieger – was mich derzeit (noch) bei LH hält.
Was im Artikel nicht erwähnt wird ist, dass die verwendeten Business Sitze (wie auch bei TAP) eigentlich kein zeitgemäßes Produkt für die Langstrecke sind. Hier blendet den genügsamen Europäer der Wow-Effekt angesichts einer richtigen Business in einem Kleinraumflieger.
Der Kunde hat die Wahl zwischen 2-2 und einem Thronsitz mit sehr eingeschränktem Fußraum. Für Flüge bis 5h wäre das für europäische Airlines gegenüber der bisherigen EcoBestuhlung ein riesen Fortschritt, für die Langstrecke sind diese Sitze aber nicht der große Wurf.
Als Berliner wäre ich sehr dankbar wenn es mehr Langstreckenflüge vom BER gäbe. Momentan haben wir weniger als 10 “ Long Distance Destinations “ vom BER aus. Ich freue mich über jede Airline die mit dem A 321 LR oder dem A 321 XLR vom BER neue “ Long Distance Destinations aufnimmt „