Die Hälfte der Laudamotion Flotte gehört der Lufthansa, welche die Jets vor der geplanten Übernahme von NIKI bereits dem Leasinggeber abgekauft hat. Nachdem die Übernahme von NIKI durch Lufthansa geplatzt ist, wurde Lufthansa von der EU Kommission dazu verpflichtet, die Jets an den neuen Besitzer von NIKI weiterzugeben. Lufthansa hatte die Jets damals Niki Lauda für die neue Laudamotion zum Kauf angeboten, aber man hat es in Österreich vorgesehen, dass die Jets von Lufthansa geleast werden.
Letzte Woche hat Lufthansa überraschend bekanntgegeben, dass man von Laudamotion die neun Airbus Flugzeug sofort zurückfordern würde, da fällige Leasingraten nicht bezahlt worden sind und man daher den Leasingvertrag mit sofortiger Wirkung gekündigt hätte. Die Flugzeuge sollen nun zur Eurowings wechseln, welche ebenfalls Bedarf an neuen Flugzeugen hätte.
Laudamotion oder vielmehr Ryanair, welche Laudamotion zu 75% übernehmen wollen, haben der Darstellung von Lufthansa widersprochen und angemahnt, dass Zahlungen für wetlease Flüge inHhöhe von 1,5 Millionen Euro von Lufthansa an Laudamotion künstlich verzögert wurden. Laudamotion hatte für Eurowings Flüge im Wetlease, also samt Crew durchgeführt.
Am 20. Juli war der erste Verhandlungstermin bei Gericht, bei welchem man sich auf den 19. November vertagt hat. Solange keine Klärung vorliegt darf Laudamotion die Flugzeuge auch behalten, so dass momentan nicht damit zu rechnen ist, dass diesen Sommer noch ein Großteil der Laudamotion Flüge durch zu wenig Fluggeräte ausfällt.
Laut einer internen E-Mail an seine Mitarbeiter hat Laudamotion geschrieben, dass Lufthansa von einem britischen Richter angewiesen worden sei „keine weiteren Handlungen vorzunehmen, die den Flugbetrieb der österreichischen Ryanair-Tochter stören“.
Laudamotion macht deutlich mehr Verlust als erwartet
Besonders für Ryanair ist es nur ein kleiner Sieg, dass man die Lufthansa Jets für Laudamotion nun vorerst behalten darf. Die Tochter aus Österreich hat in ihren ersten Betriebsmonaten deutlich mehr Verlust gemacht, als erwartet. So musste man den erwarteten Verlust von 100 Millionen Euro auf 150 Millionen Euro für 2018 nach oben korrigieren.
Ryanair geht allerdings davon aus, dass man nach der sehr schweren Anfangsphase von Laudamotion in 2020 bereits schwarze Zahlen schreiben wird und hält an der Airline und Strategie fest.
Laudamotion darf Lufthansa Jets (vorerst) behalten | Frankfurtflyer Kommentar
Die Entwicklung um die ehemalige NIKI und nun Laudamotion ist schon fast die Telenovela der Airline Industrie. Hier gab es bereits so viele unerwartete Überraschungen und Wendungen, dass ich es schon fast nicht mehr erwarten kann, was als nächstes passiert ;).
Vorerst kann Laudamotion wie geplant weiterfliegen und muss keine Jets an Lufthansa zurückgeben. Vor November wird es hier wohl keine neuen Entwicklungen mehr geben.
Antworten