Lichter aus in MUC, Heizung runter am BER | Der Wintersparmodus kommt

"Die letzte Generation" stört am Flughafen München die Flugverkehr zu Pfingsten. Foto: Flughafen München

Mehrere Länder haben verschiedene Maßnahmen beschlossen, um Energie zu sparen und unabhängiger von russischem Gas zu werden. Einige öffentliche Gebäude wurden bereits in diesem Sommer weniger heruntergekühlt, im Winter soll im Gegenzug die Heizung in den Sparmodus. Auch die deutschen Flughäfen machen mit und prüfen diverse Möglichkeiten um sich einzuschränken.

In Deutschland tritt demnächst eine Einsparverordnung in Kraft, öffentliche Gebäude dürfen dann auf maximal 19 Grad geheizt werden, Ladentüren sollen nicht mehr offen stehen, Reklametafeln bleiben nachts dunkel. Am Flughafen München will man mitmachen und hat schon mehrere Lichtpunkte und beleuchtete Schilder ausgeschaltet.

Auch das markante Glasdach im Übergang zwischen den Terminals wird nicht mehr beleuchtet, die große Decke über dem Airport Center bleibt künftig dunkel. Das Licht in einigen Parkeinrichtungen wurde ebenfalls reduziert. Der Betreiber gibt an, daß die Einsparung dem Verbrauch von circa 850 Haushalten entspricht.

Flughäfen wie Köln/Bonn und Berlin machen mit und drehen die Temperatur runter. Die Betreiber der Airports wollen sich an dem Richtwert von 19 Grad orientieren und die Heizanlagen in den Terminals entsprechend einstellen. Andere Airports analysieren noch welches Sparpotenzial vertretbar ist, wie der aeroTELEGRAPH berichtet, haben sich Düsseldorf und Stuttgart diesbezüglich noch nicht festgelegt.

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sucht man derzeit auch noch nach weiteren Möglichkeiten den Verbrauch zu reduzieren, Ziel sei es dort etwa 15 Prozent weniger Energie zu verbrauchen. 

Lichter aus in MUC, Heizung runter am BER | Frankfurtflyer Kommentar

Solche Einsparungen werden von manchen als Tropfen auf den heißen Stein bezeichnet, dennoch fühlt man sich verpflichtet etwas zu verändern. Alle wollen mitmachen, an den Flughäfen mit den riesigen Terminals, zahlreichen Büros, Geschäften und sonstigen Anlagen gibt es bestimmt noch etwas Einsparpotenzial.

Längst haben die meisten die Lampen oder Reklameschilder auf Sparlampen umgestellt und den Verbrauch reduziert, um diesen weiter zu drücken bleibt also nur noch der Aus-Knopf. Bei der Heizung geht sicher noch etwas mehr, wobei nicht alle damit einverstanden sein dürften.

In den Terminals werden 2-3 Grad weniger nicht so auffallen, viele Passagiere betreten die Hallen in der kalten Jahreszeit ohnehin in Jacken. Die Mitarbeiter, die den ganzen Tag mit leichten Tätigkeiten im Büro sitzen, sehen das wahrscheinlich anders. Aber hier spielt die Signalwirkung eine nicht zu unterschätzende Rolle.

 

 

8 Kommentare

  1. Selbst wenn es Deutschland weit betrachtet nur ein paar Tropfen sein sollten. Viele Tropfen machen den Eimer voll. Und JEDER kann einen Tropfen beitragen…..

    • Wie groß ist denn der Eimer, und wie viele Tropfen braucht es bis er voll ist?

      Muss aber gestehen: Als Passagier freue ich mich über die 19 Grad, das macht mir das Reisen im Winter deutlich angenehmer.

  2. Das Licht in bestimmten Bereichen herunterzudrehen finde ich allerdings mehr als schwierig. Parkgaragen z.B., hier geht es auch um Sicherheit. Genauso wie bei Straßenbeleuchtung. Die Polizei empfiehlt nur in gut beleuchteten Gegenden unterwegs zu sein, aber das Licht wird abgedreht? Gerne kann man mehr mit Bewegungsmeldern machen, aber das pauschale Abdrehen oder Abdunkeln von relevanter Beleuchtung sehe ich doch kritisch, besonders als alleinreisende Frau.

    • Klar. Es gibt allerdings auch Lichter, auf die wirklich gut verzichtet werden kann. Leuchtwerbung zu allen Tages- und Nachtzeiten gehört dazu.

      Das mit der Frage des Verhältnisses zwischen Sicherheit und Enerieaufwand zur Straßenbeleuchtung gab es in meiner Jugendzeit einmal. Wirklich Jugendzeit, so etwa 1970 in der DDR. Elektroenergiemangel gab es immer, aber im Winter etwa um diese Jahreszahl war es besonders schlimm. Nachts ist ja niemand unterwegs. Also gab es den glorreichen Beschluss, wirklich alle Straßenbeleuchtung zwischen 0:00 und 6:00 Uhr auszuschalten.

      Von irgendwelchen kriminellen Problemen ist mir nichts bekannt, aber …

      Man sah wirklich fast nichts, jedenfalls schon in der ersten Nebenstraße. Durfte ich selbst auch als Zeitungsausträger im Nebenjob ausprobieren. „Nichts“ heißt eben auch, man sah die diversen Stolperfallen nicht. Es waren in der genannten nächtlichen Zeit tatsächlich nicht so viele Bürger unterwegs, die geringe Zahl der Passanten reichte dennoch für eine rapide steigende Zahl an Prellungen bis Knochenbrüchen, speziell bei der im Winter zumindest seinerzeit noch auftretenden Glätte.

      Die Dunkelphase hielt etwa drei Wochen vor …

  3. Besteht doch noch eine kleine Hoffnung, dass am 10. Dezember zum Meeting mindestens die Bar im Airport-Hilton in MUC im Kerzenschein erstrahlt und bis dahin nicht alles in tiefste „Polarnacht“ gehüllt ist ?
    Evtl.Stirnlampen mitbringen ?
    Fertig Ironie.

  4. Einfach nur traurig , es wird alles eingespart und es wird alles immer teurer . Komischer Weise wächst im Gegenzug die Anzahl der Millionäre in Deutschland aber auch die Anzahl der Obdachlosen …. finde den Fehler !!!!!!

  5. In Deutschland geht das Licht aus!

    Hätte nie gedacht, dass der Spruch in 2022 schon wörtlich zu nehmen ist.
    Vorhersehbar war es, aber nicht in dieser Geschwindigkeit.
    Bei diesem Beispiel noch verkraftbar, wenn man nicht dort arbeiten muss. Bei unseren Industriebetrieben wird die Schnapsidee jedoch sehr, sehr teuer werden für das ganze Land bzw. die, die hier den Laden noch am Laufen halten.

    Also geht’s im Winterurlaub wieder raus aus der EU. Wenigstens ein paar Wochen im Jahr Normalität. Sei es bei Corona, öffentlichem Leben, Versorgungssicherheit und kein solidarischer Selbstmord.

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