LOT möchte drei Boeing 777-200er von Singapore Airlines übernehmen

Im LOT Dreamliner geht es zum Beispiel nach Los Angeles. Foto: LOT

Das polnische Star Alliance Mitglied LOT ist in den letzten Jahren massiv gewachsen und hat besonders das Langstreckennetz weiter ausgebaut. Vor weniger als zehn Jahren flog man noch mit einer Handvoll, alternder Boeing 767-300 um die Welt und inzwischen hat LOT 15 top moderne Boeing 787 „Dreamliner“ in der Flotte.

Allerdings will LOT noch weiter wachsen und man hat schon offen darüber geredet, dass man demnächst eine größere Bestellung bei Airbus oder Boeing für neue Langstreckenflugzeuge wie der Boeing 787-9 oder dem Airbus A350-900 abgeben könnte.

Aktuell hat LOT noch zwei Boeing 787-9 bei Boeing geordert, welche in den kommenden Monaten ausgeliefert werden sollen. Damit steht der Kurs bei LOT ganz klar auf Wachstum, allerdings machen die Triebwerke der Dreamliner gewisse Probleme, was das Wachstum von LOT einschränkt. So haben alle Boeing 787 weltweit einen höheren Verschleiß in den Triebwerken als erwartet, wodurch die Flugzeuge häufiger als geplant in die Wartung müssen.

Für LOT stellen diese zusätzlichen Wartungen ein ganz entscheidendes Problem dar, denn die Airline hat nicht die operativen Reserven um die hierdurch ausfallenden Flugzeuge zu ersetzen. Daher hat LOT bereites mehrere Flugzeuge von anderen Gesellschaften im Wetleasing anmieten müssen um den Flugplan aufrecht zu erhalten. So fliegt zum Beispiel Air Belgium im Wetleasing für LOT ab Warschau.

Genau hier kommen nun wohl die Boeing 777-200er von Singapore Airlines ins Spiel, welche gerade im Alter von zehn Jahren von Singapore Airlines an den Leasinggeber zurückgegeben werden, denn Singapore Airlines ersetzt diese mit dem Airbus A350-900. Laut polnischen Medienberichten möchte LOT drei dieser Boeing 777-200er von Singapore Airlines für drei Jahre leasen um die fehlenden Kapazitäten der Dreamliner aufzufangen.

Angeblich sollen die Flugzeuge zwar die Lackierung von LOT tragen und auch die Crews und der Bordservice wird von LOT kommen, allerdings wird man wohl die Kabine von Singapore Airlines behalten, was in diesem Fall besonders in der Business Class ein deutliches Upgrade bedeutet.

LOT fliegt im Dreamliner eine Business Class mit einer 2-2-2 Bestuhlung, während die Singapore Airlines 777-200er mit einer 1-2-1 Bestuhlung ein deutlich luxuriöseres Produkt bieten.

Einzig dass die Singapore Airlines Boeing 777-200er keine Premium Economy Class Kabine haben, könnte für LOT eine Schwierigkeit darstellen, denn LOT bietet seit Jahren auf allen Langstrecken die Zwischenklasse an. Möglicherweise wird man hier aber doch einige Economy Class Reihen gegen Premium Economy Class Sessel tauschen.

LOT möchte drei Boeing 777-200er von Singapore Airlines übernehmen | Frankfurtflyer Kommentar

Aktuell gibt es von LOT selbst noch keine Bestätigung darüber, dass man wirklich die Boeing 777-200er von Singapore Airlines übernehmen wird, allerdings sind diese Gerüchte außerordentlich konkret und es sollen bereits Piloten von LOT für die Boeing 777 trainiert worden sein, was tatsächlich dafür spricht, dass man die 777 bekommt.

LOT bietet regelmäßig sehr gute Preise nach Nordamerika und nach Asien an und wenn man hier dann auch noch in der exzellenten Kabine von Singapore Airlines reisen kann, dann ist dies für die Passagiere sicher sehr angenehm.

Für LOT macht diese Lösung vermutlich auch viel Sinn, denn es ist vermutlich deutlich günstiger drei Boeing 777 für drei Jahre zu leasen und selbst zu betreiben, als bei Air Belgium Airbus A340-300 inklusive Crew anzumieten, was man eigentlich nur macht, wenn man keine andere Option hat.

Danke: OMAAT

 

2 Kommentare

  1. In eben dieser 772 von Singapore Airlines bin ich vor einiger Zeit einmal in der Business von Kopenhagen nach Singapur geflogen. Was soll ich sagen? Es war mein bester Businessclassflug ever. Toller, extrem breiter Sitz, Essen und Service absolut superb. Wenn das Produkt zumindest in der Kabine nun bei der LOT 1:1 übernommen wird und dann wäre das sehr interessant für die Kunden. Aber auch das Ecoprodukt konnte ich mal kennenlernen, auch dieses war war wirklich gut – viel Beinfreiheit und eine 3-3-3 Konfiguration anstatt 3-4-3, da lies es sich auch 12 h lang gut aushalten. Im Vergleich zur 343 von der Air Belgium oder der White ist das natürlich ein in Quantensprung für die LOT. Kritisch würde ich das allerdings im Sinne der Corporate Identity sehen, denn optisch dürfte das sicherlich etwas zusammen gewürfelt wirken: aussen LOT, innen SQ. Umso unverständlicher, weil man ja gerade mit der Lufthansa wegen eines CI Themas im Clinch liegt, bei welchem die LOT ja auf Verwechslungsgefahr bezüglich ihrer optischen Erscheinung, konkret des Logos verweist.

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