Lufthansa Airbus A340-600 | Wetten dass er noch eine Weile bleibt?

Foto: Lufthansa, D-AIHB

Totgesagte leben länger und das gilt nicht nur für den Airbus A380. Lufthansa hatte den Superjumbo in der Pandemie gegroundet und die Rückkehr sogar eine Weile gänzlich ausgeschlossen. Auch der Airbus A340-600 wurde damals aus dem Verkehr gezogen und in die Wüste gestellt. Dem Management war dieser zu groß und zu unwirtschaftlich, es gab erheblichen Zweifel dass man die Kapazitäten so schnell wieder benötigen würde. Doch es kam anders, die beiden vierstrahligen Modelle sind längst wieder zurück. Im nächsten Jahr soll es aber für den A340-600 vorbei sein, die Ausflottung läuft bereits. Ich halte dagegen und sehe gute Chancen für eine weitere Verlängerung.

Erfolglos- nur nicht bei Lufthansa

Der Airbus A340-600 hat sich schnell als Ladenhüter entpuppt. Für Lufthansa war der Flugzeugtyp aber auf mehreren Routen nicht mehr wegzudenken. Ein Großteil der 17 Maschinen bildete am Drehkreuz München das Rückgrat der Interkontinentalflotte. Insbesondere die entfernteren Ziele an der Westküste, in Südamerika und Asien wurden mit dem langen Flieger bedient.

Foto: Lufthansa Airbus A340-600

Doch dann kam die Pandemie und das vorübergehende Aus. Eine Rückkehr wurde mehrfach ausgeschlossen bis sich die Nachfrage überraschend schnell erholte und neue Flugzeuge verspätet zugestellt wurden. Es entstand eine Lücke, das Management ließ die alten Vierstrahler aufwendig und teuer reaktivieren. Inzwischen sind wieder alle verbliebenen acht Airbus A380 zurück im Dienst, diese sollen noch eine Weile bleiben und bekommen daher auch eine frischere Business Class.

Nichts ist unmöglich

Für den „346er“ soll es aber bald endgültog vorbei sein, die ersten zwei der insgesamt zehn reaktivierten Exemplare sind auch schon wieder auf dem Wüstenparkplatz in Spanien. In München hat man sich schon im letzten Jahr von der Teilflotte getrennt, der dort vorherrschende Airbus A350 bietet ähnliche Kapazitäten und eine hohe Reichweite bei deutlich niedrigerem Kerosinverbrauch.

Die verbliebenen acht A340-600-Jets sind nun in Frankfurt unterwegs, drei weitere sollen noch in diesem Jahr ausgemustert werden. Inzwischen steht auch schon fest, auf welchen Routen der 600er abgezogen wird. Die Flüge von und nach Hongkong, Bangalore, Riad und Dammam sowie Shanghai werden dann von anderen Typen bedient. Die Strecken zwischen Frankfurt und Boston, Chicago und Denver werden mit Beginn des kommenden Winterflugplans auf andere Muster umgestellt.

Als Ersatz will Lufthansa in erster Linie auf Boeing 747 und Airbus A330 sowie 340-300 zurückgreifen. Diese Lücken werden dann wiederum mit sechs Airbus A350 aus München und neuen Boeing 787 gestopft. Doch wenn die A350 wieder in München gebraucht werden oder sich die Dreamliner weiter verspäten, wird man Airbus A340-600 sicherlich noch ein weiteres Mal in die Verlängerung schicken.

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Was interessiert uns das Geschwätz von gestern? Eine solche Aussage hat nicht nur Karl Lagerfeld getroffen, dieser Spruch könnte sich auf einige Lufthansa-Bosse zuschreiben lassen. Aber gut, die Entscheidung, die betagten Flugzeuge aus dem Deep Storage zu holen, war sicher nicht leicht – Aufwand und Kosten waren enorm.

Nun sind sie zurück, schlucken viel Kerosin und sind teuer in der Wartung. Lufthansa kann das zumindest teilweise mit Kompensationszahlungen finanzieren, die aufgrund der verspäteten Zustellung neuer Flugzeuge ausgezahlt wurden.

Ohne die A340 und A380 hätte man beim Kranich einzelne Strecken aufgeben und sich wohl aus diversen Märkten zurückziehen müssen. Nun sind sie da und werden sinnvollerweise auch geflogen, wobei man den Airbus A340-600 gerade Stück für Stück ausflottet. Auch wenn der Zeitplan aktuell noch eingehalten wird – ich bin skeptisch und glaube an eine Verlängerung.

1 Kommentar

  1. Bin im November noch RUH-FRA im A346 in der F geflogen. Schönes Flugzeug – allerdings fliege ich 1.000x lieber im A350. Warum? Das ist einfach das leiseste Flugzeug für den Fluggast. Der A380 ist auch nicht schlecht aber doch etwas lauter. Die B787 geht gerade noch, aber alle anderen Flieger versuche auf der Langstrecke zu meiden – im Wesentlichen wegen der Geräuschkulisse.

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