Die Preise in der Economy Class sind in den letzten Jahren fast im freien Fall und für 300 Euro einen Hin- und Rückflug über den Atlantik zu buchen ist heute eher die Regel, als ein Error Fare. Auch die Lufthansa kann sich diesem Trend nicht widersetzen, was die Einführung von den Light Tarifen ohne Gepäck auch auf der Langstrecke zur Folge hatte. Allerdings will man hier wohl noch weiter optimieren und Lufthansa arbeitet an einem neuen Economy Class Service.
So will man zukünftig auf „kleineren Langsteckenflugzeugen“, wie dem Airbus A330-300, Airbus A340-300/ 600 und dem Airbus A350-900 einen Flugbegleiter einsparen. Dies bedeutet natürlich auch, dass die Arbeit der Flugbegleiter neu organisiert werden muss. Hier will Lufthansa wohl mit einem neuen, bzw. veränderten Economy Class Service ansetzen.
Wir haben den Prozess gestartet. Wir schauen kontinuierlich, wie wir die Gäste noch besser und effizienter betreuen können», bestätigt ein Sprecher gegenüber aeroTELEGRAPH
Dies bedeutet allerdings nicht zwingend, dass wir bald einen komplett umgekrempelten Service in der Lufthansa Economy Class sehen werden. Vielmehr überlegt man, wie man die Flugbegleiter in ihrer Arbeit entlasten kann und Arbeitsschritte vereinfachen und vorarbeiten kann.
Eine sehr konkrete Idee scheint z.B. zu sein, dass man Kopfhörer nicht nach dem Start persönlich verteilt, sondern schon vor dem Start auf jedem Sitzplatz platziert, z.B. mit einer kleinen Flasche Wasser. Dies würde direkt zwei Arbeitsschritte aus dem Service in der Luft auf den Boden verlagern.
Auch gibt es anscheinend Überlegungen, dass man das kürzlich überarbeitete Economy Class Geschirr noch einmal anpasst, um die Tabletts kleiner zu machen. Hierdurch kann man mehr Tabletts in einem Trolley lagern, was den Flugbegleitern Wege spart.
Auch Konzepte, wie das Bestellen von Getränken direkt über das In-Flight Entertainment sind hier ein technologischer Ansatz. So müssten die Flugbegleiter nicht mehr bei einem Getränkewunsch in die Kabine kommen, ihn aufnehmen und dann servieren, sondern könnten ihn direkt zum Passagier an den Platz bringen.
KLM als Vorbild für Lufthansa Economy Service?
Genau den Schritt, welchen Lufthansa nun gehen will, ist KLM diesen Sommer gegangen und hat die Besatzung auf Langstreckenflügen um einen Flugbegleiter reduziert. Seither liegen schon beim Boarding auf jedem Sitz neben einer Decke und Kissen, die Kopfhörer, eine Wasserflasche und ein Erfrischungstuch bereit. Dies spart gleich drei Arbeitsschritte im Service ein.
Lufthansa arbeitet an einem neuen Economy Class Service | Frankfurtflyer Kommentar
Ich bin sehr gespannt, wie Lufthansa den Economy Class Service neu organisieren wird. Es ist klar, dass es zu Veränderungen kommen muss, wenn man einen Flugbegleiter einspaart. Lufthansa hat aber versprochen: „Die Änderungen sind im Interesse des Kunden“. Möglicherweise wird man hier allerdings wirklich mit neuen innovativen Konzepten aufwarten.
So könnte ich mir vorstellen, dass die Passagiere vor ihrem Flug ihre Mahlzeit schon online auswählen. So kann man die Beladung reduzieren und man muss weniger überzählige Mahlzeiten vorbereiten, was wiederum Kosten reduziert.
So lange der Service nicht nachlässt ist es mir im Grunde auch fast egal. Mich interessiert wie klein die Tablets in der Economy noch werden.
Ich kann mir vorstellen, das die Stewardess eher häufiger laufen müssen, wenn man Getränke via Bildschirm direkt am Platz bestellen können. Ich zB warte bisher immer bis die ihre reguläre Tour machen und bestelle auf einen Schlag mehr Getränke. Könnte ich es am Platz bestellen wäre ich in der Versuchung mir immer etwas zu bestellen, wenn mit gerade danach ist.
Das ist ein guter Punkt. Ähnliches hatte ich bei Virgin America/ Alaska. Man konnte über den Monitor bestellen. Serviert wurde dann das passende Getränk während der Getränkerunde und nicht individuell. Man muss aber auch anmerken, dass es ein kurzer Flug von San Francisco nach San Diego war.