Die Luftfahrt wird gerne als Klimakiller Nummer 1 betitelt und auch wenn dies mit einem Anteil von nur etwas über 2% des jährlichen CO2 Ausstoßes auf der Erde natürlich absoluter Schwachsinn ist, ist man sich in der Branche durchaus bewusst, dass man auch einen Beitrag hin zu einer nachhaltigen Zukunft leisten muss.
Hierbei will die gesamte Luftfahrtindustrie, besonders in Europa, in den kommenden Jahren massiv CO2 einsparen und auch die Emission von anderen Treibstoffgasen reduzieren. Hierfür wird man zum einen natürlich auf moderne und deutlich sparsamere Flugzeuge setzen, aber besonders auch alternative Treibstoffe spielen bei dem Ziel der Luftfahrt, bis 2050 komplett CO2-neutral zu werden eine entscheidende Rolle.
Am Sonntag den 29. November ist nun zum ersten Mal eine Boeing 777F von Lufthansa Cargo von Frankfurt nach Shanghai gestartet und sowohl der Hin- und Rückflug werden mit Bio Treibstoff durchgeführt, was die CO2 Bilanz der Flüge auf null setzt und ein wichtiger Schritt hin zu dieser Technik ist.
Bundesverkehrsminister Scheuer:
Lufthansa Cargo und DB Schenker stellen sich auch in der schwersten Krise, die die Luftfahrt je getroffen hat, ihrer Verantwortung für den Klimaschutz und führen einen ersten Frachtflug von Frankfurt nach Shanghai vollständig mit nachhaltigem alternativem Treibstoff durch. Das ist gerade jetzt ein wichtiges Signal, dass die Unternehmen trotz aller Sorgen in die Zukunft blicken und wichtige Schritte angehen, die Luftfahrt nachhaltiger zu machen.
Dabei transportierte die Boeing 777F unter anderem wichtige medizinische Güter von Siemens Healthineers, welche so zeitkritisch sind, dass man sie auch in Zukunft zwingend mit dem Flugzeug transportieren muss.
Dr. Frank Debus, Head of Customer Services Managed Logistics bei Siemens Healthineers:
Unsere medizintechnischen Systeme und wichtige Ersatzteile dorthin zu bringen, wo sie dringend benötigt werden und stets ein verlässlicher Partner für unsere Kunden und deren Patienten zu sein, hat für uns oberste Priorität. Umso mehr freuen wir uns, dass unsere Logistikpartner ein wichtiges Zeichen setzen, und den Luftfrachtverkehr künftig klimafreundlicher gestalten möchten. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Transportwege.
So funktioniert der Bio Treibstoff
Grundsätzlich stoßen Flugzeuge, welche mit modernen Biotreibstoff betankt werden immer noch CO2 bei der Verbrennung in den Triebwerken aus, allerdings wurde das CO2, welches man hier ausstößt erst kurz vorher der Atmosphäre entnommen, weshalb die CO2 Bilanz der Flüge neutral ist.
Auf den Flügen von Lufthansa Cargo wurden SAF Treibstoff eingesetzt. Sustainable Aviation Fuel (SAF) bezeichnet nachhaltiges synthetisches Kerosin. Es wird derzeit hauptsächlich aus Biomasse, beispielsweise aus nachhaltigen oder wieder verwertbaren Pflanzen- und Speiseölen hergestellt. Zukünftig werden auch nicht-pflanzenbasierte regenerative Kraftstoffe verfügbar sein. Das bekannteste Herstellungsverfahren hierfür ist das sogenannte Power-to-Liquid-Konzept (PtL) auf Basis von regenerativem Strom, Wasser und CO2.
Durch den Einsatz von SAF wird der fossile CO2-Ausstoß eines Fluges mit herkömmlichem Kerosin vollständig vermieden. Bei der Verbrennung im Triebwerk wird ausschließlich CO2 freigesetzt, das zuvor der Atmosphäre entzogen wurde, zum Beispiel beim Wachstum der Pflanzen. SAF ist damit die erste wirkliche Alternative zu fossilem Flugtreibstoff und der Schlüssel zu klimafreundlichem, CO2-neutralem Flugverkehr.
Lufthansa Cargo führt erste vollständig CO2 neutrale Flüge durch | Frankfurtflyer Kommentar
Auch in der Luftfahrt spielt das Thema Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle und man bietet hier inzwischen durchaus zukunftsfähige Konzepte an, wie man in der Luftfahrt in kurzer Zeit die CO2 Bilanz deutlich verbessern kann und bis spätestens 2050 will die Branche sogar klimaneutral fliegen, was ein absoluter Kraftakt wird.
Es sind Tests wie diese, welche die Machbarkeit eines solchen Wandels in der Luftfahrt unter Beweis stellen. Auch wenn es für die Branche eine Kraftanstrengung werden wird und auch einiges an Geld verschlingt, möglich ist das CO2-neutrale Fliegen schon jetzt.
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