Die Luftfahrt weltweit wird gerade herunter gefahren und besonders durch den Einreisestopp der USA, können europäische Airlines kaum noch Langstrecken auf den sehr rentablen Strecken nach Nordamerika anbieten. Gerade Lufthansa ist hiervon sehr schwer getroffen, denn der Sektor zwischen Europa und den USA ist der mit Abstand wichtigste für den Konzern.
Auch wenn Lufthansa nun vermutlich unzählige Flugzeuge am Boden lassen muss und sich in eine schweren Krise befindet, könnte es gerade im Lufthansa Konzern mit Lufthansa Cargo einen großen Gewinner geben. Zwar sind Passagierflüge in die USA ausgesetzt, Waren können aber weiterhin ohne Einschränkungen geflogen werden und auch die Crews dürfen in die USA einreisen, womit es für Lufthansa Cargo kein Problem ist, Flüge in die USA durchzuführen.
Die Nachfrage nach Frachtflügen zwischen Europa und den USA ist nun dramatisch angestiegen, denn der Wegfall der Passagierflüge bedeutet eine deutliche Reduzierung der verfügbaren Kapazitäten in die USA. Fast jeder Passagierflug hatte neben den Passagieren und deren aufgegebenen Gepäck auch einige Tonnen Fracht (Payload) mit an Bord.
Lufthansa Passagierjets sollen Fracht fliegen
Es ist weiterhin möglich Cargo in die USA zu fliegen. Nicht nur dass Handelswaren explizit vom Einreisestopp ausgenommen sind (auch wenn Präsident Trump in der Ansprache an die Nation etwas anderes gesagt hat), auch Crews dürfen weiterhin in die USA fliegen, einreisen und Flüge durchführen.
Die Lufthansa Gruppe selbst fliegt auch noch weiterhin einige ausgewählte Flüge in die USA, allerdings ist der Flugplan nun so weit zusammengestrichen, dass man die Nachfrage nach Fracht nicht mehr alleine mit den Lufthansa Cargo Flugzeugen bedienen kann.
Daher will man bei Lufthansa in den kommenden Wochen Passagierflugzeuge umfunktionieren und diese ohne Passagiere, aber mit Fracht in die USA fliegen lassen, als Unterstützung für die Lufthansa Cargo.
Im Frachtraum der Passagierjets ist durchaus einiges an Platz für Cargo und auch im Passagierraum könnte man bestimmte Fracht transportieren.
Nicht nur in die USA ist die Nachfrage nach Frachtflügen sehr hoch
Aber nicht nur in die USA ist die Nachfrage nach Frachtflügen nun exorbitant angestiegen, sondern auch aus Asien gibt es eine deutlich erhöhte Nachfrage. So beeinflusst das Coronavirus auch die Seefahrt und es kommt zu Verzögerungen in den Lieferketten aus Asien. Daher weichen immer mehr Firmen auf Luftfracht aus um einen kurzfristigen Abriss der Lieferketten zu vermeiden und damit möglicherweise den Betrieb einstellen zu müssen.
Preise für Luftfracht steigen aktuell massiv an
Wie immer in der freien Marktwirtschaft bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis für ein Produkt und durch die gleichzeitig steigende Nachfrage nach Luftfracht und dem dazu knapper werdenden Kapazitäten (besonders durch den Wegfall von Beifracht auf Passagiermaschinen), kann man gerade mit Cargoflügen Geld verdienen.
Entsprechend wird man auch bei Lufthansa nun das Beste aus der Situation machen und Passagierflugzeuge der Lufthansa sollen die Lufthansa Cargo punktuell unterstützen und zusätzliche Kapazitäten schaffen.
Lufthansa Cargo Gewinner des Coronavirus? | Passagierjets sollen jetzt Cargo fliegen | Frankfurtflyer Kommentar
Lufthansa Cargo könnte tatsächlich als Gewinner aus der aktuellen Situation hervorgehen, denn neben der steigenden Nachfrage und erhöhten Preisen, wird man nun etwas unerwartet von wegbrechenden Kapazitäten der Passagierflugzeuge unterstützt.
Ob diese Erfolge nun aber wirklich dauerhaft sind darf bezweifelt werden, denn man kann davon ausgehen, dass wir uns gerade in eine Rezession bewegen und dies ist meistens keine gute Zeit für die Luftfracht, denn sobald die Seewege wieder zur Verfügung stehen, wird man diese als kostengünstigere Alternative auch wieder nutzen wollen.
Danke: Aero.de
Wichtig erst mal für den KOnzen, dass er so den Verlust etwas minimieren kann. Und da zählt jeder €uro
Es wird das Jahr 2020 sicherlich nicht zu einem positiven Ergebnis bringen, aber es hilft natürlich und in dieser noch nie damgewesenen Situation muss man nach jedem Strohhalm greifen.
Aha. So ganz auf der Hand liegt das nicht. Ist aber natürlich eine interessante Information.
BA hat in den 90’er Jahren mit der 757 in der Nacht zwischen London und Edinbrugh eine reine Frachtroute eingerichtet. Unten konventionelle Luftfracht, in der Kabine wurden spezielle Postsäcke mit Expresspost auf den Sitzen mit den normalen Gurten verzurrt um auch diese Kapazität ohne Umbaumassnahmen ausnutzen zu können.
Wäre durchaus auch hier als Notlösung denkbar, nicht nur für Luftpost, sondern auch anderes Stückgut. Auch wenn es keinen Gewinn abwirft, könnte man damit vielleicht zumindest die laufenden Abschreibungskosten für wenigstens einiger der Maschinen abdecken.