Lufthansa-Chef Spohr: Weniger Flugscham in Deutschland

Foto: Lufthansa

Als Geschäftsführer der größten deutschen Fluggesellschaft steht Carsten Spohr permanent im Fokus. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gab der CEO von Lufthansa bekannt, dass sich der Flugscham laut seinem Gefühl deutlich reduziert habe. Außerdem beschreibt er das sinkende Qualitätsniveau am Standort München und hohe Gewinne der Kernmarke.

Spohr: „Das Thema Flugscham hat sich reduziert“

Interessant ist insbesondere, dass Spohr sich zu der Aussage „Das Thema Flugscham hat sich reduziert“ hinreißen lassen hat. Was er damit allerdings meint ist, dass die Luftfahrtbranche aktiv an der Reduzierung von Emissionen arbeitet. Auch die Einführung neuer Technologien sei stark vorangeschritten. Außerdem sieht er eine Versachlichung der Diskussion. Ob diese tatsächlich so vorhanden ist, könnte man durchaus hinterfragen.

Schließlich ist es die Lufthansa, die in diesem Jahr von zahlreichen Zwischenfällen mit der „Letzten Generation“ betroffen war. Erst vor Kurzem forderte die Fluggesellschaft einen hohen sechsstelligen Betrag von der Klimakleber-Gruppe. Generell dürfte aber auch der allgemeine Aufschwung nach der Corona-Pandemie zu dem positiven Bild des CEOs beitragen. So sind viele Menschen von der Reiselust gepackt und wollen schlicht weg.

Hohe Gewinne für Lufthansa

Ingesamt stellt das Interview der Süddeutschen Zeitung zahlreiche Kritikpunkte am Unternehmen heraus. So wird insbesondere die sinkende Service-Qualität bemängelt und herausgestellt, dass auch der Standort München längst nicht mehr so verlässlich ist, wie einst bekannt. Übrigens: Trotz Kritik wurde der Airport wieder zum 5-Sterne-Flughafen.

Außerdem zeigt sich Spohr sehr zufrieden über die Gewinne des Konzerns. Diese seien ein Hinweis auf bessere Zeiten in der Luftfahrtbranche.

Weniger Flugscham in Deutschland – Lufthansa-Chef Spohr im Interview | Frankfurtflyer Kommentar

Das Interview zeigt erstaunlich viel Einsicht. Während die Lufthansa in den letzten Jahren eher nicht für Kundennähe bekannt ist, zeigt Spohr, dass es eigentlich gehen könnte. Wie sich das dann in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren in der Realität zeigt ist ein anderer Teil der Wahrheit.

Was haltet ihr von der These, dass es in Deutschland weniger Flugscham gibt? Stimmt ihr dahingehend zu?

14 Kommentare

  1. Sorry, aber das ist doch auch nur so eine Modeerscheinung. Was soll sowas? Gibt es auch Bahnscham? Die wird nämlich auch nicht nur mit grünem Strom angetrieben, auch wenn sie das gerne so schreibt. Dann würde sie nämlich im Winter kaum fahren.
    Für mich ist die ganze Diskussion Quatsch und ich wüsste nicht, wieso ich mich für irgendwas schämen sollte.

    • Jeden der mir mit dem Mist kommt frag ich ob er Kinder hat. Jedes Kind verantwortet über 50 Tonnen co2 im Jahr pro Elternteil (folgegenerationen mit eingerechnet). Soviel kann ich selbst mit durchgehendem fliegen im Jahr nicht erreichen. Deppen diese umweltspinner.
      Und trotzdem fahr ich Tesla. Nicht aus umweltgründen sondern wegen 500 ps

      • WTF ? Ihr kommentar gewinnt den prahlhans award 2023 mit grossem abstand . . .

        Die 50 tonnen CO2 pro kinderkopf verbuchen Sie persoenlich auf Ihrem konto, sobald Sie diese gezeugt haben. Meines wissens wurden Sie von Ihren kindern vorab nicht darum gebeten, von Ihnen in die welt gesetzt zu werden. Das war Ihre persoenliche entscheidung und deshalb tragen Sie mitverantwortung, an der reduktion der emissionen bis nahe null im sinne & zum wohle Ihrer nachkommen mit allen verfuegbaren methoden beizutragen. Co2 ausstoss runterfahren ist keine ideologische liebhaberei fuer unsere generation (ich geh dann mal Tesla fahren), sondern der grundstein fuer eine lebenswerte zukunft unserer nachfolger bitteschoen . . .

        #justconsultscience

        Merry xmas & happy 2024 !

        Herzlichst, ein Lufthanseat

  2. Die hohen Gewinne sind natürlich auch durch Qualitätsreduktion entstanden. In der ECO z.B. auf der Langstrecke nur noch ein Wein zur Auswahl, keine Lotions mehr auf der Toilette, hohe Kosten für Sitzplatzreservierung (außer für SEN und HON), Snacks müssen zugekauft werden etc., somit ist ganz klar die Richtung der LH zur Billigfluglinie fokussiert.
    Die Flugpreise sind seit der Pandemie auch übertrieben hoch geworden und es fehlt dabei extrem die Gegenleistung.

      • In der ECO gibt es nur noch Weisswein auf der Langstrecke, steht auch so auf der Homepage von LH.
        Die Preise stehen in keiner Relation zur Leistung mehr. Die Servicehotlines von LH bzw. von M & M sind offensichtlich nur noch Homeoffices, die Mitarbeiter versteht man sehr schlecht, viele kennen sich nicht aus, es wurde auch schon falsch gebucht bei telefonischer Buchung (kein Rückersatz der Buchungsgebühr von € 5,-, wenn innerhalb der nächsten 24 Stunden storniert vom Kunden obwohl nicht die Schuld vom Kunden), ich warte oft monatelang auf Rückersatz von Kosten bzw. Meilegutschriften trotz vielmaliger Urgenzen.
        Die Beschwerden werden offensichtlich von LH und Austrian nicht beantwortet, nur Swiss antwortet prompt und hat noch einen guten Stil sowie ein eigenes Premium Service dafür.
        Am besten man nimmt sich eine gute Kreditkarte mit C-Class-Check-in, Fastlane und Loungezugang und vergisst die Bindung an bestimmte Fluglinien.

    • Interessanterweise gibt es für die kurze 450 km Strecke München- Dresden 300 ml Mineralwasser und 10 g Vollmilchschokolade für jeden Fluggast. Warum so ein Aufwand?

  3. „Flugscham“ ist auch mMn. eine Moralkeule, mit welcher vergebens versucht wurde, die Menschen unter Druck zu setzen und an den Pranger zu stellen. Auch ich bin kein Freund von 19.99€ Roundtriptickets nach Mallorca, aber man sollte hierbei auch die Kirche im Dorf lassen. Flugpreise sind immer Marktpreise. Auch ich habe 2022 mit der geballten Faust in der Tasche teilweise mehr für PAD – MUC – BLQ bezahlen müssen, als 2023 für PAD – MUC – JFK, aber ich weiß auch, dass dies der Wettbewerb im Markt richten wird.

  4. I never knew existed. Also funny that’s the people who screams about climate protection and point at Arline’s and gasoline, will then plan easily a 3000+ km with the car for ski or summer holidays. You want to protect the environment? Start with yourself, stay home, shut up and and stop the violence against who thinks differently. No one is preventing you living in a cave with no energy

  5. was soll dieses erfundene Wirt..?
    Der Service ist auch für Senatoren schlecht.. an Bord schlechter Service auch in der Business Class.. damit ist nicht die Freundlichkeit des Personals gemeint‼️und viel zu hohe Preise.. wer wird eigentlich zur Verantwortung gezogen wegen der Stilleging der A 380 Flotte und nun der teuren Reaktivierung, was ja die Fluggäste bezahlen müssen

  6. Weniger Flugscham? Nein, wir Deutschen sind immer viel und gerne geflogen!
    Sprudelnde Gewinne? Ja, wenn man sich von 20000 plus X Mitarbeitern trennt, später Not hat die eigenen Flugzeuge zu Bereedern; das Servicekonzept komplett umbaut; sich von der 5star-Airline auf das Niveau einer 2-3star-Airline herab wirtschaftet, in der die Flugzeuge defekte Sitze, Entertainment-Systeme aufweisen; unzufriedene und teils inkompetenete Mitarbeiter unmotiviert ihre Sitze hüten; und übervolle Flugzeuge aufgrund der fehlenden Mitarbeiter zu viel Unmut unter den Passagieren führen; dann wird es Zeit, dass Herr Spohr mal seine Strategie hinterfragt! Denn wenn der besagte Tropfen das Fass zum überlaufen bringt könnte es in der Folge schnell in den Sinkflug übergehen!

    • „…könnte es in der Folge schnell in den Sinkflug übergehen…“

      Der Sinkflug ist schon seit Jahren da, eigentlich ist es schon ein Sturzflug. LHs Preimiumanspruch besteht nur noch aus Ankündigungen, Vertröstungen, Schuldzuweisungen uns sonstigem MarketingBlaBla.

  7. Wie viele Jahrzehnte möchte Herr Spohr das Märchen vom Grünen Fliegen noch erzählen?
    Eine Strategische Zusammenarbeit mit der Bahn zumindestenst, auf Innerdeutschen Strecken wäre ein Anfang, so wie in den 80er der Lufthansa Airport Express.
    Schämen müssten sich die Lufthansa und Flughafenbetreiber eher für die selbst verursachten Serviceprobleme, der durch Ihren Abbau von Tausenden Arbeitsplätzen entstanden ist.
    Gepäckprobleme, kein Essen auf dem Flieger, Streichung von Flügen und und und.
    Jetzt sollten die Herren CEO sich schämen den Kunden so ein Service was anzubieten und die Emissionen reduzieren sich nicht durch darüber Reden, Handeln statt Labern.

    • Der Vorstand von LH setzt nur noch auf sparen … es gehört wieder ein Visionär her so wie es Wolfgang Mayrhuber war.
      Leider sind jetzt auch wieder die schrecklichen A380 im Einsatz … für mich die schlechteste First Class von LH, keine Stimmung, kein Stil, nur große Badezimmer … ein neuer Vorstand sollte wieder für ein gediegenes Reiseerlebnis sorgen mit einer Bar im Flugzeuge etc. und nicht nur den Sparstift ansetzen zu Lasten der letzten noch verbliebenen Kunden.

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