Lufthansa erhöht Umbuchungsgebühren und verbietet Umbuchungen auf ausgewählten Strecken

Foto: Lufthansa

Der Lufthansa-Konzern hat den Fokus auf ein weiteres Erlösfeld gelegt und erhöht die Umbuchungsgebühren auf vielen Strecken und in in zahlreichen Tarifen deutlich. In bestimmten Konstellationen ist eine Umbuchung bei den Lufthansa Airlines zukünftig gar nicht mehr möglich. Betroffen davon sind neben der Lufthansa selbst auch die Schwester-Fluggesellschaften Swiss, Austrian, Swiss, Brussels Airlines, Air Dolomiti und Eurowings Discover.

Dies hat Lufthansa gerade kurzfristig gegenüber seinen Vertriebspartnern angekündigt, wie travel-dealz.de berichtete. Die erhöhten Umbuchungsgebühren gelten ab dem 11. Oktober 2022 und nur für Neubuchungen. Wer also noch bis Montag, 10. Oktober 2022 bucht oder eine bestehende Buchung hat, profitiert von den alten Umbuchungsbedingungen.

Lufthansa erhöht Umbuchungsgebühren und verbietet Umbuchungen auf ausgewählten Strecken | Was ändert sich?

Aktuell verzichtet Lufthansa noch in vielen Tarifen auf eine Umbuchungsgebühr. So fallen derzeit lediglich auf der Kurzstrecke im Economy Lite-Tarif und Business Saver-Tarif Umbuchungsgebühren an. Auch auf der Langstrecke berechnen die Lufthansa Airlines nur im Economy Lite Tarif eine Umbuchungsgebühr, die jeweils unabhängig von der Tarifdifferenz berechnet wird, die immer anfällt.

Auch in der Lufthansa First Class gibt es zukünftig Tarife mit Umbuchungsgebühr.

Zukünftig werden in deutlich mehr Tarifen wieder Umbuchungsgebühren fällig. Je nach gebuchten Tarif und der Strecke können dabei bis zu 200 Euro fällig werden.

Was ändert sich auf der Kurzstrecke?

Wie oben schon erwähnt, musste bisher nur im Economy Lite Tarif eine Umbuchungsgebühr in Kauf genommen werden. Ab dem 11. Oktober 2022 fällt diese Umbuchungsgebühr auch im Economy Classic Tarif (der Eco-Tarif mit Gepäck) an. Neben der Tarifdifferenz müsst Ihr dann noch zusätzlich 35 Euro berappen.

Bei den Tarifen der Business Class ändert sich nichts.

Was ändert sich auf der Langstrecke?

Gleich eine ganze Reihe von Tarifen durch alle Beförderungsklassen werden qualifiziert bei der Umbuchung zukünftig zur Zahlung einer Gebühr. Denn neben dem Economy Lite-Tarif, der schon jetzt nur kostenpflichtig umgebucht werden kann, fällt demnächst auch eine Umbuchungsgebühr in allen Basic-Tarifen an. Durch alle Reiseklassen von Economy und Premium Economy Class über Business Class bis hin zur First Class berechnet Lufthansa dann 150 Euro statt 0 Euro Umbuchungsgebühr.

Damit der Abstand zu Economy Basic gewahrt bleibt, erhöht Lufthansa hier die Umbuchungsgebühr um 50 Euro auf 200 Euro. Auch hier natürlich zuzüglich potentieller Tarifdifferenzen.

Bisher war auch eine Änderung des Start- und Zielflughafens möglich. Das ist zukünftig ebenfalls nicht mehr der Fall.

Auch innerhalb Europas gelten zukünftig andere Umbuchungsbedingungen.

Gibt es Ausnahmen bei den Umbuchungsgebühren?

Ja, und zwar auf Nordamerika-Strecken. Dort entfällt die Möglichkeit zur Umbuchung Eures Fluges im Economy Lite-Tarif sogar ganz. Bisher konnte auch dieser Tarif gegen eine Gebühr von 150 Euro umgebucht werden. Das entfällt zukünftig leider ganz und macht das ganze Lufthansa-Tarifkonstrukt noch etwas komplexer.

Lufthansa erhöht Umbuchungsgebühren und verbietet Umbuchungen auf ausgewählten Strecken | Frankfurtflyer Kommentar

Natürlich waren die Umbuchungsbedingungen in den vergangenen Monaten sehr großzügig. In der Vergangenheit gab es nun einmal flexible Tarifoptionen, um im Notfall den Flug umbuchen zu können. Die aktuellen Konditionen waren immer noch der COVID19-Pandemie geschuldet, die ja nun seit einiger Zeit vorbei ist.

Aber es ist natürlich wieder ein Mal das typische Lufthansa-Gefühl, dass sich da einstellt. Den Kunden bis zum letzten auszupressen, während man als Fluggast doch lieber über eine tolle Produktverbesserung lesen würde. Aber gut, diejenigen, die Lufthansa bisher gemieden haben, werden das auch weiter tun. Und alle anderen sind mittlerweile vermutlich so schmerzfrei, dass auch dieser Aspekt der Preispolitik stoisch hingenommen wird.

Dank an travel-dealz.de

13 Kommentare

  1. Lufthansa setzt alle Hebel in Bewegung um in die Mittelklasse abzurutschen. Weiter so. Muss nur schauen wie wír unsere unbändig vielen Meilen baldmöglichst loswerden.

    • Naja man muss dabei auch mal ehrlich sagen, dass es nur das ende der COVID Sonderregelungen sind und wir wieder bei den Gebühren von 2019 sind. Mitbewerber ziehen hier nacht.

      Bei sowas gilt am ende, man wird sehen ob man es durchsetzen kann oder nicht.

      • Waren die Umbuchungsgebühren bis 2019 tatsächlich derart gestaltet? Ich war der Meinung, dass die Bedingungen trotzdem noch etwas großzügiger waren.

        Bin aber weit weniger versiert in der Thematik als Du, Christoph.

  2. Es ist doch eine Frechheit/mieser Service/schlechte Leistung /Unzuverlässig
    aber man versucht die Schlechte Qualität durch hohe Preise zu kompensieren

  3. Was mich am allermeisten nervt(!!!!) ist, dass es so gut wie keinen Wettbewerb innerdeutsch/europäisch gibt. Jetzt lassen wir mal die DB außen vor. Und um z.B.von Dus nach ZRH zu kommen, brauch ich auch nicht über Paris zu fliegen.
    Ein schönes WE in die Community.
    Christian

    • Ja etwas mehr Wettbewerb in Europa wäre wirklich schön. Dabei braucht es aber nicht nur die Billigflieger, sondern auch full service Konkurrenz. Dann bewegt sich auch was nicht nur beim Preis, sondern auch beim Service.

  4. Ich verstehe die Aufregung nicht wirklich. Man kann seit Ewigkeiten zwischen teuren voll flexiblen und Budgettarifen wählen.
    Der kleinere Preis bringt Einschränkungen mit sich. Vorausbuchungsfristen, Mindestaufenhalte, weniger Service und eben Einschränkungen beim Umbuchen oder einem Storno.
    Ich bilde mir auch ein, dass Reisebüros durchaus weiterreichende Möglichkeiten besitzen. Beispielsweise wurde mir einmal ein innereuropäische Flug in C (Budgettarif) von SAS auf LH umgebucht. Das geht privat gar nicht, weil das LH-Produkt innereuropäisch zwar auch keine Weltspitze ist, aber dennoch deutlich höherwertig als bei SAS.
    Ist natürlich auch eine Risikoabwägung. Das Reisebüro kostet immer zusätzlich eine Ticket Service Charge.

  5. Die Tarifdifferenz ist auch so eine Sache. LH hat mir kürzlich einen Flug annuliert. Beim Umbuchen über die Sen Hotline sagte die Dame „großzügig“, dass deshalb keine Zuzahlung für den neuen, zeitlich viel weniger attraktiven Flug fällig würde. Stellt sich heraus, dass er rund 100 Euro günstiger war als mein gekauftes Ticket. Darum meine bitte um Begleichung der Differenz durch die LH. Glatt abgelehnt. Differenz also nur zu Gunsten der LH, nie des Kunden, auch wenn Lh schuld ist.
    Lösung war hier kostenfrei stornieren und neubuchen. Aber ein Geschmäckle bleibt dabei

    • Bei Umbuchung wegen gestrichener Flüge darf aber NIE einen Tarifdifferenz verlangt werden. Aber du kannst dich auf jeden Flug nach deinen Wünschen umbuchen lassen, zum selben Ziel.

      • Genau. Ich finde es nur etwas fies, dass wenn der Kunde umbucht, muss er die Differenz draufzahlen. Wenn aber LH einen teuren Abendflieger annuliert und nur noch einen zeitlich unattraktiven Nachmittagflieger anbieten kann, auf dem die Tickets billiger sind, dann muss sie nicht die Differenz erstatten. Meint sie zumindest. Dass Ersatzprodukt hat ja nicht den gleichen Wert.

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