Lufthansa fliegt Nationalmannschaft zur WM nach Katar mit klarer Botschaft #DiversityWins

Wenn etwas kontrovers diskutiert wird, dann ist es sicherlich die jetzt anstehende Fußball Weltmeisterschaft in Katar. Hierbei gilt der Austragungsort schon aufgrund der Temperaturen als extrem strittig und erstmals hat man die Fußball Weltmeisterschaft wegen dieser Temperaturen auch in den Winter verlegt. Einer der größten Kritikpunkte der westlichen Welt an Katar sind allerdings die teils eklatanten Menschenrechtsverletzungen und Moralgesetze in dem Wüstenstaat, welche sich mit unserer Moralvorstellung nicht vereinbaren lassen.

Lufthansa als offizielle Airline der Nationalmannschaft hat hierbei für diese WM wieder einen FanHansa Flieger gestaltet und die deutsche Elf wird auch mit diesem Airbus A330-300 fliegen, welcher eine deutliche Botschaft trägt: #DiversityWins. Damit kritisiert Lufthansa sehr offen einige der angesprochenen Probleme in Katar.

Erstmals flog die Mannschaft des DFB gestern am Montag den 14.11. mit dem Airbus A330-300 von Frankfurt nach Muscat, wo man sich im Trainingslager auf die Weltmeisterschaft vorbereitet. Dabei handelt es sich bei dem Flug um einen einmaligen Linienflug unter der Flugnummer LH632 von Frankfurt über Muscat nach Dubai.

Die deutsche Mannschaft wird in Muscat im Oman aussteigen und nicht bis nach Dubai weiter fliegen. Dieser Flug wird auch der erste Auftritt des #DiversityWins Airbus von Lufthansa in der arabischen Welt sein und hier ist ein Flugzeug mit solch einer Botschaft durchaus bemerkenswert.

Lufthansa selbst schreibt hierzu:

Lufthansa steht für Weltoffenheit, Toleranz, Vielfalt und die Verbindung von Menschen. Lufthansa bringt Gäste aller Nationen und Kulturen zusammen und heißt alle an Bord willkommen – unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Religion, Nationalität, sexueller Orientierung oder Identität. Für diese Haltung wirbt das Unternehmen jetzt hoch über den Wolken und in aller Welt: Diversity wins! In Zusammenarbeit mit dem Illustrator Peter Phobia wurde die Sonderlackierung des Airbus A330 mit der Kennung D-AIKQ gestaltet.

Lufthansa fliegt Nationalmannschaft zur WM nach Katar mit klarer Botschaft #DiversityWins | Frankfurtflyer Kommentar

Ehrlich gesagt rolle ich bei Hashtags wie #DiversityWins öfter mit den Augen, weil ich mir hier immer wieder denke „Brauchen wir so etwas?“ Eigentlich sollten wir in einer Welt leben in der die Gleichbehandlung aller Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Religion, Nationalität, sexueller Orientierung oder Identität selbstverständlich ist.

Wenn man sich dann allerdings selbst in unseren Breitengraden die Kommentare zu solchen Aktionen wie der von Lufthansa durchliest, dann wird einem sehr schnell klar, dass wir solche Hashtags und Botschaften nach wie vor brauchen. Wir haben hier sicherlich in den letzten Jahrzehnten massive Fortschritte gemacht, allerdings sind wir auch noch nicht am Ziel.

Dabei sollte man dann aber auch nicht verkennen, dass Botschaften wie auf dem Lufthansa Airbus nicht nur für Katar gedacht sind, sondern auch für uns und bei aller sehr berechtigter Kritik an Katar oder anderen Ländern der Weltgegend, sollte man sich beim Überlegenheitsgefühl zurückhalten, denn es ist nur ein paar Jahrzehnte her, dass in der westlichen Welt Homosexualität unter Strafe stand und es Dinge wie Rassentrennung gab. Veränderung braucht Zeit und auch wir haben diese Zeit gebraucht und brauchen sie noch.

4 Kommentare

  1. … da sieht man mal wieder rein an der Menge der Kommentare, dass das Thema DOCH wichtig ist.
    Wenn eine Maschine auf den Namen „XY“ getauft wird und das dann drauf steht, ist das KEIN Komnentar wert 🤔
    Solange keine VÖLLIGE Gleichheit in der Welt besteht, sind weiterhin solche „Nadelstiche“ nötig – auch wenn sie vielleicht nur EINE Person mehr zum Nachdenken bewegen (mehr sollte es auch erstmal nicht sein)!

    • Das sieht nur von einem bestimmten Standpunkt so aus. Einer der Gründe aus dem viele Menschen durch solche Aktionen aufgebracht werden ist der dahinter stehende Geist. Dieser Drückt sich in Ihrer Formulierung „Solange keine VÖLLIGE Gleichheit in der Welt besteht,…“ schon ganz gut aus.
      Es ist u.A. dieser völlig kompromisslose Anspruch, der einen aufhorchen lässt. Jedes Ideal, ins extreme verkehrt, wird letztlich zum Laster und zur Belastung für die Gesellschaft. Die meisten Menschen mögen keine Radikalität.

      Zudem würde ich nicht davon ausgehen das jede Form der Aufmerksamkeit und jede Anregung zum Denken auch zum gewünschten Resultat führt. Bereits jetzt ist es so das identitätsbezogene Gleichheitsthemen einmalig verhasst sind. Diese Ablehnung werden sie auch nicht nur unter Vielfliegern oder im Bürgerlichen Lager finden, die zieht sich bis weit ins linke Lager hinein.
      Selbst in den Kommentarspalten der taz kann man regelmäßig bewundern wie sich die, politisch klar verortbare Leserschaft, die Haare ausreißt, wenn ihnen mal wieder ein völlig irrationaler Beitrag zu Identität und Demografie vorgesetzt wurde.

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