Lufthansa führt Buy on Board auch auf Langstrecken ein

Foto: Lufthansa

In diesem Jahr haben die Kernmarken der Lufthansa Group nach und nach ein Buy on Board Konzept eingeführt. Bislang wird das Sortiment lediglich in der Economy Class auf Kurz- und Mittelstrecken angeboten, dies soll sich allerdings noch in diesem Jahr ändern. Lufthansa will die Onboard Delights demnächst auch auf Langstrecken anbieten. Das Angebot ist als Ergänzung zum bisherigen Servicekonzept zu sehen, die Standardverpflegung bleibt kostenfrei.

Buy on Board gibt es im Konzern schon länger, die Töchter Brussels und Eurowings bieten Snacks und Getränke in der Economy seit Jahren nur gegen Bezahlung. Auch Swiss hatte aufgrund der lokalen Situation für die Abflüge von und nach Genf die kostenpflichtigen Swiss Saveurs eingeführt. Am kleineren Drehkreuz der Schweizer regiert easyJet, entsprechend hat man sich dort an dem Marktumfeld orientiert.

Für dieses Jahr wurde dann die Einführung bei allen Marken angekündigt, den Anfang machte Austrian Airlines. Im März hob die Österreich-Tochter mit der Melangerie an Bord ab. Swiss folgte dann auch mit den Flügen von und nach Zürich, im Mai startete dann Lufthansa etwas verspätet mit dem Verkaufssortiment.

Das Angebot scheint sich für die Airlinegruppe zu lohnen, zum Einen generiert dies Zusatzeinahmen und zum Anderen konnten Ausgaben für die Verpflegung gesenkt werden. Sprecher begründeten die Umstellung neben dem Kostenfaktor auch mit der Zufriedenheit der Passagiere. Schon lange waren nicht mehr alle Fluggäste mit einem Standardsandwich glücklich, Alternativen gab es kaum.

Einführung auf interkontinentalen Strecken noch in diesem Jahr

Abhängig von einigen Faktoren könnte das Buy on Board Konzept noch im Dezember auch auf der Langstrecke angeboten werden. Damit soll das Sortiment in der Economy und Premium Economy Class erweitert und aufgewertet werden. Das bestehende Serviceangebot bleibt, auch künftig erhalten alle Passagiere kostenfreie Getränke und Mahlzeiten.

Das ist der neue Lufthansa Economy Service

Der Umfang richtet sich aktuell an der Flugzeit, dabei wird auf allen Langstreckenrouten mindestens eine warme Mahlzeit serviert. Das Getränkesortiment beinhaltet neben Softdrinks und Heißgetränken auch Weine und Bier. Zusätzlich werden auf langen Flügen Snacks verteilt, vor der Landung erfolgt ein weiterer Servicegang.

Mit dem neuen Verkaufssortiment soll die Kundenzufriedenheit gesteigert werden. Viele Passagiere seien bereit für ein hochwertigeres Sortiment zu bezahlen. Welche Produkte in der neuen Menükarte erhältlich sein werden, ist noch nicht bekannt.

Auf den Europa-Routen werden neben Sandwiches, Salaten, Snacks und Softdrinks auch Markengetränke, Spirituosen und hochwertige Weine angeboten. Die Produktpalette wird etwa alle drei Monate ausgewechselt.

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„Auf vielfachen Kundenwunsch…“ ist vielen von Euch noch im Ohr. Eine Begründung, die von den Verantwortlichen gerne vor gewisse Sparmaßnahmen geschoben wurde. Die Onboard Delights machen sich nach unseren Erfahrungen ganz gut, die Streichung der Getränke ist für eine selbsternannte Premiumairline dennoch schmerzhaft. Dem Kaffee auf frühen Flügen oder einem Feierabendbier nach einem langen Tag trauere ich immer noch etwas hinterher.

Jetzt muss man dafür die Kreditkarte zücken und auf kurzen Flügen ganz darauf verzichten- innerdeutsch gibt es derzeit nur ein Fläschchen Wasser. Demnächst kommt der Verkaufstrolley auch auf Langstrecken durch die Reihen, vermutlich wird es in erster Linie Markengetränke sowie bestimmte Snacks und Süßigkeiten geben.

Für Produkte wie warme Mahlzeiten oder frische Sandwiches dürfte es mit der Logistik schwierig werden, aber nichts ist unmöglich. Warten wir ab was bald in der Speisekarte steht und ob es das Angebot wirklich noch dieses Jahr eingeführt wird. Wünschenswert wären Freigetränke oder ein Gratis-Produkt für Vielflieger bzw. das Sammeln und Einlösen von Meilen.

18 Kommentare

  1. ohne die Details zu kennen: ohne Wasser auf Langstrecke geht einfach nicht. Solcherlei Erbsenzählerei sollte einfach per Gesetz unterbunden werden. Wassser muss es unbegrenzt geben. Die restriktiven Vorgaben der Behörden, was Mitnahme von Flüssigkeiten im Flugzeug anbetrifft, machen es bei einem 11h Flug nicht wirklich angenehmer (wenn man nicht verhungern möchte)

    What next?

    – Verbot von Verzehr von mitgebrachten Speisen (Müllveremidung)
    – genaueste Kontrolle des Handgepäcks um zu vermeiden, dass die Eco-Gäste ihre Wurstsemmeln, Schokolade, Powernahrung, Kebap etc. selber mitbringen?

    die 5* Airline bekommen sie hoffentlich ganz schnell wieder aberkannt, denn was hier geboten wird ist nur noch ein Traunerspiel und dient keineswegs (nur) der Kosteneinsparung (s.u.)

    Übrigens: die 0,25 Liter Flaschen Wasser für die EU-Strecken, die im Moment noch verteil werden sind auch eine Preinichkeit par Excellence: im Handel gibt’s keine 0,25l Flaschen. Extra für LH hergestellt „auf vielfachen Kundenwunsch“ – um es nochmals zu sagen: es geht nicht um die Kosten für den früher üblichen snack (1,5€) und den Kaffee, Cola oder Bier. Es geht darum, Zusatzumsatz zu machen auf die bereits recht hohen Preise. Und genau das ist verwerflich!

    Lufthansa schafft sich selber ab!

    • Gerade auf der Langstrecke eine 0,5-Liter Flasche erhalten und auf Nachfrage gibt es soviele man will. Standard-Essen und -Getränke bleiben ja erhalten.

    • besser wäre es, Du informiertest Dich bevor du so einen Unsinn hier schreibst. Gleich zu Anfang schreibst Du es ja selbst : „…ohne die Details zu kennen…“ also erstmal besser die Pressemitteilungen durchlesen und die Details … dann erst meckern !

  2. Man könnte doch auch die kostenlose Verpflegung auf Langstrecken wie auf den Kurz- und Mittelstrecken abschaffen. Begründung: Wie gehabt: Der Kunde möchte lieber höherwertige Gerichte und mehr Auswahl, wofür er bereit ist zu zahlen.

    Geht das?

    • das steht doch irgendwo oben: logistisch nicht realisierbar. Es ist halt was anderes „Wunschmenüs“ für 150 Gäste bereits zu halten, wo – meiner bisherigen Erfahrung – fast niemand was kauft (wegen 2-3h Flug) im Gegensatz zu 11h, 250-300 Gäste wo praktisch keiner 11h ohne Essen aushalten dürfte (ausser die Freaks, die sich mit Schlaftabletten aus der Eco-Erfahrung weg schiessen).

      Es stellt sich IMHO auch die Frage, ob ein Transport Unternehmen verpflichtet ist eine kostenlose Grundversorgung mit Wasser und Essen zur Verfügung zu stellen. Nicht vergleichbar mit Busunternehmen die durch Europa tingeln. Hier gibt’s weder eine dumme veraltete Security Regel (keine flüssigkeiten über 100ml) noch bin ich hier 11h praktisch eingesperrt wie im Flugzeug!

  3. Ihr solltet auch erwähnen, dass gleichzeitig die kostenlosen Spirituosen aus der Economy UND Premium Economy gestrichen werden! Das ist finde ich die eigentliche Schlagzeile. Interessant wäre auch, was LH mit den Passagieren machen will, die das Ticket vor der Änderung (vsl. 1. Dez) gebucht haben, und somit eigentlich Anspruch auf die kostenlosen Spirituosen hätten.

    Nur noch zum Kopfschütteln LH!

    • Die Spirituosen gibt es schon seit April 2020 nicht mehr. Das macht es jetzt nicht besser, aber aus diesem Grund habe ich nicht das zur Überschrift gewählt. Man könnte auch sagen dass diese nicht als Gratisprodukt wiederkommen.

  4. Bin gestern mit LH von München nach Dubai in Business geflogen und war erschrocken, was das Thema Kosteneinsparung angeht.
    Anstatt eines Ameniy Kit gab es eine Art Einkaufsbeutel mit Inhalt Zahnbürste und Socken. Auf die Frage nach dem bei einem Nachtflug üblichen Earplugs und Schlafmaske wurde mir mitgeteilt, dass es diese nicht mehr gibt. Offizieller Grund Nachhaltigkeit. Auch das die Kopfhörer in Corona Zeiten unverschweisst schon am Platz lagen, hinterließ ein mulmiges Gefühl.
    Da hatte es die tolle Crew und das super Essen schwer hier ein rundum perfekten Eindruck eines Fluges zu hinterlassen.

  5. Hab meine nächsten Flüge in C bei AA und BA schon gebucht, bin SEN und ich finde man muss langsam mal ein Zeichen setzen, dass die LH aktuell übertreibt. Der neue Service bei der SWISS dauert in der Business teilweise über 3 Stunden, weil die Crew komplett unterbesetzt ist.
    Ich will damit nicht sagen, dass AA und BA das gelbe vom Ei sind, aber aktuell fühlt man sich als Kunden von der LH-Group schon veräppelt. Außerdem ist aktuell die AA C in longhaul besser als die LH – das ist schon sehr traurig.

    Wir haben alle Verständnis das Lounges zu sind, dass die LH, LX etc. sparen muss. Aber diese Unehrlichkeit ist schon beleidigend als Kunde. Vor allem wenn man im Jahr ganz schnell 15tsd Euro für Flüge bei der LH ausgibt und am welcome drink z.B. gespart wird und jeder AMEX Kunde in die SEN Lounge darf.
    Hoffe das bessert sich!

    • Diese Kleinigkeiten häufen sich wirklich. Zu viel wird mit der Pandemie verargumentiert, einen Serviceschritt kürzen oder Flugbegleiter weniger einsetzen macht auf alle Flüge auf einen Monat auf dem Papier viel aus.

      Dass es uns Kunden dann irgendwann zu viel „Optimierung“ ist, liegt bei den Verantwortlichen nicht mehr im Fokus.

  6. Ich war und bin kein LH Fan und über die 5 Sterne kann man sehr unterschiedlicher Meinung sein. Aber diese weinerlichen Diskussionen hier sind wirklich nervend. Es zwingt euch doch keiner LH zu fliegen. Feel free to look around…

    • An sich hat Pete ja recht, aber bei den „echten“ Vielfliegern, die beruflich gezwungen sind min. 2 round trips im Monat über den Teich zu machen (so wie ich), gibt es leider wenige Alternativen. Das weiß die LH Group auch, denn z.B. das umsteigen in LHR nervt einfach auf Dauer und es kostet zu viel Lebenszeit die man zuhause mit der Familie bzw. in der Firma verliert. Der zusätzliche Stressfaktor (Anschlussflug ist verspätet etc.) ist auch nicht zu unterschätzen.

      Außerdem verbringt man so viel Lebenszeit in den Maschinen der LH, dass manche hier auf solche Sparmaßnahmen allergisch reagieren. JA ich gehöre auch dazu! 🙂

  7. Mein letzter Flug in Business mit LH von FRA nach Vancouver war auch ein Trauerspiel in Sachen Essen und Getränke. Und die Flugbegleiter hat man auch nur zu Beginn und während der Essenslieferung gesehen.
    Getränke gibt es generell zu wenig und niemand bot, außer zum Essen, Getränke an. Man muss nachfragen oder hoffen, dass in einem Regal bei der Küche mal eine Flasche steht.

    Habe es schon einmal geschrieben: Fliegt mit BA über London. Was ein Unterschied. Beim Essen hat man auf dem Flug eine Auswahl, die Getränkeliste ist lang und dann erst die Lounge in T5. Oder nutzt für Flüge nach Asien/Afrika die arabischen Airlines.

    Wenn alle weiter LH fliegen, fühlen sich die Verantwortlichen auch noch bestätigt.

  8. So sehe ich das auch. Wir Kunden haben doch eine gewisse Macht. Suchen wir uns Alternativen und gut ist. Ich mach das schon länger und bin mit TK, A3 usw. mehr als zufrieden.

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