Lufthansa hat noch 182 Optionen für neue Flugzeuge offen | So gewaltig und modern könnte die Flotte werden

Foto: Lufthansa

Lufthansa befindet sich in der größten Flottenmodernisierung der Geschichte, und hierfür hat man aktuell noch 193 Flugzeuge als offene Bestellungen bei Airbus und Boeing in den Orderbüchern stehen. Diese Zahl allein ist durchaus gewaltig, aber der Kranich hat bei der Präsentation der Finanzzahlen 2024 auch aufgeschlüsselt, dass man noch 182 Optionen auf weitere Flugzeuge hat.

Das Wichtigste auf einen Blick:

📌 Massive Flottenmodernisierung: Lufthansa hält Bestellungen für 193 Flugzeuge und 182 Optionen.
📌 Kurz- & Langstreckenstrategie: Fokus auf Airbus A350, Boeing 787-9 und 737 MAX für Tochtergesellschaften.
📌 ITA Airways & Expansion: Neue Bestellungen für die italienische Airline möglich.

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Dabei gelten diese Bestellungen und Optionen grundsätzlich erst einmal für die „graue Flotte“ der Lufthansa Gruppe. Das bedeutet, dass diese noch unter den Airlines der Gruppe verteilt werden, wobei noch nicht in allen Fällen definiert ist, welche Tochtergesellschaft die bestellten Flugzeuge erhalten soll. Wirklich spannend wird es aber bei den 182 Optionen, die Lufthansa aktuell noch in den Orderbüchern von Boeing und Airbus stehen hat. Dadurch könnte die Flotte der Gruppe hochmodern, aber auch gewaltig groß werden.

Die Liste der Flugzeugbestellungen und Optionen der Lufthansa Gruppe beinhaltet übrigens nicht die offenen Bestellungen von ITA Airways. Hier ist Lufthansa erst kürzlich mit 41 % eingestiegen, plant jedoch, vermutlich noch in diesem Jahr, ihren Anteil auf 90 % zu erhöhen. Man erwartet, dass ITA Airways bereits 2025 einen Gewinn erwirtschaftet. Dies würde es Lufthansa ermöglichen, weitere Flugzeuge für die Italiener zu bestellen, was vorerst jedoch noch nicht berücksichtigt ist.

Die Liste der Flugzeugbestellungen für Lufthansa selbst ist bereits sehr beachtlich. Allerdings ist zu beachten, dass nicht garantiert ist, dass die für Lufthansa bestellten Flugzeuge tatsächlich beim Kranich in Frankfurt oder München landen.

Aktuelle Lufthansa-Flugzeugbestellungen:

  • 32 Airbus A320neo
  • 17 Airbus A321neo
  • 16 Airbus A350-900
  • 15 Airbus A350-1000
  • 20 Boeing 777-9
  • 29 Boeing 787-9

Aber auch für die Töchter hat man bereits einige Flugzeuge fest bestellt und zugeteilt:

SWISS:

  • 9 Airbus A320neo
  • 10 Airbus A350-900

Austrian Airlines:

  • 9 Boeing 787-9 (kommen mindestens teilweise aus aktiven Beständen von Lufthansa)

Eurowings:

  • 40 Boeing 737 MAX 8

Edelweiss Air:

  • 6 Airbus A350-900 (gebrauchte Flugzeuge)

Lufthansa City Airlines:

  • 40 Airbus A220-300

Diese Anzahl an Flugzeugbestellungen ist bereits beeindruckend. Betrachtet man jedoch die Optionen, die sich Lufthansa zusätzlich gesichert hat, wird das enorme Potenzial der Flottenmodernisierung deutlich.

Offene Flugzeugoptionen der Lufthansa Gruppe:

  • 25 Airbus A350-1000
  • 13 Boeing 787-9
  • 24 Boeing 777-9
  • 20 Airbus A220-300
  • 40 Airbus A320neo
  • 60 Boeing 737 MAX 8

Nur in Ausnahmesituationen ziehen Airlines tatsächlich alle Optionen. Doch selbst wenn Lufthansa einen Großteil davon in Festbestellungen umwandeln sollte, stellt sich die Frage, wo diese Flugzeuge eingesetzt werden. Angesichts der aktuellen Situation ist es wahrscheinlich, dass viele Maschinen nicht bei Lufthansa selbst, sondern bei den Tochtergesellschaften zum Einsatz kommen.

Sehr wahrscheinlich ist, dass Lufthansa einen Großteil der Airbus A350-1000-Optionen nutzen wird. Dabei könnten 10 bis 15 Flugzeuge nach Zürich zu SWISS gehen, wo man großes Interesse an diesem Modell hat. Der A350-1000 könnte langfristig die Boeing 777-300ER bei SWISS ersetzen. Zudem erwägt man in Zürich eine reine Airbus A350-Langstreckenflotte, was bedeuten könnte, dass zusätzliche Airbus A350-900 aus der Lufthansa-Flotte nach Zürich wechseln.

In einem Ringtausch könnten die noch relativ jungen Boeing 777-300ER von SWISS zu Lufthansa wechseln. Diese Flugzeuge könnten zusammen mit weiteren Boeing 777-9 als Ersatz für die Airbus A380 und Boeing 747-8 dienen, die zwar noch einige Jahre bei Lufthansa fliegen sollen, aber langfristig ersetzt werden müssen.

Da die Boeing 777-9 für Brussels Airlines und Discover Airlines zu groß ist, bleibt spannend, welche Langstreckenflugzeuge für diese Töchter infrage kommen. In Brüssel sucht man derzeit nach einem Nachfolger für die Langstreckenflotte, wobei der Airbus A350-900 und die Boeing 787-9 als mögliche Kandidaten gehandelt werden.

Es ist durchaus denkbar, dass Lufthansa eine große Boeing 777-9-Flotte aufbaut und im Gegenzug einen Großteil der Airbus A350-900 unter den Tochtergesellschaften verteilt. Auch die Boeing 787-9 wäre für Discover Airlines eine sinnvolle Wahl in Bezug auf Größe und Reichweite.

Kurzstreckenflotte: Große Umstellung bei Eurowings?

Bei den Optionen für Kurzstreckenflugzeuge zeichnet sich ebenfalls eine klare Strategie ab. Mit den 60 Optionen für die Boeing 737 MAX 8 könnte Eurowings auf 100 Maschinen dieses Typs aufgestockt werden. Dies würde eine Flottenharmonisierung nach dem Vorbild großer Billigflieger wie Ryanair ermöglichen und die Betriebskosten erheblich senken.

Die Airbus A220-300 werden, sofern sie bestellt werden, voraussichtlich an Lufthansa City Airlines gehen. Sie sollen als günstige Zubringer aus Frankfurt und München eingesetzt werden. Es ist zwar denkbar, dass einige wenige Flugzeuge an SWISS gehen, aber dies erscheint eher unwahrscheinlich.

Die 40 Airbus A320neo könnten hingegen bei jeder Lufthansa-Konzern-Airline – ob SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines oder Discover Airlines – eingesetzt werden, da sie dort bereits zur Flotte gehören.

Lufthansa hat noch 182 Optionen für neue Flugzeuge offen | Frankfurtflyer Kommentar

Schauen wir mal, was die Zukunft bringt! Das scheint sich auch Lufthansa gedacht zu haben. Sollte die Marktsituation und Nachfrage es hergeben, kann die Flotte noch erheblich wachsen.

Ich war von der schieren Anzahl der Optionen, die der Kranich hält, wirklich beeindruckt. Allerdings scheint Lufthansa selbst noch nicht ganz sicher zu sein, wie viele dieser Flugzeuge tatsächlich benötigt werden. Ich bin mir jedoch sicher, dass ein erheblicher Teil der Optionen in Festbestellungen umgewandelt wird.

2 Kommentare

  1. „Könnte“
    Am Ende ist es einfache Mathematik.
    Die Lufthansa hatte vor 20 Jahren schon eine verhältnismäßig alte Flotte (A-306, B744, B733 usw.) und heute fliegt größtenteils auch eine Oldtimer-Flotte. Das muss nicht nur ein Nachteil sein. Die ersten 359 gehen mittlerweile auch auf die 10 Jahre zu, die 388 und 748 haben heute schon >10 Jahre auf dem Buckel. Ein gewisses Alter wird es immer geben, der Rest ist Marketing und etwas Nachhaltigkeits-Schnack.

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