Die Lufthansa befindet sich, wie die gesamte Luftfahrt und Airline Branche in der schwersten Krise seit dem zweiten Weltkrieg, also seit der Neugründung der Lufthansa am 1. April 1955. Zwischenzeitlich ist das Flugangebot auch auf das Niveau bei der Neugründung zurückgefallen, was ein katastrophaler Zustand für Lufthansa war.
Hunderte Flugzeuge musste die Lufthansa abstellen oder sogar komplett in den Ruhestand verabschieden. Darunter auch eine ganze Reihe von Boeing 747-400 Jumbo Jets. Acht Exemplare hat man allerdings vorerst in der Flotte behalten um sie unter Umständen wieder zu reaktivieren.
Auch wenn die Branche noch weit davon entfernt ist sich wieder vollkommen erholt zu haben, gibt es viel Grund für Optimismus. So steigen die Passagierzahlen kontinuierlich, die weit verfügbaren Impfungen machen es Reisenden möglich, komplett ohne Impfung und teils auch ohne Tests zu reisen und vor allem die Öffnung der USA im November sorgen dafür, dass die Passagiere wieder kommen.
Lufthansa wird daher die acht eingelagerten Boeing 747-400, welche mit einem durchschnittlichen Alter von 21,5 Jahren schon recht alt sind wieder reaktivieren und will alle Flugzeuge diesen Winter fliegen. Die ersten Jumbos sind bereits nach Frankfurt zurückgekehrt und alleine in den letzten Tagen sind zwei Boeing 747-400 aus China und den Niederlande nach Frankfurt überführt worden.
Den Anfang machte die D-ABVX, welche am 17. September aus dem chinesischen Xiamen zurück nach Frankfurt geflogen wurde, wo sie für den Liniendienst vorbereitet wurde. Die Victor X-Ray wird inzwischen auch wieder als aktiv geführt und kann schon bald wieder in den Liniendienst gehen. Dies ist wohl spätestens ab Oktober geplant. Bisher hat man aber mit der 747-400 noch keine Passagiere in diesem Jahr transportiert.
Auch die D-ABTL wurde dann am 20. September aus dem niederländischen Enschede nach Frankfurt zurückgeholt. In Enschede waren zeitweise bis zu sechs Lufthansa Jumbos eingelagert und für den Abflug der Flugzeuge brauchte es eine Sondergenehmigung, da der Flughafen eigentlich nicht die nötige Ausstattung für den Start einer Boeing 747-400 hat.
Der Flug zurück nach Frankfurt dauerte lediglich 40 Minuten und die Boeing 747-400 ist hierbei nur auf eine Reiseflughöhe von 16.000 Fuß gestiegen.
Damit sind nun insgesamt vier der acht Boeing 747-400 von Lufthansa nach Frankfurt zurückgekehrt. Die D-ABTL, D-ABTK und D-ABVM werden gerade in Frankfurt wieder für den Linienbetrieb vorbereitet. Daneben befindet sich noch einer der älteren Jumbos in Hamburg bei Lufthansa Technik und zwei weitere in Xiamen, ebenfalls bei Lufthansa Technik.
Es wird auch erwartet, dass in den kommenden Tagen die D-ABVY aus dem spanischen Teruel zurück nach Frankfurt geflogen wird. In Teruel sind aktuell die Lufthansa Airbus A380, Airbus A340-600 und einige Jumbos auf einem Flugzeugfriedhof abgestellt.
Lufthansa holt Boeing 747 Jumbos aus den Niederlande und China zurück | Frankfurtflyer Kommentar
Dass Lufthansa nun auch die alten Jumbos zurück holt ist sicherlich ein gutes Zeichen und auch wenn man es schon für diesen Sommer vorgesehen hatte, musste es aufgrund von anhaltenden Reiserestriktionen, vor allem in den USA, um einige Monate verschoben werden.
Wir dürfen aktuell hoffen, dass der Winter für die Airlines doch etwas besser wird als befürchtet, was vor allem bedeutet, dass wir auch wieder in nennenswerter Zahl reisen können.
Ewig werden die nun reaktivierten Boeing 747-400 aber nicht mehr für Lufthansa fliegen, denn bis spätestens 2025 sollen diese die Flotte auf jeden Fall verlassen und durch modernere Flugzeuge wie die Boeing 777-9X oder auch weitere Airbus A350-900 ersetzt werden.
Die Stadt in China heißt allerdings Xiamen (XMN)! 😉