Alitalia war eine Ikone und in Italien schaute man durchaus mit etwas Stolz auf die Airline, allerdings war sie auch chronisch Pleite, verdiente seit Jahrzehnten kein Geld und galt als unsanierbar. Daher hat man in Italien auch die Gunst der Stunde in der Corona Krise genutzt und einen harten Cut vollzogen. Alitalia wurde abgewickelt und mit ITA Airways entsteht gerade eine komplett neue Airline in Italien.
Während alleine der Aufbau dieser neuen Airline extrem spannend ist, ist auch schon jetzt klar, dass die noch staatliche ITA Airways nicht alleine überleben kann und auch privatisiert werden soll. Hierfür sucht man gerade Partner für eine Übernahme und es scheint sich mehr und mehr abzuzeichnen, dass Lufthansa hier den Zuschlag bekommt.
Dabei will Lufthansa, zusammen mit der Schiffsreederei MSC, die Mehrheit an ITA übernehmen und die Airline innerhalb der Lufthansa Gruppe neu aufbauen. Dabei ist noch nichts in trockenen Tüchern und bei solchen Übernahmen gibt es immer wieder Überraschungen, allerdings hört man aus Rom, dass das Finanzministerium den Vorschlag von Lufthansa favorisiert, auch wenn aktuell wohl noch Gebote von Indigo Partners (Mutter von WizzAir, Frontier Airlines und anderen Billigfliegern) und dem Finanzinvestor Certares im Rennen sind.
In den kommenden Tagen sollen die Interessenten dann Zugang zu den Büchern von ITA Airways bekommen, um ein finales und auch verbindliches Angebot abzugeben. Bis Ende 2022 soll der Deal dann auch abgeschlossen werden. Aus Lufthansa Kreisen hört man, dass man ITA mit etwa 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro bewertet, wobei MSC einen größeren Anteil an ITA erwerben würde als Lufthansa selbst.
Der Plan von Lufthansa für ITA ist schon seit längeren im Groben offiziell und sieht eine enge Einbindung von ITA in die Lufthansa Gruppe vor.
- Abstimmung und Integration des Einkaufes, der Systeme und Tarife in die Lufthansa Gruppe
- Beitritt zur Star Alliance durch ITA
- Übernahme des Vielfliegerprogramm Miles&More durch ITA
- Ausbau von Rom als südlicher Hub in der Lufthansa Gruppe
Lufthansa ist aussichtsreichster Kandidat für eine ITA Airways Übernahme | Frankfurtflyer Kommentar
Die Übernahme von ITA Airways geht nun in die heiße Phase, denn schon in wenigen Wochen müssen nun verbindliche Gebote abgegeben werden. Lufthansas selbst ist die einzige full Service Airline, welche überhaupt noch im Rennen ist, was man in Rom wohl als sehr starkes Argument sieht und auch die Tatsache, dass die Deutschen es bei Swiss, Austrian und Brussels schon vorgemacht haben, wie man aus einer maroden Airline ein erfolgreiches Unternehmen aufbaut.
Bei solchen Transaktionen kann immer etwas schief gehen und erst wenn der Vertrag unterschreiben ist, kann man sich sicher sein, dass Lufthansa den Zuschlag auch bekommt, aber aktuell sieht alles danach aus, als würde es bald eine zweite Airline der Lufthansa Gruppe in Italien, neben Air Dolomiti geben.
Danke: Aero.de
auch wenn das manche hier so großartig sehen „make Lufthansa great again“ – steht oben schon klar, was uns erwartet: noch weniger Wettbewerb und noch einer mehr mit „angepasster“ Tarifstruktur und Service Konzept.
Soooo begeistert bin ich da nicht!
Zum Glück kann man Italien auch mit dem Auto von Deutschland bereisen….
Bitte nicht … dann wird selbst das letzte gute, inneneuropäische Catering zerstört.
Die Pizzen und Pasta in der Lounge in Rom waren großartig!
Entscheidender Player in diesem Spiel ist der MSC-Eigner, s. aktuelle Ausgabe des MM-Magazines.
Schade. Zusammenarbeit gerne aber Übernahme 👎
Wettbewerb runter…… & Preise rauf…
Ryanair et al freuen sich…
Egal von wem und warum hier häufig LH-Bashing betrieben wird. Der LH Konzern steht trotz mancher Fehler immer noch gut da. Weder Pizzen noch Pasta sichern einer Fluggesellschaft das Überleben, sondern was unter dem Strich in der Kasse bleibt. Swissair und Crossair waren gute Gesellschaften, aber beide existieren nicht mehr. Wer kennt noch Pan Am und TWA? Ich bin froh, dass LH relativ gut durch die Corona-Krise gekommen ist. Als wir im März 2020 nach unserer Rundreise aus Südafrika nach Hause flogen, konnten wir, weil wir anders als die übrigen Mitglieder unserer Reisegruppe, nicht South African Airways sondern LH gebucht hatten, planmäßig nach Hause fliegen. SAA dagegen hatte, während der Rundreise , den Flugbetrieb eingestellt und es war bis zum Ende Der Rundreise unklar, wann und wie die Mitreisenden nach Hause kommen würden. Letztlich wurden sie mit einer gecharterten Condor-Maschine nach Hause geflogen, aber mit einer unglaublich langen Reisezeit.
Es interessiert die Kunden aber nicht was in der Kasse bleibt bei LH, sondern was man für den bezahlenden Preis erwarten darf & das ist bei LH kontinuierlich weniger.
Innereuropäisch reden wir von einer 5 Sterne Airline mit Service auf LC Carrier Niveau und schrecklicher Hotline.
schon klar, dass LH vieles richtig macht, aber man stelle sich vor AF/KL würde mit LH zusammen gehen und es gäbe dann nur noch 2 konkurrierende koventionelle Airline-Allianzen die nicht „angepasste Preissysteme“ hätten?
ja die LCC tun hier einiges für den EU Verkehr aber weltweit wäre das eine offene einladung für die alte Lufthansa Staatsairline Manier „wir brauchen aber 1000€ für eine Flug über 5h“
Ich glaube nicht das man schmerzvoll gemachte echte und zahlreiche Erfahrungen welche in die Zukunft projiziert werden als reines LH-Bashing abgetan werden sollten.
Danke mal wieder für die Werbung. 🙂
200% o.T., weiß schon. Es wurde eine wunderschöne Uhr als 3D-Bastelmodell beworben. Klar, man darf nicht direkt bei der teuren werbenden Firma kaufen. Bild in die Yandex-Bildersuche kopieren und schon sind es fast 50% weniger. Ist natürlich eigentlich nicht die Idee des werbenden Anbieters …
@Rainer Haessner: Thema verfehlt. Setzen,6.
@Christoph (Schweiz): Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht (Holzklasse). Selbst im direkten Vergleich mit Singapore Airlines (PE: MUC-SIN;LH A 380 und SIN-MUC; Singapore Airlines A 380) musste sich die LH nicht verstecken. Lediglich das Boarding war bei Singapore angenehmer. Dafür war die Medienauswahl bei LH deutlich besser.
LH hat sich mit einer großen Kraftanstrengung vom Staatskredit befreit, um nicht wieder staatliche Einmischung in den Geschäftsbetrieb zu erleben. Die altes Staatsairline ist tot und wird von LH mit Sicherheit nicht freiwillig wiederbelebt. Eurowings Discover, Austrian und Swiss zeigen, was im LH-Konzern möglich ist. Eurowings expandiert im preiswerten Flugsegment erfolgreich. Bruessels agiert eher unauffällig.
Und was bitte genau soll uns das alles sagen?
Die Kraftanstrengungen bestehen für mich im wesentlichen in Verschlechterungen für die Passagiere, der Abwälzung des unternehmerischen Risikos auf die Mitarbeiter bis hin zur modernen Sklavenhaltung und der Verteilung der Risiken auf die Aktionäre. Wenn das alles nicht reicht werden die Steuern von drei Ländern angezapft.
Wirklich ein ganz tolles Unternehmen. Pfui
@Christoph (Schweiz): Pfui für die Qualität des Beitrags. Es fehlen u.a. Grundkenntnisse des wirtschaftlichen Geschehens: Die Übernahme des unternehmerischen Risikos ist eine elementare Aufgabe von Aktionären.