Lufthansa hat schon in der Vergangenheit sehr laut darüber nachgedacht, die Business Class Kabinen ihrer Langstreckenflugzeug zu verkleinern. Nun macht man wohl ernst, denn nicht nur dass man bei der Vorstellung des Finanzberichtes für 2020 erstmals auch sehr konkret wurde, wie man die Business Class verkleinern will, auf der Webseite von Lufthansa findet man nun auch eine neue Seatmap für den Airbus A350-900, welcher nur noch mit 36, anstelle von 48 Business Class Sessel aufweist.
Man rechnet aufgrund der Corona Pandemie damit, dass vor allem Geschäftsreisen noch eine ganze Weile nicht auf das Niveau zurück kommen werden, welche man vor der Krise hatte, allerdings geht man von einer sehr schnellen Erholung bei den privaten Reisen aus, was auch eine Verschiebung der Buchung hin zu mehr Economy und Premium Economy Class Passagieren bedeutet.
Daher will Lufthansa nun die Business Class auf den Langstreckenflugzeugen verkleinern und möglicherweise auch die Premium Economy Class vergrößern. In der nun veröffentlichten neuen Seatmap für den Airbus A350-900 hat man aber nur die Business Class verkleinert und die Economy Class vergrößert. 12 Business Class Sitze werden quasi gegen 38 Economy Class Sitze getauscht.
Aktuell haben noch alle Lufthansa Airbus A350-900 eine Kabine mit 48 Business Class Sitzen, in zwei Kabinen, 21 Premium Economy Class Sitzen und 224 Economy Class Sitzen.
In der neuen Seatmap ist nur noch das vordere Abteil der Business Class mit 36 Business Class Sesseln vorgesehen, 21 Premium Economy Class Sitze und 262 Economy Class Sitze. Wie viele Airbus A350-900 von Lufthansa auf diese Konfiguration umgebaut werden ist noch nicht bekannt.
Review: Lufthansa Business Class im Airbus A350-900 München nach Newark
Lufthansa selbst hat schon Erfahrung damit, die Business Class Kabinen in ihren Flugzeugen zu verkleinern. So wurde die Boeing 747-8 ursprünglich mit einer riesigen Business Class von 92 Sitzen eingeführt, was sich als zu groß herausgestellt hat. Daher sind inzwischen alle 19 Boeing 747-8 mit einer Kabine ausgestattet, welche lediglich 80 Business Class Sitze hat.
Dass es sich hierbei um eine Art dauerhaftes Provisorium handelt, sieht man daran, dass man in der Boeing 747-8 hinter der Business Class einige Reihen Economy Class hat, bevor die Premium Economy und dann wieder die Economy Class beginnt.
Auch in der Boeing 747-400 gibt es eine ähnlich verwirrende Anordnung, welche auf die kurzfristige Verkleinerung der Business Class zurück geht, im Oberdeck des Airbus A380 war auch nicht immer ein kleines Economy Class Abteil bei Lufthansa vorgesehen. Gerade der Airbus A380 und die Boeing 747-400 spielen aber in der Flottenplanung von Lufthansa keine oder kaum noch eine Rolle, da diese Flugzeuge wohl ausgemustert werden.
Viel entscheidender wird hier der Airbus A330-300 sein, welcher in den kommenden Monaten wohl neben dem Airbus A350-900 das wichtigste Langstreckenflugzeug für Lufthansa ist. Auch diese 15 Flugzeuge sind aktuell noch alle mit einer recht großen Business Class mit 42 Sitzen ausgestattet. Daneben gibt es noch 28 Premium Economy Class Sitze und 185 Economy Class Sitze, womit in der Kabine des Airbus A330-300 aktuell der Premium Anteil im Verhältnis sogar höher ist, als im Airbus A350.
Aktuell gibt es noch keine neue Seatmap für den Airbus A330-300 von Lufthansa, aber man kann sich hier sicher am Airbus A340-300 orientieren, welchen es mit zwei Kabinen Versionen beim Kranich gibt, welche schon jetzt eine deutlich kleinere Business Class aufweisen.
Die wohl wahrscheinlichste Option für den Airbus A330-300 sind die Entfernung von 12 Business Class Sitzen, was 30 Business Class, 28 Premium Economy Class und 221 Economy Class Sitze bedeutet würde.
Dass man die Business Class im Airbus A330-300 auch auf nur 18 Business Class, 21 Premium Economy Class und 261 Economy Class Sitze umbaut, so wie einige Airbus A340-300, welche von Lufthansa CityLine für Lufthansa auf sehr ausgewählten Strecken geflogen wurde, halte ich für eher unwahrscheinlich, zumal es auch nicht gerade wenige Urlaubsziele gibt, bei welchen man durchaus 30 Business Class Sitze oder mehr verkaufen kann.
Review: Lufthansa CityLine Business Class auf der Langstrecke im Airbus A340-300
Lufthansa macht ernst mit der Verkleinerung der Business Class | Frankfurtflyer Kommentar
Das Geschäft von Lufthansa wird sich in den kommenden Monaten und Jahren deutlich verändern und hierzu gehört dann auch, dass man die Flotte und Kabine der neuen Nachfragesituation anpasst. Dabei ist es nicht in Stein gemeißelt, dass Lufthansa nicht noch einmal die Konfigurationen der Flugzeuge überarbeitet, denn in den letzten Jahren hat man dies mehrfach gemacht.
Teilweise kennt Lufthansa auch Quick Change Prozesse, bei welchen man binnen kürzester Zeit die Business Class vergrößern oder verkleinern kann, teils sogar fast über Nacht. Spannend wird es dennoch, denn zu den veränderten Kabinen gehört auch ein anderer Flugplan und Lufthansa plant für dieses Jahr deutlich mehr touristische Destinationen als je zuvor anzufliegen.
Die Seat Map ist nicht neu, die gibt’s schon seit der ersten Auslieferung. Einige Flieger waren definitiv auch zwischenzeitlich bereits vor 2020 mit der kleinen Business unterwegs.
Kannst du zufällig sagen welche? Laut LH Flottenliste sind alle A350-900 von LH mit der 48er Business ausgeliefert worden und haben diese auch aktuell.
Alle A350 sind aktuell mit der 48er BC unterwegs.
Die Seat-Map ist trotzdem schon von beginn an auf der LH Seite zu finden wurde bisher jedoch noch nie geflogen.
Ich kannte sie leider nicht und von LH wurde sie explizit als neue, verkleinerte C Version nun genannt. Verwirrt war ich, weil Alex schreibt, dass schon im letzten Jahr Flieger so unterwegs warne und die kannte ich einfach nicht.
So schlecht kann es der LH aber mit der BC auch noch nicht gehen. Ich muss Ende August ‚privat‘ in die USA und war dann doch überrascht, dass die Preisdifferenzen zwischen CDG/DUS über FRA nach EWR weiterhin happige 490 Euro beträgt (1700 vs 2190 Euro). Dabei gibt es in der BC derzeit so viele frei Plätze wie sonst nie im August. Wirklich bemüht diese Plätze zu füllen ist man bei der LH nicht, sonst hätte ich längst deutlich bessere Preise auch ab Deutschland erwartet.