Lufthansa Miles & More Status 2025 | Mit fünf Roundtrips zum Senator

Der Senator Status bei der Lufthansa ist bei vielen ziemlich begehrt. Die goldene Karte entspricht gleichzeitig dem Star Alliance Gold-Level und bietet zahlreiche Vorteile, auch bei Partnerfluggesellschaften. Neben kostenfreien Sitzplatzreservierungen, zusätzlichem Freigepäck und Priority-Services gilt der Loungezugang als das wertvollste Benefit auf einer Flugreise. In diesem Jahr wurde das Miles & More Statusprogramm erneuert – leider auch zum Nachteil einiger Vielfliegenden. Doch mit der Umstellung ergeben sich auch neue Vorteile und „Sweet Spots“. Dadurch ist es möglich, nach nur fünf Roundtrips den Senator-Status zu erreichen. Wer den Status nicht oder nicht mehr hat, sollte dies für 2025 im Hinterkopf behalten.

Seit dem 1. Januar werden bei Miles & More keine Statusmeilen mehr gutgeschrieben; stattdessen erhalten Teilnehmende Punkte. Je nach Strecke (kontinental oder interkontinental) und Serviceklasse (First, Business, Premium oder Economy Class) werden 20 bis 300 Punkte gutgeschrieben. Für die begehrte Senator-Karte sind 2.000 Statuspunkte erforderlich, wobei die Hälfte davon Qualifying Points sein müssen, die ausschließlich bei den Miles & More Airlines gesammelt werden können.

Guide: Miles&More Senator

Sweet Spot: Kurze Langstrecken in der Business Class

Ein Hin- und Rückflug in der First Class auf der Langstrecke bringt bereits 600 Statuspunkte. Rechnerisch würden somit schon 3,5 Roundtrips ausreichen, um den Senator zu erreichen. Da jedoch die wenigsten regelmäßig in der Luxusklasse fliegen, ist ein realistischeres Beispiel sinnvoll: Da weder Buchungsklasse, Ticketpreis noch Distanz einer Langstrecke eine Rolle spielen, sind kurze (und vergleichsweise günstige) Langstrecken in der Business Class der Sweet Spot schlechthin.

Zunächst galten Flüge von und nach Tel Aviv (TLV) als besonders attraktiv, da diese mit Start in Deutschland als interkontinentale Strecke zählen. Aufgrund der aktuellen Geschehnisse in der Region werden die Flüge jedoch vorübergehend ausgesetzt, und viele Reisende ziehen Israel derzeit nicht als Ziel in Betracht. Andere kurze Verbindungen von Europa zu einem anderen Kontinent, wie Kairo (CAI), Tunis (TUN), Algier (ALG) oder Marrakesch (RAK), gelten hingegen bei Miles & More als kontinental, wodurch die niedrigeren Punktwerte gutgeschrieben werden.

Great Circle Mapper

Andere interessante kurze Langstrecken bleiben jedoch bestehen, bei denen der volle Punktwert vergeben wird. So bringt ein Business-Class-Flug von und nach Dubai (DXB), Amman (AMM) oder Jeddah (JED) beispielsweise jeweils 200 Punkte. Diese Routen werden von der Lufthansa Group oder anderen Miles & More-Partnerairlines bedient. Viele dieser Strecken werden mit Schmalrumpfjets geflogen, weshalb auf einen echten Liegesitz verzichtet werden muss. Dies erklärt vermutlich, warum manche Business-Class-Tarife auf diesen Strecken besonders attraktiv sind.

Miles & More Status: Mit Eurowings günstig Status- und Qualifying Points sammeln

Preislich interessant sind vor allem die Eurowings-Flüge nach Dubai (DXB) und Jeddah (JED). Die Airline ist ebenfalls an das Vielfliegerprogramm angeschlossen, sodass Teilnehmende auch die erforderlichen Qualifying Points sammeln können. Die Lufthansa-Tochter bietet auf diesen Routen BIZ-Class-Tickets an, die 400 Punkte pro Roundtrip bringen. Diese Tickets sind gelegentlich für etwa 600–700 Euro erhältlich.

Eurowings BIZ Class, Foto: Robert

Nach nur fünf One-Way-Flügen hätte man die erforderlichen 1.000 Qualifying Points erreicht. Die restlichen Statuspunkte könnten dann auch bei anderen Star Alliance Partnern gesammelt werden.

Mehrere Airlines bieten kurze interkontinentale „Hüpfer“

Auch andere Fluggesellschaften bieten attraktive Möglichkeiten für kurze interkontinentale Flüge. Besonders interessant sind Verbindungen, die (zumindest nach der Definition von Miles & More) zwischen zwei Kontinenten verlaufen. Beispiele hierfür sind Aegean Airlines, Egypt Air oder Ethiopian Airlines, die von ihren jeweiligen Hubs aus Flüge u.a. nach Dubai (DXB), Amman (AMM) oder Jeddah (JED) anbieten. Weil Kairo (CAI) bei Miles & More zur Region Europa zählt, werden kurze Flüge von dort z.B. nach Addis Abeba (ADD) oder in die Nahost-Region als interkontinental eingestuft.

Während meines letzten Südamerika-Trips ist mir auch Copa Airlines aufgefallen. Die Airline ist in der Region sehr präsent, und ihr Drehkreuz in Panama (PTY) liegt in Mittelamerika. Miles & More wertet selbst kurze Flüge innerhalb dieser Region als interkontinental. So bringt ein kurzer Hüpfer von Kolumbien oder Ecuador nach Panama 200 Punkte. Ein Roundtrip, beispielsweise von Bogotá (BOG) über Panama (PTY) nach Cartagena (CTG) und wieder zurück, würde ganze 800 Statuspunkte einbringen – ein wahrer Sweet Spot.

Die Flüge dauern pro Segment nur 1-2 Stunden, preislich liegen die Roundtrips mit vier Flügen bei ca. 600-800 Euro in der Business Class. Ähnliche Preise werden auch für das Beispiel mit Egyptair aufgerufen. Ein Roundtrip mit vier kürzeren „Langstrecken“ wie von Saudi Arabien über das Drehkreuz Kairo nach Äthiopien und zurück bringt ebenfalls 800 Status Points.

Great Circle Mapper

Die meisten Star Alliance Airlines haben ähnliche Kurz- und Mittelstrecken im Programm, die bei Miles & More als Langstrecke gewertet werden. So auch der etwa 3,5-stündige Flug zwischen Singapur (SIN) und dem autralischen Darwin (DRW), von dem wir auch eine Review auf dem Blog haben.

Lufthansa Miles & More Status 2025: Mit fünf Roundtrips zum Senator | Frankfurtflyer Kommentar

Viele Miles & More Fans wollen ihren Status im kommenden Jahr halten, einige haben sich vorgenommen 2025 endlich den Senator zu knacken. Mit dem neuen Statusprogramm ist das ganze etwas einfacher, auch wenn dieses stellenweise ziemlich ungerecht geworden ist. Ein kurzfristig gebuchter teurer Business Class Flug auf einer 12-Stunden Langstrecke bringt genauso viele Punkte wie ein frühzeitig gebuchter Eurowings-Flug nach Dubai. Doch genau davon könnt Ihr profitieren, wenn Ihr Euch frühzeitig mit den Reiseplänen im nächsten Jahr beschäftigt.

Mit Tel Aviv ist vorübergehend einer der lukrativen Sweetspots weggefallen, die etwas entfernteren Destinationen wie Dubai oder Jeddah bringen aber auch die hohe Punktegutschrift für Langstrecken. Eurowings ist daher in mehrfacher Hinsicht also ziemlich interessant, da man auch günstigere oneway Flüge buchen kann. Von Dubai oder Jeddah könnte man dann mit einem anderen Star Alliance Partner wie Aegean Airlines, Egyptair oder Turkish Airlines zu deren Hubs weiterfliegen und weitere 200 Status Punkte (aber keine Qualifying Points) sammeln.

Wer auf anderen Kontinenten wie Südamerika oder Asien unterwegs ist, findet auch dort kurze Verbindungen, die bei Miles & More als Langstrecke gewertet und entsprechend kreditiert werden.  Eine Übersicht welche Länder zu welchen Regionen gehören findet Ihr übrigens hier.

Möchtet ihr gerne den Senator Status 2025 erreichen bzw. verlängern? Schafft Ihr das mit eurem Flugverhalten oder habt ihr eine Strategie?

 

 

8 Kommentare

  1. Erstmal danke, für den Artikel – ich finde es echt mega-cool, dass ihr euch mit solchen Lücken im System beschäftigt und diese veröffentlicht.

    Allerdings kommen mir bei der Lektüre neben der Faszination auch durchaus weitere Gedanken. Wenn ich das in der Praxis näher betrachte, dann stelle ich mir aber folgende Fragen:

    Wer würde einen solchen Mileage-run ernsthaft absolvieren und für welchen echten Gegenwert?

    Wenn ich sowieso viel unterwegs bin, dann ist das sicher ein SweetSpot, den ich vielleicht mit einbauen kann. Wenn ich wirklich viel unterwegs bin, dann kommt der Status aber auch schon anderweitig rein.

    Wenn ich nicht so viel unterwegs bin, dann kostet das Erlangen dieses Status nicht nur Geld, sondern vor allem auch Zeit. Die mal zum eigenen Stundensatz angesetzt (und noch den Flugpreis addiert), frage ich mich ernsthaft, welchen Mehrwert mir der so erkaufte Status bringt? Viele der auf diesem Weg erlangten Dienstleistungen kann ich auch schlicht käuflich erwerben. Fertig – und für die drei Mal, wo ein Wenig-Flieger unterwegs ist, sicherlich das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
    Und wenn ich dann noch sehe, dass die freie Wahl der Airline echte Euros spart, dann verschärft sich das Ganze noch weiter.

    Anders sieht’s natürlich aus, wenn das Erfliegen eines Airline-Status schlichtweg ein Hobby ist. Jedem Tierchen sein Plaisierchen – wie man in Köln sagt.

    Umgekehrt aus Sicht der Airline würde ich aber auch sehr genau versuchen zu messen, was diese Kundenbindungsprogramme wirklich bringen. Ich hege da so meine Zweifel, ob ein solches Kundenbindungsprogramm wirklich mehr Umsatz erzeugt, als ein überzeugendes Produkt. Oder mal im übertragenden Sinne: Was nützen mir die Kundenbindungsprogramme eines Supermarktes, in dem ich nicht gerne einkaufen gehe, oder das einer Fast-Food-Kette, wenn ich dort nicht gerne essen gehe?

  2. Sehe ich absolut gleich!
    Bin hobbymässig unterwegs, nicht nur der Meilen wegen, sondern auch, weil mich das Reisen in anderen Ländern interessiert.
    Wenn ich nun aber gezwungen werde, 50% mit M & M-eigenen Airlines zu fliegen,
    so grenzt dies schon fast an Nötigung.
    So zählen u.a. Air Canada und Singapore Airlines neu nicht mehr für den Erhalt des Status.
    Auch die Abschaffung des 25% – Bonus für SEN. zeugt nicht gerade von einer Glanzleistung. Ebenfalls gibt’s die Early Bird Prämien-Buchungen nicht mehr.
    Fazit: War bereits TravelClub-Member bei Swissair und nach vielen Jahren bei Miles and More hat es LH nun geschafft, dass ich mich entschieden habe, nach Ablauf der Goldkarte im Feb. 2027 „bye bye“ zu sagen.
    Schade eigentlich, denn mit LX bin ich stets zufrieden !!

  3. Also ich fliege sehr gerne aber ich sehe wirklich keine großen Vorteile mehr in den Statusklassen. Nur alleine für die Lounge zu fliegen, naja da gibt mir eine große Kreditkartenfirma das etwa gleiche Produkt für deutlich weniger Geld. Lufthansa muss als Privatunternehmen wie alle anderen sparen. M&M ist in meinen Augen nicht mehr rentabel. dann lieber einen guten Flug mit einer staatlichen Airlines und paar Euros mehr bezahlen, davon habe ich derzeit wirklich mehr

  4. Habt ihr euch in dem Artikel mit Bogota vertan? Der Flughafencode scheint nicht korrekt zu sein und Copa bietet den von euch genannten Trip in der Form auf der Webseite auch nicht an. Oder mache ich was falsch?

  5. bin seit 2018 Senator und Status läuft 2025 aus … sehe keinen Mehrwert mehr und werde daher auch nicht die Option für die 2 T € / 1 jährige Verlängerung wahrnehmen…. Einziger Benefit sind die 50% Discount auf die Companion. Verfügbarkeiten sind schlecht, Warteliste funktioniert nicht, eVouchers verfallen und nicht mal für eine Begrüßung reicht es mehr.

  6. Es ist spannend, womit man sich in unserer Zeit beschäftigt. Durch die Welt fliegen, um einen Status zu erlangen, wofür es durch „Labour“ nicht gewollt scheint. Offenbar gibt es echt Irre, die wegen so einem lächerlichen Loungezugang nach Dubai (DXB), Amman (AMM), Jeddah (JED), Kairo (CAI), oder nach Addis Abeba (ADD fliegen. Das sind ja Traumstädte. Ich fliege künftig in der Economy Klasse nach Paris, Lissabon, Venedig und Barcelona und werde dort das eingesparte Geld in feinen Restaurants verfuttern. Alle Kommentare sind doch aussagefähig, es reicht ja schon der geniale von Stefan. Ich fliege Lufthansa seit etwa 1995, oft Business, etwa 10 Mal First. LH war früher ein deutsches Vorzeigeunternehmen, wenn man fern der Heimat ins Flugzeug kam, war das, als wenn man nach Hause kam. Heute ist LH doch nur noch ein abgewrackter Club ohne jede Idee, was wirklicher Luxus ist. Was ist denn an einer First oder Senator Lounge so besonders? Da laufen ungelernte und ungeschulte Mitarbeiter herum, die keine Ahnung von Luxus haben. Essen ist minderwertig und kein einziges Getränk hat die richtige Temperatur. Genau wie der Champagne im Flugzeug. Alles pisswarm. Und hier redet man darüber, mit welchem schwachmatischem Aufwand ein Senator Status erreicht werden kann. Dann machts mal gut, mein Status ist ja jetzt nicht weg, es haben ihn jetzt andere.

  7. Tolle Tips für Sammler, aber für all diejenigen die nur in die Senator Lounge wollen reicht doch auch eine Platinum Amex?! Kostet weniger als die ganzen Flüge und geht deutlich schneller. LH lasse ich bis Allegris komplett verbaut ist aus, die C und die F sind teilweise arg abgerockt, das können andere besser.

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