Lufthansa Miles&More macht Kleinkinder Flugprämien deutlich teurer

Wer mit Kleinkindern Flüge bucht, stellt schnell fest, dass man sich in einer ganz neuen Welt bewegt und Airlines handhaben Dinge teils sehr unterschiedlich. Kleinkinder waren bisher aber vor allem wenn es um Prämienflüge geht eine Paradedisziplin von Lufthansa Miles&More, denn man hat es den Eltern ermöglicht für ihre Kinder unter zwei Jahren, wenn diese auf dem Schoß der Eltern geflogen sind, sie fast ohne Kosten mit zu nehmen. Dies ist nun leider vorbei und Miles&More hat die Preise für Flugprämien von Kleinkindern deutlich erhöht.

Bisher konnte man nach der Buchung eines Miles&More Prämienfluges einfach durch einen Anruf bei der Hotline ein Kleinkind ohne eigenen Sitzplatz der Buchung zufügen. Hier wurden für das Infant bisher immer nur die real anfallenden Steuern berechnet, was tatsächlich sehr kunden- und familienfreundlich war.

Aus eigener Erfahrung kostete ein Kind ohne Sitzplatz hier immer wirklich nur ein paar Euro und wir hatten hier schon alles von unter drei Euro bis knapp 50 Euro, was alles deutlich günstiger war als mit vielen andere Airlines und Meilenprogrammen. Diese wirklich schönen Zustände sind nun aber leider vorbei, denn Miles&More berechnet nun für Kleinkinder ohne Sitzplatz 10% der Meilen eines normalen Tickets.

Dabei ist die Miles&More Webseite hier noch nicht überall aktuell, denn auf einigen Seiten spricht man noch davon, dass Kleinkinder ohne Sitzplatz „völlig kostenlos“ mitfliegen können. Allerdings wurden die Bedingungen nun auch offiziell angepasst und so findet man in den AGBs:

1.2 Kinderflugprämie und Bedingungen für Kleinkinder

Sofern sie keinen Sitzplatz belegen, reisen Kleinkinder (bis zum Alter von zwei Jahren) für 10% der Meilen im Vergleich zu einer regulären Flugprämie für Erwachsene. Anfallende Steuern, Gebühren und Zuschläge der Fluggesellschaft sowie eventuell anfallende Serviceentgelte sind von Ihnen zu zahlen.

Im Detail bedeutet dies, dass das Zugfügen eines Kleinkinds auf einem Flug, z.B. in die USA in der Business Class nun 10.200 Prämienmeilen extra kostet, was zwar immer noch wenige Meilen sind, aber dennoch eine durchaus schlechtere Stellung als bei der alten Regelung.

Weiterhin gibt es aber auch unverändert die Flugprämie für Kinder, welche bei Kindern zwischen drei und zwölf mit eigenem Sitzplatz einen Meilenrabatt von 25% bietet, allerdings nur, wenn man mit einer Lufthansa Gruppe, bzw. voll integrierten Partnerairline fliegt. Diese Flugprämie ist tatsächlich auch nicht üblich und hoffentlich wird man bei Miles&More noch lange daran festhalten.

Lufthansa Miles&More macht Kleinkinder Flugprämien deutlich teurer | Frankfurtflyer Kommentar

Miles&More war lange Jahre eines der kinderfreundlichsten Vielfliegerprogramme die es gab. Dass man für Babys wirklich fast nichts außer ein paar Euro an tatsächlich anfallenden Steuern und Gebühren bezahlen musste, war wirklich sehr kunden- oder familienfreundlich. Wirklich überraschend kommt es aber nicht, dass man diesen Umstand nun abstellt und wenn man es so will, gleicht man sich nur dem Marktumfeld an, auch wenn es sicher nicht zum Vorteil der Kunden ist.

Aber wenn man dem Ganzen noch etwas positives abgewinnen will, sollte man sich noch über die „nur“ 10% der Meilen für das Baby freuen, denn manche Airlines verlangen auch einfach 10% eines Cash Tickets für das Kind, auch bei einem Prämienflug und gerade wenn man einen oneway in der First oder Business Class gebucht hat, kann es passieren, dass das Baby zum Prämienflug über 1000 Euro kosten soll, um auf dem Schoß der Eltern zu fliegen. Wenigstens hat Miles&More dieses Extrem nicht gewählt.

2 Kommentare

  1. Das ist ja mal wieder super! Auch auf Wunsch vieler Kunden vermutlich. Erst ab 2 Jahren bekommen die kinder eine M&M Nummer, dürfen aber im Vorfeld jetzt schon Meilen kosten. Und für was: Einen Sitzplatz auf Mamas und Papas Beinen, Essen selbstverständlich selber mitbringen.

    Ich muss sagen: Eine echte Offensive zur Kundenbindung.
    Hat LH nicht grrade Probleme Geschäftskunden zu erreichen und zu halten? Sind somit Privatkunden nicht wichtiger geworden? Herrn Kühne kann man nur noch recht geben!

    • Bei aller Frustration (die ich teile!): Es gehört zur Wahrheit, dass Miles&More hier eine sehr kundenfreundliche Regelung hatte für Kleinkinder, die quasi keine andere Airline mehr hat. Dass Inf. Geld kosten ist inzwischen leider üblich, auch bei Cash Tickets.

      Auch hier muss man eher die Sorge haben, dass die Inf. Bald 10% des Cash Fare kosten wie bei vielen anderen Airlines.

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