Lufthansa muss möglicherweise 42.000 Stellen abbauen

Foto: Lufthansa

Die Luftfahrt befindet sich in der schwersten Krise seit dem zweiten Weltkrieg und die Erholung geht wohl langsamer vonstatten als man ursprünglich gehofft hatte. Zwar war das Sommergeschäft zu touristischen Zielen in Europa sogar besser als erwartet, allerdings dämpfen steigende Infektionszahlen und neue Reisewarnungen in Europa schon wieder diesen Trend. 

Besonders leidet man aber unter der fehlenden Nachfrage auf der Langstrecke, denn hier sind viele Länder immer noch nicht offen für eine Einreise von Touristen und Geschäftsleuten. Besonders der anhaltende Einreisestop in die USA machen den Airlines in Europa Sorgen und vermutlich wird man frühestens 2024 wieder auf dem Niveau von 2019 fliegen können. 

Demnach muss auch die Lufthansa deutlich schrumpfen und bisher sprach man davon, dass man nur 22.000 der etwa 138.000 Stellen weltweit abbauen will, wobei etwa die Hälfte der Stellen auf Deutschland anfallen würden. Nun spricht die NZZ unter Berufung auf Insiderkreise bei Lufthansa davon, dass man 20.000 Stellen mehr, als insgesamt 42.000 Vollzeitstellen abbauen muss. 

Lufthansa selbst hat diese Meldung aktuell zwar dementiert, allerdings soll im September im Lufthansa Vorstand über weitere Sparmaßnahmen gesprochen werden, welche die Krise von dem Konzern verlangt. Dabei schließt Lufthansa explizit betriebsbedingte Kündigungen nicht aus, auch wenn man diese vermeiden will. 

Aktuell kann man in Deutschland besonders durch das Kurzarbeitergeld auf Kündigungen verzichten und die Bundesregierung will diese Möglichkeit wohl noch mindestens ins kommende Jahr bestehen lassen. 

Jedoch müssen die Mitarbeiter dennoch Zugeständnisse machen, so hat man zuletzt mit den Flugbegleiter einen Deal ausgehandelt, dass man bis 2024 auf Gehaltserhöhungen verzichtet und auch geringere Versorgungsleistungen wurden akzeptiert. Hierdurch konnte man die drohende Kündigung von etwa 2.800 Flugbegleitern verhindern. Auch mit dem Cockpit und dem Bodenpersonal führt man ähnliche Verhandlungen. 

Lufthansa hat bereits angekündigt, dass man ganze Teilflotten dauerhaft stillegen will. Dabei werden möglicherweise alle Boeing 747-400, Airbus A340-600 und auch alle Airbus A380 dauerhaft aus dem Betrieb genommen. Insgesamt müssen mindestens 100 Flugzeuge früher als geplant die Flotte verlassen. 

Lufthansa muss möglicherweise 42.000 Stellen abbauen | Frankfurtflyer Kommentar

Auch wenn es aktuell noch nicht möglich ist, finale Prognosen für die Zukunft abzugeben, Klar ist aber, dass die Erholung der Airlines langsamer gehen wird, als beim Rest der Wirtschaft. 

Bisher konnte man bei Lufthansa noch Massenentlassungen vermeiden, auch wenn dies bereits in der gesamten Branche passiert. Einige Airlines mussten bereits zehntausende Mitarbeiter entlassen und Air Canada hat sogar jedem zweiten Mitarbeiter die Kündigung schicken müssen. Im Vergleich hierzu steht Lufthansa noch erstaunlich gut dar. Hoffen wir, dass es auch so bleibt!

Danke: Aero.de

3 Kommentare

  1. Wenn insgesamt bis zu 100 Flugzeuge wegfallen werden, dann müssen auch die entsprechend verbundenen Stellen dazu abgebaut werden. Klingt hart, aber nur so bleibt der Kranich konkurrenzfähig – bei uns wird auch ca. 30% gehen müssen… ich zittere auch.

    • Wenn Deutschland fast die ganze Welt zum Risikogebiet erklärt und zum Beispiel Österreich nur ca.32 Länder, muss man sich nicht wundern. Im Plan des New Economic Forum mit Merkel, Gates und Greta als Repräsentanten will man ja den größten Reset umsetzen. Dann kann nur noch die Elite reisen und der Rest schaut sich Die Welt virtuell an.

      • Das erste Argument hinkt aber aus meiner Sicht gewaltig: bei der AUA waren vor Corona je sechs 763 und 772 ab VIE auf der Langstrecke weltweit im Einsatz, beim Kranich waren es zehnmal so viele Flugzeuge. Und wenn dann mit den USA einer der Hauptmärkte der LH monatelang komplett ausfällt, dann stehen auch die dafür eingeplanten Flugzeuge – ich schätze mal 30% davon – am Boden. Ferner haben auch sehr viele Länder ihrerseits für Europäer die Grenzen geschlossen, so dass alle Touristen ausgesperrt waren.
        Und für das zweite Argument würden mich mal belastbare Quellen interessieren…..

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