+++ Kommt Lufthansa Europe? +++ Renner beim Buy on Board +++ Längere Flugzeiten nach Asien +++ Leichtes Wachstum in Belgien +++ Flottenverschiebung geht weiter +++
Kommt Lufthansa Europe?
Iberia Express, KLM Cityhopper oder HOP! by Air France lauten Namen einiger Tochtergesellschaften von europäischen Netzwerkairlines. Diese operieren günstiger als die Mütter, hauptsächlich weil die Mitarbeiter zu anderen Bedingungen angestellt sind. Dies droht jetzt auch bei Lufthansa, die die Löhne der Piloten drücken will. Doch die angepeilten Kostensenkungen von 25% schmecken den Flugzeugführern gar nicht. Verhandlungen der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit mit dem Management scheiterten.
Pläne für einen neuen Ableger im Europaverkehr tauchen wieder hervor, bei den Mitarbeitern und deren Vertretern besteht Unverständnis. Auch die Flugbegleitervertretung sieht eine massive Bedrohung und Vernichtung von tarifierten Arbeitsplätzen.
Die Strategie, immer neue Plattformen zu gründen und auch wieder zu schließen, hat schon in der Vergangenheit für Lufthansa nicht den gewünschten Erfolg gebracht und ist kurzsichtig und unkreativ.
Renner beim Buy on Board
Am 1. März wechselte bereits zum vierten Mal das Onboard Delights Sortiment der Lufthansa. Das Buy on Board Konzept auf kontinentalen Lufthansa-Strecken wurde im Mai 2021 eingeführt, inzwischen bieten alle Airlines im Konzern ein kostenpflichtiges Verpflegungsangebot in der Economy Class. Innerdeutsch und auf kurzen Flügen bekommen Gäste nach wie vor nur ein Fläschchen Wasser, bei langen Strecken wie nach Israel bleibt es beim Inklusivservice.
Auf allen anderen Flügen gibt es die Onboard Delights. Neben Snacks und Getränken sind Sandwiches, Salate, Bowls und Kuchen der Partner Dallmayr sowie dean&david in der Karte. Die Renner sind Kaffee und Sandwiches, beliebteste Strecke beim Buy on Board war zuletzt Frankfurt-Moskau. Diese Route wird derzeit nicht bedient:
Längere Flugzeiten nach Asien
Die Lufthansa Group setzt derzeit alle Flüge in die Ukraine und nach Russland aus. Lufthansa und die AUA haben die Russland-Flüge bis zum 27. Mai 2022 gestrichen, bei Swiss werden diese zunächst bis zum 31. März 2022 ausgesetzt. Normalerweise stehen über 80 wöchentliche Frequenzen der LH-Gruppe in den Flugplänen. Der russische Luftraum ist zudem für Überflüge tabu.
Daher kommt es aktuell zu deutlich längeren Flugzeiten in Richtung Asien, der Flug nach Tokio dauerte am Montag knapp 13 Stunden- normalerweise liegt die Flugzeit bei unter 11 Stunden.
Leichtes Wachstum in Belgien
Die Belgien-Tochter Brussels Airlines hat nach einer Schrumpfkur wieder etwas sonnigere Zukunftsaussichten. Für den Sommer wurde die Aufnahme von zwei Narrowbody-Jets angekündigt, die Nachfrage nach Urlaubsreisen ist stark gestiegen. Der Ausbau ist zum einen mit der Verlängerung eines Leasingvertrages für einen A319 möglich, ein A320 soll zudem früher ausgeliefert werden. Die Zuteilung neuer Jets beinhaltet drei A320neo aus einer Lufthansa-Order.
Die Airline hat auch wieder Bedarf an mehr Personal, dieser wurde mit 288 Stellen beziffert.
Flottenverschiebung geht weiter
Die Airbus A319 Teilflotte der Austrian Airlines wurde inzwischen komplett aus Wien abgezogen, die sieben Flugzeuge kommen zur Lufthansa CityLine. Diese müssen zum Teil noch in der Kabine modifiziert und umlackiert werden. Gleichzeitig wurden einige Embraer Jets nach Italien verschoben, wo Air Dolomiti bereits 15 Exemplare betreibt. Dort werden in Kürze zwei weitere Flugzeuge erwartet, die ebenfalls von der CityLine stammen.
Sie bekommen die Registrierungen I-JENB und I-ADJZ und sollen in den kommenden Wochen eingeflottet werden. Die Italiener haben in den letzten Monaten investiert und das Produkt angepasst. Dazu gehören aufgefrischte Kabinen, ein Entertainment System und ein neues Buy on Board Konzept.
Lufthansa News Update | Frankfurtflyer Kommentar
Der Markt in Asien ist und bleibt ein riesiges Problem. Auch wenn die Einreisevorschriften gelockert werden, sind diese nach wie vor ziemlich restriktiv. Quarantäne ist häufig noch Vorschrift, die Einreise für manche Personen gar nicht möglich. Die Flugverbindungen sind weiterhin ausgedünnt, neue Probleme entstehen durch die jetzigen Routen, da Russland nicht mehr überflogen wird. Airlines wie Finnair wurden ins Mark getroffen, Lufthansa muss ebenfalls handeln.
Flugpläne können nicht mehr gehalten werden, da sich die Zeiten deutlich verlängern. Umsteigefluggäste, Flugzeugrotationen und Besatzungsumläufe werden komplett neu berechnet, der Kerosinverbrauch dürfte enorm sein.
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